Movember
Der Schnubbi für den guten Zweck
September, Oktober, Movember? Was jetzt erstmal wie ein Rechtschreibfehler wirkt, hat eine tiefere Bedeutung als auf den ersten Blick gedacht und trägt einen Schnurrbart.
Im Movember lassen sich nämlich Männer auf der ganzen Welt einen Schnurrbart wachsen, um auf die psychische und physische Gesundheit von Männern aufmerksam zu machen. Durch das Sammeln von Spenden soll die Prävention und Behandlung von Prostata- und Hodenkrebs gefördert werden. Aber auch die Selbstmordprävention und Erforschung von Depressionen oder der Bipolaren Störung wird durch den Movember unterstützt. Wie genau das abläuft und warum der Schnurrbart dabei hilft, erfahrt Ihr im Folgenden.
Movember Bedeutung und Ziel
Der Begriff Movember setzt sich aus den Begriffen November und Moustache, dem englischen Begriff für Schnurrbart, zusammen. Die Erklärung ist ganz einfach: die Challenge findet jährlich im November statt und das Ziel ist es, sich einen Schnurrbart für den guten Zweck wachsen zu lassen. Mit dem gesammelten Geld werden gesundheitsfördernde Projekte gefördert. Aktuell wurden bereits 1200 Projekte im Bereich Selbstmordprävention, psychische Gesundheit und Krebsvorsorge unterstützt. Die Anzahl der Männer, die vorzeitig durch Erkrankungen ums Leben kommen, soll bis 2030 um 25% minimiert werden.
Die Movember Challenge
Die Teilnehmer des Movembers müssen sich im Vorfeld auf der zugehörigen Website www.movember.com registrieren und sich pünktlich zum Start der Challenge am 1. November glattrasieren. Nun wird sich während des gesamten Monats nicht mehr rasiert - zumindest nicht an der Oberlippe. Angehörige und Freunde der Teilnehmenden können in dieser Zeit Geld für den guten Zweck spenden. Häufig werden Teams gebildet (beispielsweise im Freundeskreis oder in Betrieben), um die Spendensumme in die Höhe zu treiben. Damit das Ganze auch viral geht und Aufmerksamkeit bekommt, gehört es natürlich dazu, Bilder und Updates in den sozialen Netzwerken zu teilen. Wer am Movember teilnimmt, qualifiziert sich zum „MoBro“.
Da viele Menschen Schnurrbärte als nicht ästhetisch empfinden, ziehen die Teilnehmer viele Blicke auf sich und werden auf die neue Gesichtsbehaarung angesprochen. Das entspricht auch dem Sinn der Movember Challenge, da das Thema so mehr Aufmerksamkeit generiert und stärker auf psychische Erkrankungen, Suizid oder Krebserkrankungen aufmerksam gemacht wird.
Ihr möchtet auch am Movember teilnehmen, aber nicht auf Euren Rasierer verzichten? Alternativ zum Bartwuchs können Männer auch 60 Kilometer gehen oder laufen, um am Movember teilzunehmen. Diese 60 Kilometer symbolisieren die 60 Männer, die stündlich Selbstmord begehen. Auch für diese gemachten Kilometer kann Geld gesammelt werden, welches der Forschung zu Gute kommt.
Nicht nur im Movember: Wie taste ich die Hoden richtig ab?
Nur im November an psychische oder physische Erkrankungen von Männern zu denken, ist natürlich zu wenig. Hoden- und Prostatakrebs gehören zu den am meist auftretenden Krebsarten unter Männern. Häufig werden diese Erkrankungen erst spät entdeckt, daher ist es wichtig, den Körper regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen. Dafür sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen empfehlenswert, aber auch zuhause können Männer sich selbst abtasten und schauen, ob sie eine Veränderung der Größe entdecken oder Schmerzen beim Druck fühlen. Im Normalfall sind beide Hoden etwa gleich groß und frei von Knoten. Wie Ihr Eure Hoden abtastet, erfahrt Ihr nun Schritt für Schritt.
# Vorsicht!
Wenn Eure Hoden sich schwerer anfühlen, Ihr Knoten entdeckt oder mit Schmerzen auf die Berührungen reagiert, solltet Ihr einen Arzt aufsuchen. Auch Ausfluss aus dem Penis oder Blut im Samenerguss sind Symptome, die Ihr untersuchen lassen solltet.
Was machen Frauen im Movember?
Auch Frauen können Teil des Movembers werden und helfen, auf Hoden- und Prostatakrebs, sowie psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen.
So hat es sich in den letzten Jahren etabliert, dass viele Frauen im November einen 60 Kilometer Lauf hinlegen, um ein Zeichen für die 60 Männer zu setzen, die sich stündlich aufgrund von Depressionen das Leben nehmen. Diese gelaufenen Kilometer lassen sich über die Movember Website tracken, sodass eine Vernetzung mit anderen Teilnehmer:innen möglich ist.
Aber das Engagement geht mittlerweile noch einen Schritt weiter und sie brechen mit einem kleinen Tabu, denn: auch einige Frauen haben einen Damenbart. Häufig sieht man diesen nicht, weil sie ihn bleichen oder rasieren, weil dieser (unnötigerweise) immer noch mit Scham behaftet ist und versteckt wird. Doch heute gibt es immer mehr Frauen, die sich passend zum Movember eben diesen Bart stehen lassen und damit ihr Zeichen für die Gesundheit setzen.
Der Movember ist auch als No-shave-November bekannt und wird jährlich verbreiteter. Weltweit starten glatt rasierte Männer (und Frauen) in den Wintermonat und lassen sich über die nächsten vier Wochen einen Schnurrbart wachsen, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln. Wenn Du also schon immer mal einen Schnauzer stehen lassen wolltet, hast Du im November die perfekte Gelegenheit, den Look mal auszuprobieren und dabei noch etwas Gutes zu tun. Mehr Infos findest Du auf www.movember.com. Also, worauf wartest Du noch? Grow a mo, save a bro!