Zeugungsfähigkeit
Kann er oder kann sie nicht?
Vor allem für Paare mit Kinderwunsch ist das Thema der Zeugungsfähigkeit von Bedeutung – schließlich sollten beiden die Voraussetzungen mitbringen, um ein Kind zu zeugen. Es gibt verschiedene Dinge, die Du selbst tun kannst, um Deine Zeugungsfähigkeit zu verbessern. Welche das sind und worauf Du achten solltest, erklären wir Dir hier.
Was bedeutet es, wenn jemand zeugungsfähig ist?
Der Begriff Zeugungsfähigkeit bedeutet zunächst nur, dass ein Mensch in der Lage ist, Geschlechtszellen zu erzeugen, die befruchtungsfähig sind. Das klingt recht kompliziert, heißt aber lediglich, dass der Körper Spermien oder Eizellen bildet.
Bei Frauen wird der Begriff häufig synonym zu Fruchtbarkeit verwendet. Das ist allerdings nicht ganz korrekt. Fruchtbarkeit beschreibt einen akuten Zustand, der meist rund um den 14. Tag des monatlichen Zyklus der Frau erreicht wird. Eine Frau ist nur während des Eisprungs fruchtbar. Zeugungsfähigkeit beschreibt eher die allgemein bestehende Fähigkeit, eine Eizelle zu bilden. Bei Frauen ohne Gebärmutter ist dieser Umstand beispielsweise nicht gegeben.
# Schon gewusst?
Als Mann kannst Du mit einem Spermiogramm beim Arzt herausfinden, wie zeugungsfähig Du aktuell bist.
Diese 10 Faktoren beeinflussen Deine Zeugungsfähigkeit
#1 - Das Alter
Zugegeben, diesen Faktor kannst Du selbst nicht beeinflussen. Aber es ist erwiesen, dass Deine Zeugungsfähigkeit in der Pubertät beginnt. Mit dem Abschluss der körperlichen Entwicklung mit ungefähr 21 Jahren erreicht sie ihre höchste Effizienz und nimmt dann wieder ab. Das heißt aber natürlich nicht, dass Du jenseits der 30 oder 40 nicht mehr zeugungsfähig bist. Eine Frau ist allerdings mit Abschluss der Menopause nicht mehr in der Lage, Kinder zu bekommen.
#2 - Psychische Faktoren
Vor allem kurzfristig können psychische Faktoren die Zeugungsfähigkeit beeinflussen. Stehst Du unter Stress oder leidest unter Depressionen, kann das dafür sorgen, dass Du tatsächlich weniger zeugungsfähig bist. Das zeigt sich zusätzlich in einer sexuellen Unlust, sodass Du möglicherweise gar keinen Sex haben willst.
#3 - Nachwirkungen von Verhütungsmitteln
Verschiedene Verhütungsmittel stehen bisweilen in der Kritik, die dauerhafte Zeugungsfähigkeit zu verringern. Vor allem Frauen berichten davon, dass beispielsweise die Pille ihren Hormonhaushalt stark verändert und sie auch nach dem Absetzen monate- bis jahrelang keinen regelmäßigen Eisprung haben. Dies kann also die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen und sollte ärztlich abgeklärt werden.
#4 - Erektionsprobleme
Bei Männern kann es zu Problemen kommen, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Dies beeinflusst die Zeugungsfähigkeit ebenfalls negativ. Denn ohne Erektion wird in der Regel kein Samenerguss erreicht und ohne Samenerguss kann keine Befruchtung stattfinden. Hier gibt es medikamentöse Wege, um die Erektionsfähigkeit wiederherzustellen.
#5 - Ernährung
Bei Männern wie Frauen hat die Ernährung direkt Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit. Während es viele Nährstoffe gibt, die die Bildung von Spermien und Eizellen begünstigen, kann der Mangel zum genauen Gegenteil führen. Grundsätzlich gilt, dass eine ausgewogene, gesunde Ernährung auch positiv für die Zeugungskraft ist. Frauen mit Kinderwunsch können zusätzlich Folsäure und Jod einnehmen, um die Einnistung und Entwicklung der Eizelle zu begünstigen.
#6 - Die richtige Temperatur
Dieser Punkt betrifft vorrangig die Männer. Denn die Hoden befinden sich außerhalb des Körpers und sind somit der Umgebungstemperatur ausgesetzt. Ist diese zu hoch, verschlechtert sich die Spermienqualität. Die Spermien sind Studien zufolge unbeweglicher und können so ihr Ziel (die Eileiter) nicht erreichen. Ein Tipp: Wechsle von engen Unterhosen zu Boxershorts, wenn Du ein Kind zeugen möchtest.
#7 - Drogen aller Art
Der übermäßige Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen kann die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. Vor allem Nikotin und Alkohol sorgen beim Mann dafür, dass die Spermien langsamer und unbeweglicher werden.
#8 - Erkrankungen
Es gibt vielfältige Erkrankungen an den Geschlechtsorganen, die die Zeugungsfähigkeit beeinflussen können. Dazu gehören die Folgen von Chlamydien, Fehlbildungen wie der Hodenhochstand oder Tumorerkrankungen wie Hoden- oder Gebärmutterhalskrebs. Auch akute Verletzungen können die Zeugungsfähigkeit mindern.
#9 - Hormonelle Störungen
Ein Mangel an Testosteron beim Mann, Probleme mit der Schilddrüse bei beiden Geschlechtern oder eine Gelbkörperschwäche bei der Frau können die Zeugungskraft verringern. Hier gilt es, mit einem Endokrinologen zu sprechen, der die genauen Ursachen untersucht und Dich medikamentös behandelt. Glücklicherweise sind Hormonstörungen heutzutage gut behandelbar.
#10 - Schlaf
Nein, ausnahmsweise ist hier nicht Sex gemeint. Der regelmäßige Nachtschlaf ist wichtig, um sich gut zu fühlen und um Stress zu verringern. Das verbessert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern sorgt ebenfalls für eine hohe Zeugungsfähigkeit. Aber natürlich schadet es auch nicht, regelmäßig Sex zu haben.
Sowohl Männer als auch Frauen können selbst viel für eine gute Zeugungsfähigkeit tun. Neben ausreichend Schlaf und einer ausgewogenen Ernährung kann ein Besuch beim Arzt helfen, wenn Du nicht genau weißt, warum der Kinderwunsch noch nicht in Erfüllung gegangen ist.