Was ist eine Drag Queen?
Drag Queens sind angesagt wie nie: Im Nachtleben trifft man die schillernden Wesen genauso wie auf Partys oder in Shows. Doch auch die Entertainment-Industrie erobern sie in allen Bereichen, wie TV, Film, Musik und Mode. Wir erklären Euch, was hinter dem Begriff steckt.
Woher kommt der Begriff Drag Queen?
Man kann nicht eindeutig bestimmen, wie der Begriff entstanden ist, doch es gibt eine Theorie die so legendär klingt, dass sie gerne rezipiert wird: Diese Theorie besagt, dass den Begriff der berühmte englische Autor William Shakespeare geprägt hat. Dieser hat unzählige Theaterstücke verfasst und inszeniert. Damals, im Elisabethanischen Zeitalter (ca. 1560-1600), war es allerdings Frauen untersagt, als Schauspielerinnen auf der Bühne zu stehen, weshalb alle Frauenrollen von Männern verkörpert wurden. Shakespeare soll dann in seinen Stücken, am Rand des Manuskript, den Vermerk „drag“ für bestimmte Rollen notiert haben. Drag war die Abkürzung für „dressed as a girl“, übersetzt: gekleidet als Mädchen.
Der Begriff Drag hat sich in der Theaterwelt etabliert. Doch die Drag Queen wurde in Amerika geboren. Ende des 19. Jahrhunderts wurden regelmäßig große Bälle von queeren Menschen organisiert, meist von schwulen Männern. Auf diesen Bällen erschienen die Gäste dann ganz besonders herausgeputzt und viele Männer trugen opulente Kleider und Frisuren. Irgendwann gab es auf diesen Bällen auch Wettbewerbe. Die Damen traten gegeneinander an, um herauszufinden, wer denn die Schönste ist. Die Gewinnerin wurde dann mit einer Krone belohnt und wurde zur Queen of the Night, also zur Königin der Nacht ,gekürt.
Welche Menschen bezeichnen sich als Drag Queen?
Drag Queens etablierten sich vor allem in der schwulen Subkultur. Sie performten Songs in ihren eigenen Shows oder inmitten einer schwulen Party. Oder sie arbeiteten am Einlass oder der Garderobe, verteilten Shots und unterhielten die Gäste. Damals waren Drag Queens hauptsächlich schwule Männer, die Weiblichkeit inszenierten. Mittlerweile ist Drag zu einer eigenen Kunstform geworden, denn neben den Drag Queens tauchten auch irgendwann die Drag Kings auf. Also Frauen, die Männlichkeit inszenieren. Heutzutage sind die Grenzen offen, denn eigentlich kann jede Person Drag machen.
Drag bedeutet nämlich nicht mehr nur, dass man das entgegengesetzte Geschlecht inszeniert. Es geht darum Geschlecht generell zu inszenieren. Drag überspitzt Geschlechtermerkmale. Man trägt nicht einfach nur ein Kleid und eine nette Perücke - man trägt ein atemberaubendes Kleid und eine riesig auftoupierte Perücke. Die Weiblichkeit oder Männlichkeit ist so überspitzt, dass klar wird, dass es nicht um Weiblichkeit oder Männlichkeit geht, die alltagstauglich ist. Außerdem gibt Drag die Möglichkeit, mit Makeup, Mode und Performancekunst zu arbeiten und zu spielen. Diese Kunstform bietet diverse kreative Bereiche, in denen man sich ausleben kann, und ist somit für Alle da!
Diese berühmten Drag Queens solltest Du kennen
# Über die Autorin
Kaey ist Journalistin, Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin und schreibt als EIS-Expertin über Themen in den Bereichen Transgender und Queerness. Mehr über Kaey erfahrt Ihr hier.