Präputium: Infos rund um die Vorhaut
Präpu-was? Präputium ist nicht gerade ein Begriff, den man häufig hört. Du wirst Dich vielleicht wundern, welches körperliche Detail sich tatsächlich dahinter verbirgt. Es handelt sich ganz einfach um die Fachbezeichnung für die Vorhaut des Penis. Wie das Präputium aufgebaut ist, was es kann und ob es sinnvoll ist, es entfernen zu lassen, erklären wir Euch jetzt.
Was ist das Präputium?
Als Präputium bezeichnet man in der Regel die Vorhaut der Peniseichel. Die setzt sich aus der äußeren und der inneren Vorhaut zusammen, und besteht somit aus zwei Hautschichten. Manchmal ist auch vom Außen- und vom Innenblatt die Rede. Während es sich bei der inneren Schicht um Schleimhaut handelt, gleicht der Aufbau der äußeren der Haut des Penisschaftes. Beide Schichten lassen sich gegeneinander verschieben, denn es gibt keine Verwachsungen.
Die Vorhaut wird von unzähligen Nervenenden durchzogen. Das macht sie so empfindsam. Besonders ausgeprägt ist dies am Übergang von der normalen Haut zur Schleimhaut, also an der Spitze des Präputiums. Das Vorhautbändchen, auch Frenulum genannt, stellt unter der Harnröhrenöffnung die Verbindung vom Innenblatt zur Unterseite der Eichel dar.
# Interessant
Vorhaut lässt Dich vielleicht sofort an den Penis denken, doch die meisten wissen gar nicht, dass auch Frauen eine kleine Vorhaut haben. Das weibliche Geschlechtsteil ist ebenfalls damit ausgestattet, sie bedeckt nämlich die Klitoris.
Die wichtigen Aufgaben des Präputiums
Vielen ist gar nicht bewusst, dass in der Vorhaut auch ganz spezielle Zellen des Immunsystems sitzen, die der Abwehr von Krankheiten dienen. Darüber hinaus soll das Präputium auch die Eichel und die Öffnung der Harnröhre schützen, beispielsweise vor Kälte oder Reibung. Unter der Vorhaut bleibt die Eichel schön feucht und geschmeidig. Beim Sex und bei der Masturbation lässt sich die Vorhaut vor und zurück bewegen, was dem Lustgewinn dient.
Bei einer Erektion wird der Penis ja deutlich länger, und die Vorhaut zieht sich zumindest teilweise von alleine zurück. Das hat den Zweck, mehr Haut für die zunehmende Länge Deines besten Stücks verfügbar zu machen. Beim Geschlechtsverkehr gleitet die Vorhaut ebenfalls auf und ab, was für beide Partner die Penetration angenehmer macht, da weniger Reibung entsteht. Außerdem stellt die Feuchtigkeit ein natürliches Gleitmittel dar, was die Freude am Sex noch zusätzlich steigert.
Die Vorhaut verlangt äußerst penible Hygiene
Unter der Vorhaut bildet sich das sogenannte Smegma, ein weißlicher Belag. Diese Substanz ist erstmal vollkommen ungefährlich. Allerdings sollte sich das Smegma nicht über mehrere Tage ansammeln, dann kann es nämlich äußerst unangenehm riechen – und es können sich auch Krankheitserreger vermehren und Entzündungen verursachen.
Aus diesem Grund solltest Du bei der täglichen Körperhygiene auch Dein Präputium zurückziehen und die Eichel säubern. Für die Reinigung brauchst Du kein Duschgel, lauwarmes Wasser und eventuell eine milde, für den Intimbereich geeignete Seife reichen absolut aus. Es ist wichtig, dass Du Reinigungsmittel immer sorgfältig abspülst, denn sie könnten zu Hautreizungen führen.
Bringt die Vorhaut beim Sex Vor- oder Nachteile?
Manchmal wird ja behauptet, dass beschnittene Männer länger könnten, weil die Eichel weniger empfindlich ist. Das ist jedoch eher ein Klischee, denn die Vorhaut hat nun wirklich nichts mit der Länge des Liebespiels zu tun, da sind noch ganz andere Faktoren ausschlaggebend. Allerdings stimmt es, dass die Eichel bei beschnittenen Männern weniger empfindlich ist. Außerdem befinden sich dort, wo die Vorhaut mit dem Penis verbunden ist, sehr viele Nervenenden.
Natürlich ist das Präputium nicht lebensnotwendig, jeder Mann kann auch grundsätzlich ohne es leben. Beschneidungen aus religiösen Gründen finden heute noch häufig statt. Einige Männer lassen zudem aus ästhetischen und hygienischen Gründen eine Beschneidung vornehmen, denn in der Tat macht ein beschnittener Penis zumindest die Reinigung einfacher. Wirklich notwendig ist eine Entfernung des Präputiums jedoch nur aus medizinischen Gründen, wenn beispielsweise eine Vorhautverengung (Phimose) vorliegt.