Metrosexualität
Nicht nur eine Modeerscheinung
Ein ikonischer Fußballer, der nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in der Modewelt abliefert und häufiger ein Nagelstudio oder den Friseur besucht als viele Frauen auf der Welt? David Beckham hat in den frühen 2000er Jahren den Begriff der Metrosexualität stark geprägt und wird bis heute mit diesem Wort in Verbindung gebracht. Während Beckham früher durch seine Metrosexualität hervorstach, sind Männer, die mit dem klassischen Rollenbild brechen, heute keine Paradiesvögel mehr. Also Lauscher auf, wir erklären Euch alles, was Ihr zu diesem Begriff wissen müsst und warum ein bisschen metrosexuell auch bei Frauen super ankommt.
# Fun Fact
David ist so metrosexuell, dass er und seine Frau Victoria getrennte Badezimmer benötigen, da beide gleich viele Kosmetikprodukte besitzen und eins nicht groß genug wäre.
Was ist Metrosexualität?
Metrosexualität hat nichts mit der sexuellen Orientierung oder einer sexuellen Vorliebe zu tun, sondern beschreibt einen extravaganten Lebensstil von heterosexuellen Männern, die mit dem klassischen Rollenbild des Mannes brechen und traditionell eher feminine Eigenschaften und Züge nach außen tragen. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „Metropolitan“ und „Heterosexuell“ zusammen und wurde von dem Journalisten Marc Simpson geprägt, als dieser David Beckham öffentlich als Sinnbild des metrosexuellen Mannes betitelte.
Metrosexuelle Männer leben (laut damaliger Definition) in Großstädten, legen sehr viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und investieren mehr Zeit in die Körperpflege, als die Gesellschaft es für Männer üblich ansieht. Nicht selten sind sie, laut Simpson, zusätzlich mit einem dicken Bankkonto gesegnet. Logisch, diesen Lifestyle muss man(n) sich auch erstmal leisten können. Aus diesen Gründen sind metrosexuelle Männer eine beliebte und wichtige Zielgruppe für Mode- und Kosmetikindustrie.
Typische Eigenschaften von metrosexuellen Männern:
Metrosexualität im Wandel
Wie eingangs erwähnt, fielen metrosexuelle Männer früher deutlich mehr auf. Das klassische Rollenbild des Mannes befasste sich nicht großartig mit Hautpflege oder gestriegelten Frisuren. Es war undenkbar, dass ein echter Kerl auch mal zum Concealer greift, um kleine Unebenheiten im Gesicht zu retuschieren oder sich die Augenbrauen zupfen lässt.
Heute sieht das ein bisschen anders aus, jeden Tag sehen wir (mal mehr, mal weniger) Metrosexualität auf den Straßen. Echte Kerle lassen sich voller Stolz die Augenbrauen zupfen und gehen auch gerne mal gemeinsam mit ihrer Freundin zu Maniküre. Der moderne Mann ist modeinteressiert und möchte durch seinen außergewöhnlichen Style auffallen. Allerdings hört man auch heute noch Sätze, wie: „Der muss doch schwul sein.“ Oder: „So sieht doch kein Hetero aus.“
Trotz mehrerer Kinder und Beziehungen mit den schönsten Frauen dieser Welt, hielt sich beispielsweise bei Cristiano Ronaldo lange das Gerücht, er sei homosexuell. Beirren ließ der metrosexuelle Fußballer sich davon nicht und zog weiter mit perfekter Frisur auf den Rasen und viele Frauen liebten ihn dafür. Für Jungs und Männer wurde er währenddessen zum Vorbild in Punkto Style und Körperpflege, sodass Männer mit glitzernden Ohrsteckern nicht mehr nur in Großstädten gesichtet wurden. Im Laufe der Jahre erlangte das Thema immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz und heutzutage ist es nicht mehr unüblich auf modebewusste oder kosmetikinteressierte Männer zu treffen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie in Hollywood.
Weitere bekannte metrosexuelle Männer sind beispielsweise Brad Pitt, Zac Efron, Enrique Iglesias oder Ryan Reynolds.
Wie kommt Metrosexualität bei Frauen an?
Hier scheiden sich, wie immer in Geschmacksfragen, die Geister. Jeder Mensch hat andere optische Vorlieben, allerdings gefällt es vielen Frauen, wenn Männer wert auf ihr Äußeres legen und ihnen bei Stilfragen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Außerdem teilt Ihr vielleicht nicht die gemeinsame Liebe zum Fußball schauen, aber über die nächste Shoppingtour freut Ihr Euch mindestens gleich viel. Der Vollständigkeit halber ist jedoch auch zu erwähnen, dass beispielsweise die Verwendung von Mascara und Kajal eher polarisiert**. Allerdings: Wenn Du Dich mit Deinem Style wohlfühlst, ist es egal was Frauen (oder Männer) darüber denken.**
Wir hoffen, Euch einen gepflegten Eindruck über Metrosexualität gegeben zu haben. Bevor Ihr nun eine Großbestellung in der Drogerie Eures Vertrauens aufgebt und einen Termin zur Maniküre macht, vergesst nicht: Ein bisschen metro schadet nicht, aber Natürlichkeit steht Männern und Frauen gleichermaßen.