Ménage à Trois
Der Volksmund bezeichnet mit dem Begriff Ménage à Trois häufig den klassischen Dreier beim Sex, doch es steckt etwas völlig anderes dahinter. Die sogenannte „V-Konstellation“ oder auch Dreiecksbeziehung entspringt der Polyamorie und ist nicht nur auf Sex begrenzt. Wir verraten Dir alles, was Du über dieses immer bekannter werdende Thema wissen musst.
Ménage à Trois – sind drei einer zu viel?
Polyamorie, worunter die Ménage à Trois fällt, gibt es schon seit Jahrhunderten. Allerdings hat sich hier ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen. Während es in einigen Kulturen dieser Erde früher und stellenweise noch heute offen akzeptiert wird, dass Männer einen weiblichen Harem ihr Eigen nennen dürfen, ist die offene Polyamorie bei Frauen gesellschaftlich noch deutlich weniger akzeptiert. Dabei ist Gleichberechtigung eine der Basics, damit eine Ménage à Trois überhaupt funktionieren kann.
Zu unterscheiden ist der klassische Dreier, bei dem drei Personen miteinander sexuell aktiv sind. Manchmal besteht eine solche Konstellation aus einem Pärchen und einer dritten Person, manchmal aus drei Singles. Bei der Ménage à Trois hingegen geht es nicht nur um Sex, sondern darum, eine Beziehung mit mehreren Personen zu führen. Alle denkbaren Konstellationen sind möglich, von drei Frauen, über drei Männer, bis hin zum Dreier mit zwei Frauen oder einem Dreier mit zwei Männern und jeweils einen Partner des anderen Geschlechts.
Die größte Besonderheit der Ménage à Trois ist, dass alle Beteiligten voneinander wissen und einander in Beziehungsverpflichtung verbunden sind. Es kann sogar einen gemeinsamen Haushalt geben, hier ist die Vielfalt der Polyamorie aber so groß, dass wir keine pauschalen Aussagen treffen möchten. Ob eine solche Verbindung funktioniert, kommt allein auf die Charaktere an. Als eifersüchtige Person hast Du es in einer solchen Verbindung schwer. Bist Du der Polyamorie hingegen offen gegenüber eingestellt, kann die Ménage à Trois eine Option für Dich sein.
Tipps, wie die Ménage à Trois funktionieren kann
Offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten
Du kennst es vielleicht noch aus der Schule, wenn sich in Dreier-Freundesgruppen immer einer benachteiligt gefühlt hat. Kein seltenes Phänomen und auch bei der Ménage à Trois droht die Gefahr, wenn Ihr nicht offen miteinander kommuniziert. In einer festen Dreierbeziehung sollte für keinen von Euch das Gefühl bestehen, dass die jeweils anderen inniger miteinander verbunden sind. Daher müssen gemeinsame Entscheidungen und wichtige Veränderungen auch miteinander besprochen werden, um auf Augenhöhe zu agieren.
Eifersucht offen ansprechen
Eifersucht ist bei der Ménage à Trois ein zentrales Thema. So schön Liebe zu Dritt sein kann, so wenig bist Du in der Lage, Dich gegen völlig natürliche Gefühle zu wehren. Und manchmal sind da einfach diese seltsamen Gedanken, die gar nicht gewünscht sind. „Er küsst sie länger als mich, er ist aufmerksamer zu ihr als zu mir“. Solche Gedanken rühren nicht selten aus einem negativen Selbstbild, können die Ménage à Trois aber in Gefahr bringen, wenn nicht offen gesprochen wird.
Zuverlässigkeit und Vertrauen geben
Schon in einer Zweierpartnerschaft funktioniert nichts ohne Vertrauen und in einer Dreierbeziehung erst recht nicht. Es kommt maßgeblich darauf an, dass Ihr Euch alle untereinander vertraut und dass Ihr bereit seid, Euer Leben zu Dritt zu gestalten. Schwierig wird die Situation, wenn einer von Euch die Ménage à Trois verlassen möchte, allerdings mit einem von Euch weiter in Beziehung bleiben möchte. Dadurch kann das Vertrauen nachhaltig erschüttert werden und es droht Gefahr, dass das Dreierverhältnis zerrüttet.
Klare Regeln definieren
Eine Ménage à Trois kann sich aus verschiedenen Ursprüngen entwickeln. Nicht selten gibt es ein Ursprungspaar, zu dem dann eine dritte Person dazustößt. Durch die gemeinsame Vergangenheit des ersten Paares ist es für Partner Nummer drei immer etwas schwieriger, das gleiche innige Level zu erlangen. Manchmal ist aber genau das auch gar nicht gewünscht. So sind durchaus auch Beziehungen denkbar, bei denen ein festes Paar eine gemeinsame Freundschaft Plus zu einer dritten Person unterhält.
Dos & Don'ts bei der Ménage à Trois
Die Ménage à Trois ist ein heikles Thema und gesellschaftlich noch lange nicht anerkannt. Sie wird aber häufiger und wenn Du von Deinem Beziehungsmodell überzeugt bist, hat niemand anderes das Recht, Dich dafür zu kritisieren. Ob und in welchem Maße Polyamorie für Dich die richtige Lebensvariante ist, kannst Du nur selbst herausfinden.