Stockphoto/Getty. Evtl. dargestellte Personen sind Modelle.
Was ist ein Frotteur?
Beim Begriff Frotteur denkt man wohl automatisch erst einmal an das Frottierhandtuch. Ist der Frotteur also jemand, der mit dem Handtuch zur Seite steht und frisch geduschte Menschen abtrocknet? Auch wenn die Namensgebung darauf schließen ließe, handelt es sich um etwas ganz anderes. Als Frotteur werden Menschen bezeichnet, deren sexueller Fetisch der Frotteurismus ist! Was das ist und wie es ausgelebt wird, verraten wir Dir jetzt.
Was sind Frotteure?
Der Name Frotteur stammt aus dem französischen und leitet sich vom Begriff „frotter“ = „sich reiben“ ab. Frotteure gewinnen also sexuelle Lust dadurch, dass er sich reibt. Seine Vorliebe besteht darin, sich an anderen Personen zu reiben, jedoch ohne mit ihnen Sex zu haben. Laut ICD 10 gilt der Frotteurismus als sexuelle Präferenzstörung, allerdings nicht in allen Fällen. Lediglich wenn die Reibung gegen den Willen der passiven Person erfolgt und wenn dies die einzige Möglichkeit zur sexuellen Stimulation ist, wird von einer Störung im klassischen Sinne gesprochen.
Juristische Relevanz hat der Frotteurismus, weil viele Frotteure besonders dann stimuliert werden, wenn das Gegenüber keine Einwilligung zur Reibung gibt oder nicht in der Lage dazu ist. Häufig kommt es in Menschenmassen zu Versuchen der Ausführung, besonders in Japan scheint Frotteurismus weit verbreitet.
In der oft sehr überfüllten Bahn Japans steigen seit einigen Jahren die Zahlen hinsichtlich Catcalling. Frotteure nehmen hier eine große Rolle ein. In einigen Bereichen Japans werden während der Hauptverkehrszeit daher Frauenwaggons eingesetzt, um, die überwiegend weiblichen Opfer, vor Übergriffen durch Frotteure zu schützen.
5 Fragen zum Thema Frotteurismus
Gibt es Frotteure auch in Partnerschaften?
Frotteurismus findet auch in Partnerschaften statt und gilt als eine besondere Form des Safer Sex. Vor allem junge Paare, die noch keinen Geschlechtsverkehr möchten oder aus religiösen Gründen darauf verzichten, können sich auf diese Weise nahe sein. Frottage, wie das Reiben mit Einverständnis des Partners genannt wird, kann nackt und unbekleidet stattfinden.
Frotteurismus in homosexuellen Beziehungen
Der Volksmund und die Pornoindustrie bezeichnen es als „Scherenspiele“, Frotteurismus trifft das Reiben der Genitalien zweier Männer oder zweier Frauen aber eher. Diese Form des Lustgewinns ist unter heterosexuelle Paaren eher selten, bei lesbischen Frauen und schwulen Männern aber manchmal erotischer Teil des Vorspiels und Liebesspiels.
Welche Männer sind Frotteure?
Untersuchungen haben ergeben, dass Frotteure überwiegend jung sind, oft sogar noch im Teenageralter. Es handelt sich verstärkt um schüchterne Persönlichkeiten, die keinen oder nur wenig Kontakt zum anderen Geschlecht haben. Meist lässt die Neigung zum Frotteurismus im Erwachsenenalter nach.
Ist Frotteurismus eine Straftat?
Wenn ein Frotteur sich gegen den Willen einer anderen Person an ihr reibt und sie somit sexuell belästigt, stellt das eine Straftat und einen Verstoß gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht dar. Allerdings ist es in der Praxis schwer, Frotteurismus nachzuweisen, denn häufig agieren die Täter scheinbar zufällig. Wenn Du Opfer von einer ungewollten Berührung dieser Art geworden bist und Dich unsicher fühlst, suche bitte Hilfe bei einer anerkannten Beratungsstelle oder bei der Polizei.
Sexuell übertragbare Krankheiten durch Frotteurismus möglich?
Frotteurismus in Partnerschaften gilt als Variante des Safer Sex, doch ganz ohne Gesundheitsrisiko ist auch diese Praktik nicht immer. Sind beide Partner bekleidet, gibt es keine Gefahr. Anders sieht es aus, wenn zwei Frauen ihre Vulven direkt aneinander reiben oder zwei Männer ihre nackten Penisse zusammenführen. In diesem Fall können Viren und Bakterien übertragen werden, wenngleich die Gefahr geringer ist als beim klassischen Geschlechtsverkehr.
Die wichtigsten Fakten über Frotteure im Schnellcheck
Der Frotteur gehört definitiv zu den seltenen Erscheinungsbildern und vielleicht hast Du von dem Begriff auch noch nie etwas gehört. Erotisches Aneinanderreiben kann in Partnerschaften aber auch in anderer Form ziemlich erregend sein, beispielsweise im Rahmen einer Body-to-Body-Massage.
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