Mumifizierung
Keine Bewegung, jetzt haben wir Sex
Wenn von Mumifizierung die Rede ist, wirst Du im ersten Moment wahrscheinlich an Pharaonen und Pyramiden denken. Im alten Ägypten wurden die Körper der Toten nämlich mit Hilfe dieser Technik konserviert und vor dem Zerfall bewahrt: nach der sorgfältigen Reinigung, Entnahme der Organe und der Behandlung mit Salböl, wurde der Leichnam mit Binden umwickelt.
Aber auch in der Neuzeit wird noch fleißig mumifiziert, wenn auch am lebendigen Leib, zum sexuellen Vergnügen: Im BDSM gibt es die Mumifizierung, die vom Prinzip dieser alten Tradition ähnelt. Falls Du auf Fesselspiele stehst, dann wäre die Mumifizierung eine Steigerung, bewegungsloser geht nicht. Du möchtest mehr erfahren? Still gehalten und weiterlesen.
Was ist Mumifizierung?
Diese, dem Bondage zugeordnete, Praktik wird auch als Cocooning bezeichnet und gilt als die intensivste Form der Fesselung.
Die “Mumie” wird mit unterschiedlichen Materialien so fest verpackt, dass keinerlei Bewegungen mehr möglich sind. Diese Variante wäre sicher sehr reizvoll für Euch, falls der devote Part an Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein Gefallen findet.
Um den Sexpartner bewegungsunfähig zu machen, wird in der Regel der komplette Körper eingewickelt, einige binden jedoch auch nur einzelne Körperteile ein.
Häufig fängt das Einwickeln am Kopf an und hört an den Füßen auf, wobei unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen können. Welches Material bevorzugt wird, hängt ganz von den Vorlieben der Beteiligten ab. Beliebte Hilfsmittel sind Frischhaltefolie, Tücher, Klebeband, Bandagen, Gipsbandagen, Plastiktüten, Gummibänder oder spezielles Bondage-Tape.
Bei der Mumifizierung geht es nicht nur darum, vom Partner dominiert zu werden. Zusätzlich entsteht bei vielen ein Gefühl der Geborgenheit. Auch heutzutage wickelt man viele Babys fest in Tücher oder ähnliches ein, um die wohlige Umgebung des Mutterleibs zu imitieren. Genau dieses Empfinden haben auch zahlreiche Anhänger der Mumifizierung. Oftmals reicht das bereits aus, um sexuelle Befriedigung zu finden. Manchmal kann aber auch der Genitalbereich frei zugänglich bleiben, so dass der andere Part diesen stimulieren kann.
# Wichtig:
Der ruhiggestellte Partner darf keinen Augenblick alleine gelassen werden, denn mit Panikattacken, Kreislaufproblemen oder Erstickungsanfällen muss immer gerechnet werden. Deshalb muss auch immer eine Schere in greifbarer Nähe liegen!
Mumifizierung: Tipps und Kniffe
Wenn sich das erste Mal an eine Mumifizierung heranwagt, sollte ein paar Punkte unbedingt berücksichtigen. Zwar steht der Lustgewinn für viele an erster Stelle, Sicherheit geht jedoch immer vor! Also klare Codewörter abmachen und aufhören, wenn es dem mumifizierten Partner zu viel wird. Vielleicht wird diese Angelegenheit zunächst etwas verkrampft ablaufen, diese Praktik braucht häufig ein bisschen Routine.
Auch wenn Klebeband in den meisten Haushalten vorrätig ist und zum Verpacken einlädt, solltet Ihr dieses niemals direkt auf der Haut verwenden. Hautschonend und besser geeignet sind Bondage-Tapes oder auch Frischhaltefolie, die Ihr bestimmt auch zuhause habt. Diese Materialien kleben nicht an Haut und Haaren fest, außerdem ist die Entfesselung relativ einfach und schnell möglich.
Das Verpackungsmaterial wird zunächst kreuzweise um den Oberkörper gewickelt und danach arbeitet man sich zum Unterkörper vor. Um Druckstellen oder Schmerzen zu vermeiden, legt am besten ein Handtuch oder ähnliches zwischen die Knie. Auch an den Fußgelenken müsst Ihr besonders behutsam sein.
Am Ende wird die Folie noch an einigen Stellen, zum Beispiel im Genitalbereich, aufgeschnitten. Wenn die Akteure auch den Kopf mit einbinden möchten, geschieht dies immer zum Schluss. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Atemwege stets frei bleiben.
Die Mumifizierung ist eine ganz spezielle Spielart des Bondage und verlangt absolutes Vertrauen. Sie ist mit wesentlich geringeren Gefahren verbunden als andere Fesselungsmethoden. Besondere Vorsicht ist jedoch beim Kopf geboten, außerdem muss die Atmung uneingeschränkt möglich sein. Nun entscheidet Ihr, ist Mumifizierung für Euch ein absoluter Horrortrip oder vielleicht doch ein fesselnder Akt?