Missionarsstellung historisch
Die Geschichte des Klassikers
Wenn Dich jemand nach den beliebtesten Sexstellungen fragt, dann wird Dir garantiert die Missionarsstellung einfallen. In der Tat wird diese Stellung von vielen Paaren beim Liebesspiel bevorzugt. Manche empfinden die Missionarsstellung jedoch als langweilig, weshalb sie häufig mit eher biederem Blümchensex assoziiert wird. Damit wird ihr jedoch Unrecht getan, denn die Missionarsstellung muss keineswegs öde und einfallslos sein. Ganz im Gegenteil, Ihr seid Euch dabei besonders nahe und könnt den Sex ganz intensiv genießen. Gerade weil diese Sexstellung so schlicht und simpel ist, wird sie immer wieder geschätzt, denn schließlich gestaltet sich der Liebesakt auf diese Weise ganz entspannt.
Ihr könnt Euch dabei küssen und tief in die Augen schauen, die Missionarsstellung ermöglicht somit sehr gefühlvollen Sex. Außerdem gibt es fantasievolle Abwandlungen, um diese Sexstellung etwas aufzupeppen. Die Geschichte der Missionarsstellung ist auch eine ganz interessante, denn einst war sie die einzige offiziell erlaubte Sexualpraktik.
Was ist die Missionarsstellung?
Die Missionarsstellung kann als DIE Sexstellung überhaupt bezeichnet werden. Möglicherweise hattest Du sogar Dein erstes Mal genau in dieser Position, denn dabei kann eigentlich nicht viel schief gehen. Die Missionarsstellung kann für einen höheren Lustgewinn übrigens durchaus abgewandelt werden. Bei diesem Klassiker liegt die Frau auf dem Rücken, winkelt die gespreizten Beine etwas an und stellt die Füße auf. Die Beine können auch angehoben und um das Becken des Partners geschlungen werden, das ermöglicht eine noch tiefere Penetration.
Der Mann kann sich auf den Armen abstützen, oder er legt sich auf den Oberkörper der Frau für noch mehr Nähe. Normalerweise ist in dieser Position hauptsächlich der männliche Part aktiv, denn er bewegt sein Becken und dringt mit dem Penis immer wieder in die Vagina ein. Die Frau muss deshalb aber nicht daliegen wie ein Brett, sie kann mit ihrer Hüfte mit den Bewegungen mitgehen.
Viele Menschen empfinden die Missionarsstellung als sehr angenehm und intensiv, da ein tiefes Eindringen möglich ist. Neben den Menschen lieben sich übrigens noch einige Primaten-Arten in dieser Stellung.
# Tipp
Wenn Du Dir beim Sex in der Missionarsstellung ein Kissen unter den Po legst, verändert sich der Penetrationswinkel, so dass Dein Partner noch tiefer in Dich eindringen kann. Auch wenn Du die Beine ausstreckst, kann dies eine aufregende Variante sein.
Wie die Missionarsstellung zu ihrem Namen kam
Es ist nicht sicher geklärt, woher die Bezeichnung für diese Sexposition eigentlich stammt. Allerdings ging man lange davon aus, dass der Ursprung wirklich bei den christlichen Missionaren liegt. In früheren Zeiten wurde angeblich der Versuch unternommen, diese Stellung als einzige für den ehelichen Geschlechtsverkehr zuzulassen. Missionare sollen auf den Inseln der Südsee äußerst entrüstet über die Sexualpraktiken der Ureinwohner gewesen sein. Aus diesem Grund zeigten sie ihnen Bilder von Paaren in der Missionarsstellung, woraufhin die Inselbewohner ihr diesen Namen gaben.
Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Geschichte so gar nicht der Wahrheit entspricht. In einem Buch über die Sexualität der Melanesier wurde nie in dieser Weise über die Missionarsstellung berichtet. Die Insulaner amüsierten sich tatsächlich über die langweilige Sexualität der Weißen. Sie kreideten den Fremden allerdings an, dass Paare in der Öffentlichkeit neuerdings Hand in Hand zu sehen sind. Diese Sitte galt unter den Insulanern als unanständig, wofür es sogar einen eigenständigen Begriff gab. „Mi sinari si bubunela“ bedeutet übersetzt „Missionarsmode“, also eine neumodische Sitte, welche von den Missionaren eingeführt wurde. Es ging demzufolge gar nicht um eine Einschränkung der Sexualität durch die Missionare, sondern vielmehr um eine Erweiterung.
Im Mittelalter durfte nicht jeder wie er wollte
Ein aufregendes und abwechslungsreiches Sexleben war im Mittelalter undenkbar, zumindest offiziell. Damals wurden die Gesetze von der Kirche gemacht, so dass es einige christliche Regeln gab, an die die Bürger sich zu halten hatten. Geschlechtsverkehr war nur zum Zweck der Fortpflanzung gestattet, aus reinem Vergnügen durften auch Eheleute nicht miteinander schlafen. Das Christentum proklamierte Sex als Sünde, für die sogar Bestrafungen vorgesehen waren. Egal, ob jemand masturbierte oder Sex in der falschen Stellung hatte, die Bußbücher hielten für jedes Vergehen eine passende Strafe parat.
Eheleute durften nur Sex haben, wenn ein Kind gezeugt werden sollte. Es gab jedoch feste Wochentage, an denen die Ausübung gestattet war. Das war auch die Zeit, als lediglich die Missionarsstellung zulässig war. Trotz aller Verboten nutzten die Menschen aber bereits damals Sexspielzeuge, die sie aus Holz und Leder herstellten.
Verbote sind natürlich das eine, ob sich alle daran halten, ist dann wieder etwas anderes. Was hinter verschlossenen Türen passierte, das weiß natürlich niemand so genau. Das Mittelalter ist ja schließlich auch für ein ausuferndes und zügelloses Sexleben bekannt.
Spannende Fakten rund um die Missionarsstellung
Die Missionarsstellung ist eine der Sexstellungen, die uns allen bekannt ist. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Du vielleicht auch noch nicht kanntest.
Ist die Missionarsstellung nun langweilig oder ein Klassiker? Daran werden sich wohl weiterhin die Geister scheiden. Wir hoffen aber, dass Ihr noch ein bisschen was Neues zu den historischen Hintergründen der Missionarsstellung gelernt habt.