Dirty Talk: Tipps und Beispiele
Sprache verleiht uns beim Sex die Möglichkeit, unsere Wünsche und Bedürfnisse auszusprechen. Außerdem können wir uns mit sexy Wörtern um den Verstand bringen. Wie toll ist das denn? Doch die sinnliche Kommunikation fällt nicht jedem leicht. Dirty Talk will gelernt sein! Und genau deshalb versorgen wir Euch nun mit nützlichen Dirty Talk Tipps und Beispielen.
Was ist Dirty Talk?
Beim Dirty Talk, zu Deutsch „schmutziges Reden“, geht es darum, mit Worten die Erregung zu steigern. Diese Sexpraktik gehört zum Bereich der Narratophilie. Das bedeutet, dass die sexuelle Lust durch gesprochene oder geschriebene Worte angeheizt wird.
Von liebevoll bis hin zu vulgär, obszön und schlüpfrig – die Verbalerotik ist so vielfältig wie ihre Anwender:innen. Vom zärtlichen Liebesgeflüster bis hin zu aggressiven, vulgären Äußerungen ist alles erlaubt, was beiden Spaß macht. Frivole Worte und erotische Sprache kann ein gutes Mittel sein, um die Stimmung im Bett so richtig anzuheizen.
Nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch der Tonfall hat bei vielen Menschen Einfluss auf die Lust. Im BDSM-Bereich wird Dirty Talk vor allem mit einem strengen Befehlston verbunden, um den submissiven Part zu dominieren. Beim alltäglichen Sex kommen die schmutzigen Worte oft eher geflüstert oder gestöhnt hervor.
Bei der Verbalerotik geht es um mehr als nur das Äußern von Wünschen. Anleitungen, Gefühle, Wahrnehmungen – all das kann in sinnlicher oder versauter Sprache formuliert werden und ist, wenn die Unsicherheit einmal überwunden ist, oft ein prickelnder Zugewinn beim Sex.
# Wichtig
Beim Dirty Talk ist es wichtig, dass Ihr die gleiche Sprache sprecht und nicht einer von zu harten Worten des anderen beleidigt oder verletzt wird. Daher im Zweifel vorher darüber sprechen, wo die Grenzen des anderen liegen!
Dirty Talk: Was ist der Reiz der Verbalerotik?
Durch Bilder, welche Pornos in unseren Köpfen gesät haben, halten viele den Dirty Talk für übertrieben und unauthentisch. Dabei kann die sinnliche Kommunikation das Sexleben durchaus bereichern! Wir verraten Dir alle Dirty Talk Vorteile!
Unsere Fantasie hat einen starke Einfluss auf unsere sexuelle Erregung. Und wie lässt sich die Fantasie ankurbeln? Richtig, mit Wörtern, die Gedankenbilder entstehen lassen! Dirty Talk ist deshalb eine gute Möglichkeit, mehr Abwechslung ins Vorspiel zu bringen. Sagt Euch gegenseitig, was Ihr gleich miteinander anstellen werdet. So werdet Ihr schon horny, obwohl Ihr Euch nicht einmal berührt!
Zudem ist Dirty Talk eine wunderbare Möglichkeit, um sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren – und das auf eine sexy Art und Weise! Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Denn mit den verführerischen Dingen, die Du sagst, offenbarst Du zugleich, was Du Dir vom Sex wünschst. Offenheit, Vertrauen und Spaß im Bett sind die Belohnung.
Außerdem kannst Du Deinem Partner oder Deiner Partnerin durch Dirty Talk auch sinnlich Rückmeldung geben. Zu hören, wie sehr das Gegenüber die eigenen Berührungen genießt, geht runter wie Öl. Und spornt an, weiterhin Gas zu geben. Ein sinnliches „Ja, genau da“, oder ein gehauchtes „Tiefer!“, lassen Deinen Schatz wissen, was Dir gefällt und erzeugen ganz nebenbei eine heiße Stimmung im Schlafzimmer.
3 ARTEN VON DIRTY TALK & BEISPIELE
1: DER BEFEHLENDE DIRTY TALK
Beispiele für diese Art von Dirty Talk: „Zieh jetzt ganz langsam Deinen Slip runter und streck mir Deinen Po entgegen“, „Lass Dich fallen und schließe die Augen“, „Reib Deinen Schwanz und lass Dich gehen“. So oder so ähnlich lauten Sätze, die beim befehlenden Dirty Talk fallen**. Mit (leisem) Befehlston in der Stimme** werden Anweisungen gegeben, die ziemlich heiß sein dürfen. Welche Wortwahl Du dabei bevorzugst, ist eine individuelle Entscheidung.
2: DER BESCHREIBENDE DIRTY TALK
Beim beschreibenden Dirty Talk geht es darum, mit Worten die Fantasie anzufachen. Beispiele: „Wenn wir zu Hause sind, werde ich Dich ausgiebig lecken, bis Du Dich in meinen Haaren festkrallst und kommst“, „Ich werde Dir in die Brustwarzen beißen und dabei zustoßen, während Du gefesselt auf dem Bett liegst.“ Beschreibungen wie diese sind nicht nur beim Sex ziemlich heiß, sondern auch als Vorspiel, wenn Ihr gerade gar nicht könnt, aber unbedingt wollt.
3: DER LOBENDE DIRTY TALK
Lobender Dirty Talk Beispiele: „Dein Mund an meiner Pussy macht mich wahnsinnig“, „Deine Lippen an meinem Schwanz sind besser als alles andere“, „Deine Figur macht mich so heiß, dass ich Dich ständig anfassen möchte“. Diese Form von Dirty Talk basiert auf Komplimenten. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass Du nicht nur Deinem:Deiner Partner:in mitteilst, was Dir gefällt, sondern damit auch sein:ihr Selbstvertrauen stärkst.
Welche Arten von Dirty Talk sind möglich?
Der Fantasie sind bei der Verbalerotik keine Grenzen gesetzt. Ob Liebesschwüre und Zuneigungsbekundungen, ob zweideutige Bemerkungen oder detailgetreue Beschreibungen was Du gerade fühlst – alles, was beiden Spaß macht, ist erlaubt. Von „Ich will, dass du ihn mir richtig tief reinsteckst!“ bis hin zu „Dein Mund fühlt sich so gut an!“ – sprich einfach die lustvollen Gedanken aus, die Dir in den Kopf kommen.
Paare in einer Fernbeziehung leben ihre Lust nicht selten beim Sexting, beim Cybersex, beim Telefonsex oder vor der Webcam aus und beschreiben dem Gegenüber, was sie gerade empfinden – oder gerne empfinden würden. Sex in einer Fernbeziehung geht nämlich nicht nur, wenn man sich sieht!
Auch im Rollenspiel spielt Dirty Talk eine große Rolle. So wird ein fremder Dialekt imitiert, ein Sprachjargon einer gewissen Gruppierung (Ärztesprache, Chefsprache…) nachgestellt oder auch eine Geschichte erzählt.
Letztlich kommen auch unmoralische, obszöne und vulgäre Worte zum Einsatz. Beschimpfungen wie Ficker, Schlampe und Ähnliches werden von manchen Paaren zum Aufheizen genutzt. Gegenseitige Erniedrigung und Beleidigungen sind vor allem in der BDSM-Szene geläufig. Auch Kommandos und Befehle wie: „Dreh Dich um, Arsch hoch“ und Ähnliches gehören zum Bereich des Dirty Talks.
# Tipp
Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt für Dirty Talk abzupassen. Nur, wenn der:die Partner:in auch in Stimmung ist, solltest du sie oder ihn dirty ansprechen. Ansonsten kann das ganze nach hinten losgehen.
Dirty Talk lernen: So geht´s!
Wenn Du Dich beim Sex nicht traust zu sprechen, bist Du damit nicht allein. Es braucht eine gehörige Portion Vertrauen, um Deine Wünsche und Fantasien in Worte zu fassen und auszusprechen. Für die meisten Frauen und Männer ist der erste Dirty Talk eine Überwindung, kann dann aber zu einer Bereicherung werden. Hier liest Du, wie Du Dirty Talk lernen kannst.
Zunächst einmal solltest Du Dir überlegen was Dich heiß macht und was Dir gefällt. Dabei kannst Du wirklich kleinschrittig vorgehen. Fange damit an, aufzuschreiben, welche sexuellen Wörter die gefallen und welche gar nicht gehen. Welche sexy Synonyme für Vulva, Vagina, Brüste, Penis, Hoden und Po fallen Dir ein? Welche machen Dich an? Welche bringen Dich zum Lachen? So schaffst Du Dir ein eigenes Wortrepertoire, welches Du im Bett einsetzen kannst. Und welche Wörter Du eher meiden solltest, um einen Lachanfall zu vermeiden.
Auch im Hinblick auf Deine Wünsche und Bedürfnisse kannst Du beim Dirty Talk bei den Dingen ansetzten, die Dir richtig gut gefallen. Du liebst es, wenn Dein Partner Dich leckt oder willst unbedingt Sex im Doggy-Style? Nur wenn Du weißt, was Du willst, kannst Du es auch aussprechen. Mache Dir am besten direkt noch eine Liste, auf welcher du festhältst, welche Sexpraktiken Dich anturnen und was Du beim Sex gerne einfordern würdest.
Um Dich in Deiner Beziehung an Dirty Talk heranzutasten, könnt Ihr auch gemeinsam etwas heißes lesen – beispielsweise eine erotische Sex-Geschichte oder andere erotische Literatur. So sprecht Ihr voreinander frivole Worte aus, ohne dass sie Eurer eigenen Fantasie entstammen müssen. Gefällt Euch die schmutzige und offene Ausdrucksweise der Lektüre, könnt Ihr Euch an eigenen Dirty Talk wagen.
Erstes Mal Dirty Talk im Bett
Die Dirty Talk Grundlagen sind gelegt, jetzt kann es losgehen. Wenn Du im Bett das erste Mal sexy reden willst, kannst Du Dich zunächst mit einzelnen Wörtern herantasten. Hier ist die Hemmschwelle oft geringer als bei ganzen Sätzen. „Fester!“ oder „schneller“ geht einem relativ leicht von den Lippen und kann ein ausgezeichneter Türöffner sein, für weiteren Dirty Talk.
Auch über das Stöhnen kannst Du Dich an Dein erstes Mal Dirty Talk herantasten. Vergiss jede Zurückhaltung und lass Deine Lust einfach aus Deiner Kehle. Natürlich nur, wenn Du die sexuelle Ekstase auch wirklich so spürst. Dein Schatz wird es merken, wenn Du ihm:ihr etwas vorspielst. Doch wenn Dein Stöhnen aus tiefer Lust kommt, gibt es nichts heißeres. Und nun noch ein „Ja!“ hier und ein „Genau so!“ dort einstreuen, schon stehst Du an der Schwelle zum Dirty Talk.
Danach kannst Du Dich weiter an den Dirty Talk herantasten, indem du konkret benennst, was Dich im Moment gerade anturnt. „Ich mag es, wie Du…“ oder „Ich liebe es, wenn…“ können gute Türöffner zur sinnlichen Kommunikation sein. Behalte die Reaktion Deines Partners oder Deiner Partnerin im Blick. Steigt er:sie mit ein? Oder ist er:sie eher überfordert? Stimmt Euer Tempo aufeinander ab, sodass ihr beide Spaß an der Verbalerotik habt!
Dirty Talk: 5 Tipps zum Verführen mit Worten
#1 Einen Plan zurechtlegen
Wenn Du noch nie „schmutzig gesprochen“ hast, solltest Du Dir erst einmal darüber klar werden, was Du magst und was Du Dir vorstellen kannst. Sind Dir vielleicht beim Sex mit Deinem Partner / Deiner Partnerin schon immer Worte durch den Kopf gegangen, die Du nie ausgesprochen hast? Sprich sie aus! Sei authentisch und echt, das wird auch Deinem Partner oder Deiner Partnerin gefallen.
#2 Nutze Nachrichten, um einen ersten Eindruck zu bekommen
Du bist unsicher, ob Dein Partner oder Deine Partnerin überhaupt auf Dirty Talk steht? Probiere es per Nachricht aus. Schicke Deinem Schatz doch einfach mal eine versaute SMS oder WhatsApp-Nachricht und schaue, wie darauf reagiert wird. An der Reaktion auf dieses sogenannte Sexting kannst Du ablesen, ob Du auf der richtigen Fährte bist.
#3 Mache nur das, womit Du Dich wohlfühlst
Du magst es lieber sanft? Dann sei sanft. Es wirkt unecht, wenn Du rüde Beschimpfungen ausstößt, aber eigentlich gar nicht darauf stehst. Dirty Talk hat den Sinn, dass Ihr beide davon stimuliert werdet, daher musst Du Dich selbst auch wohlfühlen.
#4 Schalte das Licht aus
Für die meisten Menschen ist das erste Mal ziemlich schwierig und mit Nervosität verbunden. Wenn das Licht ausgeschaltet ist, fühlst Du Dich möglicherweise wohler. Auch gedimmtes Kerzenlicht und eine Umgebung, in der Du Dich wirklich entspannen kannst, helfen beim ersten Versuch.
#5 Achte auf die Reaktion
Wenn Du und Deine Partnerperson noch keine Erfahrungen mit Dirty Talk gesammelt habt, achte auf die Reaktionen. Wie reagiert Dein Gegenüber? Steigt er:sie auf Deine Verbalerotik ein oder bleibt er:sie stumm? Wenn er:sie darauf eingeht, kannst Du Dich selbst steigern und mehr und intensiver sprechen.
Dirty Talk Beispiele: Sätze fürs Schlafzimmer
Wie bereits erwähnt gibt es nicht den „perfekten Dirty Talk“, der zu allen Paaren passt. Individuelle Vorlieben bestimmen was wie gesagt wird. Dennoch wollen wir Dir ein paar Dirty Talk Beispielsätze an die Hand geben. Diese kannst Du dann ganz einfach anpassen, sodass sie Dich und Deinen Schatz so richtig anmachen!
Dirty Talk vor dem Sex
Bevor es richtig los geht, kannst Du die folgenden Dirty Talk Sätze nutzen, um Eure Vorfreude während des Vorspiels so richtig anzuheizen:
Dirty Talk beim Sex
Dirty Talk beim Sex kann helfen, euch gegenseitig mitzuteilen, was euch scharf macht. Mit folgenden sexy Sätzen bringt Ihr die Stimmung zum Höhepunkt:
Dirty Talk nach dem Sex
Auch nach dem Sex könnt ihr den Akt mit verführerischen Worten ausklingen lassen. Lasst Euch dazu von folgenden Sätzen inspirieren:
Dirty Talk Fehler, die Du vermeiden solltest
Sinnliche Kommunikation soll die Stimmung anregen und Euch beiden gefallen. Damit dies gelingen kann, gilt es einige Dirty Talk Fehler zu vermeiden. Der größte Fehler beim Dirty Talk ist es, Pornos nachzusprechen oder Dinge nur zu sagen, weil man denkt, jemand anderes würde sie erwarten. Stattdessen solltest Du authentisch bleiben und Deine ganz eigene schmutzige Sprache finden.
Gib außerdem nicht zu früh 100 Prozent. Auch beim Dirty Talk muss sich die Stimmung erst aufbauen. Taste Dich daher erst mit sanfteren Sätzen vor, bevor Du mit expliziten Wörtern um Dich schmeißt. Ein weiteres No-Go ist es, Deinen Partner oder Deine Partnerin verbal unter Druck zu setzen. Sätze wie „Ich will, dass Du jetzt kommst!“ oder „Ich will ein Kind von Dir!“ erzeugen erstmal mehr Druck als Lust, lass sie daher lieber weg.
Sprachlich kannst Du Dir auch den Konjunktiv sparen. Gemeint sind Formulierungen mit „wäre“, „hätte“, „könnte“. Einfach und direkte Sätze klingen mehr nach Leidenschaftlichkeit und Sinnlichkeit. „Ich will, das Du mich leckst!“ klingt sehr viel verlockender als „Eventuell könntest Du mich ja möglicherweise lecken?“.
Dos & Don'ts beim Dirty Talk
Dirty Talk ist eine heiße Methode, mit der Du Deinen Partner:innen noch näher kommen kannst. Wenn Ihr beide allerdings keinen Gefallen an Verbalerotik findet, müsst Ihr Euch keine Sorgen machen. Sex ist vielfältig und nicht alles, was dem einen gefällt, kommt auch bei anderen gut an. Doch das weiß man eben erst, wenn man es ausprobiert. Also, worauf wartest Du?