Lotus-Stellung
Die Kamasutra-Sexstellung erklärt
Das Kamasutra enthält hunderte von Sexstellungen und viele Leute denken, dass jede einzelne Stellung superkomplex ist und nur von akrobatisch veranlagten Menschen durchgeführt werden kann. Ein Irrtum, denn es gibt einige Kamasutra Stellungen, die auch für den Alltag tauglich sind. Eine davon ist die sogenannte Lotus-Stellung, die Abwechslung ins Bett bringen kann. Wir verraten Dir, wie die Lotus-Sexstellung genau funktioniert und welche Vorteile sie für Eure Lust bringt.
Was ist die Lotus Stellung?
Die Lotus-Stellung ist eine der Sexstellungen im Kamasutra, für die Du nicht besonders gelenkig sein musst. Ihren Namen hat sie von einer bekannten Yoga-Position, dem Lotussitz, und genauso funktioniert sie auch: Der Mann setzt sich aufs Bett, auf den Boden oder aufs Sofa und verschränkt seine Beine im Schneidersitz, die Frau setzt sich dann auf seinen Schoß.
# Fun-Fact
Die bekannte und sehr beliebte Lotus-Stellung ist eigentlich nur eine leichte Abwandlung der Phönix-Position aus dem Kamasutra.
Wie funktioniert die Lotus-Stellung?
Beide Partner setzten sich voreinander in den Schneidersitz. Die Frau wickelt nun ihre Oberbeine um den unteren Beckenbodens des Mannes. In dieser Stellung “sitzt” sie also praktisch auf ihm, die Beine fest umeinander geschlungen. Damit der Eindringwinkel von Glied für beide Partner angenehm ist, sollte die Frau zudem ihre Beine auch leicht spreizten.
Jetzt sollten sich die Gesichter des Paares einander zuwenden, sodass sie sich auch gegenseitig mit den Armen umschlingen oder streicheln können. Die Bewegungen sind nicht ausufernd, sondern klein und langsam. Die Frau umklammert mit ihren Beinen den Oberkörper des Partners und bewegt dabei ihr Becken nach vorne und hinten. Sie allein bestimmt das Tempo, der Mann kann aber für noch mehr Intimität sorgen, indem er ihren Po umfasst und sie näher an sich heranzieht.
Bei der Kamasutra Lotus-Stellung geht es also weniger um wilden, animalischen Sex und mehr um Nähe. Die langsamen Schaukelbewegungen haben für die Frau außerdem den Vorteil, dass die Klitoris bei der Reibung wird und sie so bessere Chancen hat, einen Orgasmus zu bekommen.
# Tipp
Damit es für den Mann in der Lotus-Stellung nicht unbequem wird, sollte er eine Rückenlehne haben – das sorgt außerdem für zusätzliche Stabilität.
Welche Vorteile hat die Lotus-Stellung?
Besondere Nähe zwischen Paaren
Für die Kamasutra Lotus-Stellung ist perfekt für Verliebte, denn in dieser Stellung kann man sich perfekt in die Augen sehen und gemeinsam zum Höhepunkt schaukeln. Die innige Nähe sorgt dafür, dass die Lotus-Stellung sehr gut für partnerschaftlichen Sex geeignet ist.
Übrigens: Wir haben hier von Mann und Frau geschrieben, weil das Kamasutra von einem Paar aus cis Mann und cis Frau ausgeht, aber natürlich ist die Lotus-Stellung auch für Menschen jeder sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität möglich. Lesbische cis Frauen können die Lotus-Stellung zum Beispiel ganz einfach mit einem Strap-on ausprobieren.
Ideal für Slow Sex und Paarvibratoren geeignet
Slow Sex ist eine sehr sinnliche Form des Geschlechtsverkehrs, bei der es nicht um Tempo, sondern um das Genießen langsamer Bewegungen geht. Die Lotus-Stellung eignet sich dafür ganz hervorragend. Außerdem ist die Stellung perfekt geeignet, um einen Paarvibrator zum Einsatz kommen zu lassen. Das Paar kann sich innig umarmen, dabei erogene Zonen mit den Händen verwöhnen und sich währenddessen von einem gemeinsam genutzten Vibrator stimulieren lassen.
Die Lotus-Stellung für Männer mit kleinem Glied
Besonders für Männer mit einem kleinen Penis kann die Lotus-Stellung sehr vorteilhaft sein: Durch den speziellen Sitzwinkel können sie nämlich tiefer in die Vagina eindringen. Das erhöht die Chancen für einen Orgasmus auf beiden Seiten.
Freie Hände für noch mehr Verwöhnung
Während die Beine bei der Lotus-Stellung im wahrsten Sinne die Schwerstarbeit erledigen, haben die Hände eher weniger viel zu tun. Ein Grund mehr, diese beim Sex auf Entdeckungstour zu schicken und ein paar erogene Zonen Extra zu verwöhnen. Wie wäre es beispielsweise mit einer simultanen Stimulation der Brustwarzen? Alternativ kann der Mann die Hände auch fest um den Po der Frau schlingen, und so bei Tempo und Rhythmus noch mehr mitzuhelfen.
Knutschen erhöht die Leidenschaft
Es gibt Positionen, in denen Küssen nur schwierig möglich ist, doch die Lotus-Stellung ist dafür perfekt geeignet. Die Gesichter einander zugewandt können Paare in dieser Sexstellung nach Herzenslust knutschen, was die Lust noch weiter anfachen kann – beim Küssen werden nämlich die gleichen Areale im Gehirn angesteuert wie beim Orgasmus. Sinnliche Küsse können also schneller zum Höhepunkt führen.
Hart und zart – beides ist möglich
Beide Partner haben in der Kamasutra Lotus-Stellung ihre Hände frei und können sie einsetzen, um die erogenen Zonen des:der anderen zu erkunden. Falls Ihr es lieber eine Spur härter mögt, könnt Ihr natürlich auch BDSM-Tools wie Handschellen oder Fesseln in dieser Stellung einsetzen – so ist ein:e Partner:in dem:der anderen vollkommen ausgeliefert…
Variationen der Lotus-Stellung
Du fragst Dich, ob es zur klassischen Lotus-Stellung auch leichte Abweichungen gibt? Na klar - und wir verraten Dir auch welche Variationen noch mehr Intensivität mit einbringen. Männer können beispielsweise ihre Beine beim Sex statt im Schneidersitz, auch komplett ausgestreckt lassen.
Ebenfalls eine Variation ist, wenn die Frau statt mit umschlungenen Beinen, auf den Schienbeinen sitzt. Dies erleichtert die Position nicht nur für beide Paare, sondern erlaubt auch, der Frau Rhythmus und Tempo besser zu steuern.
Du willst es etwas sportlicher? Als Frau kannst Du die Lotus-Stellung etwas abwandeln und Dich im Schneidersitz vorsichtig nach hinten fallen lassen. Im nächsten Schritt werden die Beine ganz nah an die Brust gezogen. Jetzt legt sich der Mann auf Dich, ähnlich wie bei der Missionarsstellung, und dringt in Dich ein.
Welche Probleme gibt es mit der Lotus-Stellung?
So schön und innig die Lotus-Stellung für den Sex zu zwei auch sein mag, sie hat auch ein paar Nachteile. Zum einen kann es vor allem für die Frau schnell anstrengend werden, die Beinposition für längere Zeit zu halten. Und auch für den Mann kann der Sex so, ohne jegliche Rückenstütze, schnell zum Ausdauertraining werden.
Wer zudem als Frau beim Geschlechtsverkehr gerne die Kontrolle übernimmt, tritt hier auch zu kurz. Tempo und Eindringwinkel entscheidet hier eher der Partner.
Kamasutra Lotus-Stellung: Kurz zusammengefasst
Die Kamasutra Lotus-Stellung erfordert keine besondere Muskelkraft oder Gelenkigkeit. Sie ist eine Abwandlung der Reiterstellung, aber mit viel weniger Tempo und dafür viel mehr Sinnlichkeit. Auch beim Tantra Sex wird diese Stellung gern genutzt, da die Energien zwischen beiden Partner:innen hier sehr gut fließen sollen.