Was sind Tantra Übungen?
Mit dem Begriff Tantra verbinden viele Menschen eine esoterische Form von Sex. Allerdings ist das nicht ganz richtig! Die Lehre des Tantra stammt aus dem alten Indien. Es wird tatsächlich ein spiritueller Effekt gesehen, denn beim Tantra sollen sich die Menschen auf einer intensiven, inneren Ebene näherkommt. Allerdings funktioniert das nicht nur mit dem Partner, so einige Tantra-Übungen sind auch für die Reise in Dein inneres Selbst gedacht.
Tantra für Dich und für Euch gemeinsam
Tantra ist kein esoterischer Hokuspokus, sondern eine effektive Methode, wie Du mehr Achtsamkeit für den aktuellen Moment gewinnen kannst. Es geht beim Tantra nicht nur darum, Sex in außergewöhnlichen Stellungen zu haben oder zum Orgasmus zu kommen. Stattdessen geht es hier um eine innere Aufmerksamkeit, Dir selbst gegenüber, Deinem Tantra Partner gegenüber und Eurem Zusammensein.
Sex spielt im Tantra nur deshalb eine Rolle, weil der sexuellen Erregung eine immense Energie nachgesagt wird. So wird zum Beispiel die Massage von Yoni und Lingam (Vagina und Penis) als sehr intensives Heilritual im Tantra eingesetzt, ohne dass hier der sexuelle Höhepunkt im Vordergrund steht.
Der Bereich der Achtsamkeit ist so wichtig, weil er in vielen Partnerschaften, aber auch Dir selbst gegenüber, mit der Zeit verkommt. Halbherziges Kuscheln beim Fernseh-Schauen, Küssen, zwischen zwei Arbeits-Telefonaten. All das ist bereits Gang und gäbe geworden, hat aber mit einem achtsamen Verhältnis wenig zu tun. Natürlich ist es schön, dem Partner zwischendurch ein Küsschen zu geben oder auch mal bei der Lieblingsserie zu Kuscheln, doch beim Tantra geht es eben nur um Dich selbst oder um Euch als Paar.
5 Tantra-Übungen zum Ausprobieren
#1: Die kniende Entspannung
Bei dieser Tantra-Übung, die Yoga-Elemente enthält, kniet Ihr gemeinsam auf einer Matte und lehnt die Stirn aneinander. Setzt Eure Pos auf Eure Fersen und achtet darauf, dass sich Eure Knie berühren. Faltet nun Eure Hände vor der Brust und schließt die Augen. Atmet ein und aus, durch den geöffneten Mund und nehmt mit geschlossenen Augen den Atem des Gegenübers wahr. Haltet diese Position mindestens fünf, besser zehn Minuten, um Euch gemeinsam zu erden.
#2: Die Tantra-Umarmung
Kurz zur Begrüßung umarmen, mal kurz in den Arm nehmen, das alles kommt im Alltag häufig vor. Beim tantrischen Umarmen geht es aber darum, die Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu spüren. Stellt Euch einander gegenüber und umarmt Euch, wie Ihr es auch sonst tut. Doch nun schließt Ihr die Augen und verbleibt in der Position.
Redet nicht miteinander, streichelt einander nicht, sondern bleibt unbeweglich stehen, für etwa eine Viertelstunde. Währenddessen versucht Ihr wahrzunehmen, wie sich der Körper des anderen anfühlt, ob er verspannt und unruhig wirkt, oder ruhig und relaxt.
#3: Sinnliche Tantra-Massage
Für die dritte Übung braucht Ihr vor allem Zeit, denn eine Tantra-Massage darf auch einmal mehrere Stunden dauern. Verwendet ein sinnlich duftendes Massageöl, bereitet den Raum mit Kerzen und ansprechender Musik vor und entkleidet euch vollständig. Nun gebt Ihr Euch gegenseitig eine Massage des ganzen Körpers, keine Stelle wird dabei ausgelassen. Wenn Ihr Lust aufkeimen spürt, nehmt sie wahr, nehmt sie aber nicht zwingend zum Anlass, einen Orgasmus herbeizuführen.
#4: Die liegende Woge
Bei dieser Tantra-Übung braucht Ihr eine Matte, auf die Ihr euch beide hinlegt. Eure Köpfe sind dabei links und rechts am Ende der Matte positioniert, Eure Pos berühren sich in der Mitte. Zieht die Beine angewinkelt in die Luft und stellt Eure nackten Fußsohlen aneinander. Nehmt einander an den Händen und haltet Euch. Achtet darauf, dass der Rücken gerade ist. Eure Beine könnt Ihr leicht wippend bewegen. Haltet die Position mindestens fünf Minuten ein.
#5: Die kniende Umarmung
Bei der knienden Umarmung begebt Ihr Euch zunächst in die Umarmung aus Position eins. Nun stellt Ihr allerdings jeder ein Bein auf (Du links, Dein Partner rechts). Rutscht so nah zusammen, dass sich Euer Becken berührt und die Innenseite der Knie miteinander in Kontakt stehen. Legt die Arme umeinander und haltet Euch fest. Wenn Ihr möchtet, schaut Ihr Euch in die Augen, intensiver nehmt Ihr die Atmung des anderen wahr, wenn Ihr Euch umarmt. Haltet auch diese Position etwa fünf Minuten lang ein.
Die Dos & Don'ts bei Tantra-Übungen
Tantra-Übungen haben sehr viel mit Yoga gemein, daher werden sie auch als Tantra-Yoga bezeichnet. Viele Übungen der tantrischen Lehre kannst Du auch allein durchführen, allerdings sind die obigen für Dich und Deinen Schatz gedacht. Wichtig: Nicht immer muss eine gemeinsame Tantra-Übung zum Sex führen, Ihr könnt Euch auch einfach nur einander nahe fühlen.