Was ist Xenophilie?
Heute sprechen wir über ein etwas komplexeres Thema: Xenophilie. Tatsächlich ist diese Vorliebe genauso exotisch wie sie sich anhört, denn es handelt sich dabei um eine Vorliebe für das Unbekannte oder Fremde. Warum Xenophilie allerdings nicht immer sexuell motiviert ist und ob du schon xenophil bist, wenn Du auf One Night Stands stehst, erklären wir Dir jetzt!
Xenophilie: eine Begriffserklärung
Der Begriff Xenophilie kommt aus dem Griechischen, bedeutet „Fremdenfreundlichkeit“ und kann sich auf verschiedene Sachverhalte beziehen. Grundsätzlich handelt es sich logischerweise um eine positive Einstellung gegenüber allem, was fremd ist. Sogar Gastfreundschaft kann bereits unter Xenophilie fallen – so weit, erstmal nicht sexuell, schließlich möchtest Du ja nicht jedem:jeder Deiner Besucher:innen die Kleider vom Leib reißen.
Anders verhält es sich, wenn man von Xenophilie im sexuellen Kontext spricht. Hier findet eine Person einen erotisch motivierten Gefallen an Objekten oder Personen, die anders aussehen oder ihnen gar fremd sind. Unterschieden wird in diesem Kontext zwischen zwei verschiedenen Ausprägungen. Erstens kann die Vorliebe sich beispielsweise in der Präferenz für Menschen mit einer anderen Hautfarbe als der eigenen zeigen. Auch Personen, die in einer anderen Kultur aufgewachsen sind als man selbst, werden als besonders attraktiv oder sexuell anregend empfunden.
Die andere Ausprägung bezieht diesen Begriff auf die Vorliebe für fremde Menschen. Damit ist nicht der One Night Stand gemeint, der sich zufällig aus einem Besuch im Club entwickelt, sondern das gezielte Verlangen nach Sex mit unbekannten Personen, über die sie nichts wissen. Dieser Reiz ergibt sich häufig spontan, wenn die xenophile Person auf der Straße, beim Sport oder beim Feiern eine Person sieht und den Wunsch verspürt, mit dieser zu schlafen. Je fremder die Person, umso größer die Erregung. Ein Grund für diese sexuelle Spannung liegt in dem Nervenkitzel und dem Abenteuer, da nicht einschätzbar ist, wie der weitere Kontakt mit dem fremden Menschen verläuft.
# Fact
Das Gegenteil von Xenophilie ist Xenophobie. Hier empfinden die Personen eine Abneigung gegenüber allem, was fremd ist.
Wann Xenophilie problematisch werden kann
Wenn die Xenophilie auf unbekannte Personen geprägt ist, ist ein wenig Vorsicht gefragt – schließlich weiß man rein gar nichts über sein Gegenüber. Und auch, wenn sich nicht hinter jeder Ecke ein:e Axtmörder:in versteckt, haben wir auch nicht umsonst gelernt, nicht mit fremden Menschen nach Hause zu gehen. Zudem ist nichts über die Krankenakte der „Bekanntschaft“ bekannt, sodass es sehr wichtig ist, immer zu verhüten. Nicht nur, um sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten.
Nicht direkt problematisch, aber ein bisschen sensibler gestaltet sich Xenophilie, wenn sich die Vorliebe auf fremde Kulturen oder das Aussehen bezieht. Klar, es ist ein Kompliment, jemanden attraktiv zu finden, allerdings kommt es auch ein bisschen darauf an, wie das kommuniziert wird. Schließlich möchte niemand auf sein (Anders-)Aussehen oder seine Kultur reduziert werden, das kann unter Umständen auch negativ aufgefasst werden.
Xenophilie vereint verschiedene Bedeutungen, auf einer erstmal positiven Grundlage: der positiven Einstellung Fremden gegenüber. Vor allem gesellschaftlich gesehen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, anderen Kulturen oder Menschen, die anders als man selbst aussehen, aufgeschlossen gegenüber zu sein. Wenn der Reiz darin liegt, mit fremden Personen zu schlafen, gibt es jedoch ein oder zwei Verhaltensregeln, die beachtet werden müssen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten und die fremde Person respektvoll zu behandeln.