Mansplaining
Wenn man(n) es immer besser weiß
Du kennst das vielleicht: Irgendein Mann erklärt Dir etwas, was Du längst weißt oder selber besser erklären kannst – und das auf eine ziemlich herablassende Art. Mansplaining-Alert! Hier erfährst Du alles Wichtige über dieses nervige Phänomen und wie Du Mansplaining kontern kannst.
Definition: Was ist Mansplaining?
Mansplaining ist ein sogenanntes Kofferwort, das sich aus den englischen Worten „man“ (Mann) und „explaining“ (erklären) zusammensetzt. Es beschreibt eine Situation, in der ein Mann einer Frau etwas auf eine bevormundende oder herablassende Art erklärt, oft ohne Rücksicht auf ihr tatsächliches Wissen oder ihre Expertise.
Wann ist es Mansplaining und wann nicht?
Klar, nicht immer, wenn ein Mann sein Wissen teilt, ist das Mansplaining. Entscheidend ist, ob er es auf eine respektvolle und nicht überhebliche Weise tut oder eben nicht:
# Schon gewusst?
Der Begriff „Mansplaining“ wurde durch Rebecca Solnits Essay „Men Explain Things to Me“ aus dem Jahr 2008 populär. Darin beschreibt sie, wie ihr ein Mann auf einer Party das von ihr selbst geschriebene Buch erklärt – absurd! Das Erlebnis spricht vielen Frauen aus der Seele. „Mansplaining“ hat sich seitdem zu einem wichtigen Begriff in der Diskussion über Geschlechterungleichheit entwickelt.
Wie erkenne ich Mansplaining?
Eigentlich ist die Antwort auf die Frage, wie Du Mansplaining erkennst, ganz einfach: Die Erklärbär-Situation fühlt sich shitty an für Dich. Doch dieses Gefühl lässt sich auch objektiv beschreiben – so kannst Du Mansplaining-Situationen einfacher erkennen und benennen.
Mansplaining erkennst Du an einigen typischen Merkmalen:
Mansplaining-Beispiele aus dem Alltag
Die meisten Frauen haben einige gute Storys auf Lager. Denn leider begegnet uns Mansplaining häufiger, als wir es uns wünschen. Hier einige typische Situationen:
Berufliche Expertise wird ignoriert:
Ein männlicher Kollege erklärt einer erfahrenen Programmiererin, wie man „richtig“ codet.
In einem Meeting wird der Vorschlag einer Frau ignoriert, nur um kurz darauf von einem Mann als seine eigene Idee präsentiert zu werden.
Erfahrungen werden kleingeredet:
Ein Mann erklärt einer Frau, wie sich die Periode „wirklich“ anfühlt.
Ein männlicher Fitnessfan erklärt einer Profisportlerin, wie sie „richtig“ trainieren sollte.
Debatten dominieren:
In einer Diskussionsrunde unterbricht ein Mann ständig die Beiträge der Frauen, um „die Fakten klarzustellen“.
Bei einem Buchclub erklärt ein Mann den Teilnehmerinnen die „wahre Bedeutung“ des von einer Autorin geschriebenen Romans.
Mansplaining: So reagierst Du am besten
Zeit zu kontern: Du musst Dir nicht alles gefallen lassen! Hier ein paar Tipps, wie Du gelassen auf Mansplaining reagieren kannst:
Mit Sarkasmus kontern:
„Oh, fantastisch! Endlich erklärt mir jemand mein eigenes Fachgebiet. Soll ich Dir als Nächstes erklären, wie man einen Löffel benutzt?“
„Oh wow, ich fühle mich gerade so erleuchtet! Kannst Du mir auch noch erklären, wie man atmet? Das verwirrt mich manchmal.“
Unterbrechen und demaskieren:
„Entschuldigung, aber ich bin tatsächlich Expertin auf diesem Gebiet. Darf ich fortfahren?“
„Interessant, dass Du das so siehst. In meiner langjährigen Erfahrung als [Berufsbezeichnung] habe ich allerdings festgestellt, dass …“
Nicht verunsichern lassen:
Steh zu Deinem Wissen und Deiner Erfahrung!
Remember: Deine Meinung und Deine Gefühle sind wertvoll.
Mansplaining vermeiden: Diese Tipps helfen
Wenn Du Mansplaining Dir gegenüber oder in Deinem Umfeld beobachtest, kannst Du aktiv werden:
Mansplaining als Mann vermeiden: unsere Tipps
Du hast es bis hierher in diesem Artikel geschafft und bist ein Typ? Congrats, Du hast enorm viel Potenzial, um aktiv gegen Mansplaining vorzugehen. Hier einige Tipps:
Fazit: Respekt rules
Mansplaining ist mehr als nur ein nerviges Verhalten – es spiegelt tiefsitzende gesellschaftliche Ungleichheiten wider. Egal ob Mann oder Frau, jede:r kann dazu beitragen, Mansplaining zu reduzieren und einen offenen, wertschätzenden Dialog zu fördern – egal ob beruflich oder beim privaten Deep Talk. Es geht nicht darum, Männer zum Schweigen zu bringen, sondern darum, allen Stimmen gleichermaßen Gehör zu verschaffen.