Masochismus: Lust durch Schmerz spüren?
Schläge, Fesseln, Peitschen oder andere Arten der Bestrafung lösen bei manchen Leuten vor allem eines aus: Lust. Zumindest dann, wenn es beim Sex geschieht. Spätestens seit Fifty Shades of Grey sind BDSM oder Sado-Maso in der Gesellschaft angekommen und haben das Interesse an ganz neuen Möglichkeiten geweckt. Selbst ohne Spielzimmer sind Peitschen, Flogger, Paddles, Choker oder andere Tools und Spielarten zur lustvollen Bestrafung in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Doch was ist mit Maso gemeint und wodurch unterscheidet sich die Bezeichnung vom Sado? Das verraten wir Dir jetzt!
Was ist mit Maso gemeint?
Maso ist die Sexabkürzung für Masochismus. Hiermit ist eine sexuelle Neigung gemeint, bei der Menschen sexuelle Lust durch das Erleben von Schmerz und Demütigung verspüren. Du stehst darauf, wenn Dir der Hintern versohlt wird oder wenn als Vorspiel die Peitsche auf Deine Haut trifft? Dann gehörst Du mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Masochisten – oder hast zumindest masochistische Tendenzen. Dem gegenüber steht Sado, die Kurzform für Sadismus. Sadismus beschreibt die Neigung, Lust am Zufügen von Schmerzen oder Demütigung zu empfinden.
Die Bezeichnung Masochismus lässt sich übrigens auf den Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch zurückführen, der im 19. Jahrhundert gelebt hat. In seinem Werk „Die Venus im Pelz“ hat Sacher-Masoch verschiedene ziemlich ausdrucksstarke Szenen beschrieben, in denen es um unterwürfiges Verhalten in Verbindung mit zugefügten Schmerzen ging, wodurch der Begriff gebildet wurde. Nicht ganz dem Einverständnis des Schriftstellers entsprechend, der von der Bezeichnung gar nicht begeistert war. Geblieben ist sie trotzdem.
# Achtung
Sadismus und Masochismus sind zwar keine ungewöhnlichen Vorlieben, trotzdem solltest Du Dich bei Interesse langsam heranwagen, um Verletzungen zu vermeiden.
Ist Masochismus normal?
Früher wurde Masochismus mit einer krankhaften Störung und Unnatürlichkeit in Verbindung gesetzt und hat oft Scham ausgelöst. Heute hat sich die Blickweise auf den Begriff geändert, da in sehr vielen Beziehungen einige Maso-Elemente normal geworden sind. Du lässt Dich gerne fesseln und spürst bei leichten Schlägen auf Deinen Hintern größere Lust? Auch das gehört zum Masochismus!
SM-Praktiken können Teil eines Vorspiels, jedoch ebenso das Liebesspiel an sich sein. Maso-Neigungen kommen nicht so selten vor, wie manche Leute denken - nicht wenige Menschen empfinden sexuelle Lust durch Schmerzen. Allerdings herrscht bei anderen Menschen die Meinung vor, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt.
Per se von einer krankhaften Sexualpräferenz zu sprechen, ist aus wissenschaftlicher Sicht heutzutage nicht legitim, allein weil viele Praktiken des BDSM einer solchen Beurteilung nicht standhalten; vielmehr könnten sie als speziellere Ausprägung einer persönlichen sexuellen Vorliebe betrachtet werden.
Natürlich kann es ohne Wissen und Vorbereitung gefährlich werden, Maso-Spielarten auszuprobieren – wie bei der Sexpraktik, die man neu ausprobiert, sollte man sich vorher informieren und mit dem Partner oder der Partnerin darüber sprechen.
Dos und Don’ts beim Thema Maso:
Falls Ihr zu denjenigen gehört, bei denen der Gedanke an masochistische Sexpraktiken Lust auslöst, solltet Ihr mit Eurem Partner oder Eurer Partnerin darüber sprechen. Es braucht einiges an Vertrauen, aber mit dem richtigen Wissen und der richtigen Vorbereitung wird das Spiel aus Macht und Hingabe zu einem unvergesslichen Erlebnis!