Intim: Tiefe Verbundenheit oder nur Sex?

Die Begriffe intim und Intimität stammen ursprünglich aus dem Lateinischen. Frei übersetzt bedeutet intim so viel wie „dem Rand fern oder am weitesten innen.“ Der Zustand beschreibt eine innige und tiefe Vertrautheit in einem Bereich, der nur ausgewählten Personen oder Dir selbst zugänglich gemacht wird.  

Zu unterscheiden ist zwischen körperlicher Intimität, die nicht zwangsläufig sexuell sein muss, oder auch emotionaler Intimität, die auf tiefer, emotionaler Ebene stattfindet. Wenn Du beispielsweise Deiner besten Freundin all Deine Geheimnisse anvertrauen kannst, sie Dich umarmt, wenn Du traurig bist und Dich tröstet, dann ist das ein Zustand der emotionalen Intimität.  

Im hiesigen Kulturkreis wird der Begriff „intim“ häufig mit Sexualität in Verbindung gebracht. Mit jemandem intim zu sein, wird dann automatisch mit Sex gleichgesetzt, für den nicht bei allen Paaren eine besondere Vertrautheit vorhanden sein muss. Körperliche Intimität ist daher auch möglich, ohne dass eine besondere Bindung zwischen zwei Menschen besteht.

Wilder, rauer Sex kann tierisch viel Spaß machen, doch ist er auch zwangsweise immer intim? Nein, erstaunlicherweise entsteht Intimität oft durch banale, kleine Gesten und wird von einigen Paaren beim Sex sogar vermisst. Wir verraten Dir fünf Tipps, wie Du für mehr intime Momente zwischen Dir und Deinem Schatz sorgen kannst.  

#1: Küssen ohne Sex

Küssen kann etwas sehr Intimes sein; und manchmal kann leidenschaftliches Knutschen sogar in Sex übergehen. Denn bei vielen Frauen und Männern führen innige Zungenküsse automatisch zu einem Lustgefühl. Doch auf der anderen Seite gibt es zahlreiche lange Partnerschaften, in denen das Küssen gar nicht mehr so eine große Rolle spielt. Für wirklich intime Momente könnt Ihr einfach mal drauflos knutschen, und zwar so, dass die Kleider am Leib bleiben. Zumindest erstmal, denn verbieten sollt Ihr Euch den Sex natürlich nicht.  

#2: Händchenhalten ist auch im Bett wunderschön

Schon kleine Kinder stecken vertraut ihre Händchen in die große Hand der Eltern und fühlen sich dadurch geschützt. Diese Geste ist auch bei Erwachsenen ein Zeichen großer Intimität. Frisch verliebte Paare verschränken beim Spazierengehen ihre Hände ineinander, doch warum eigentlich nur dort? Probiere es mal aus und verschließe Deine Hände mit denen des Partners, während Ihr gerade zärtlich zueinander seid. Diese kleine Geste kann eine ganze Menge Intimität hervorrufen.  

#3: Der Blick in die Augen

Die Augen gelten als der Spiegel der Seele. Im Moment des höchsten Genusses, beispielsweise beim Sex, verschließen zahlreiche Menschen ihre Augen und genießen einfach nur. Versuche mal, Deinem Partner beim nächsten Orgasmus tief in die Augen zu schauen. Du wirst merken, wie stark die Verbundenheit in diesem Moment für Euch beide ist. Für Dich, weil Du Deinen Blick nicht verschließt und für Ihn, weil er Deine Lust in Deinen Augen lesen kann.  

#4: Voreinander masturbieren für intime Momente

Masturbierst Du gern? Hast Du auch schon einmal vor den Augen Deines Partners oder Deiner Partnerin masturbiert? Einen innigeren und vertrauteren Moment gibt es für viele Paare nicht. Denn die Lust mit Dir selbst ist etwas besonders Intimes und Deinen Partner an diesem Moment teilhaben zu lassen, versprüht Intimität unter Euch. Natürlich ist dieser Moment auch hocherotisch, denn sowohl der Solosex unter Beobachtung als auch das Zuschauen selbst sind äußerst sexy Augenblicke.  

#5: Über intime Wünsche sprechen

Ein paar lockere Sprüche, über Sorgen sprechen, das Leben teilen – die meisten Paare haben (fast) keine Geheimnisse voreinander. Doch was ist mit sexuellen Wünschen und Fantasien? Darüber zu sprechen, fällt vielen Menschen schwer. Tausche Dich mit Deinem Schatz doch einmal völlig wertfrei darüber aus, was Ihr in Euren sexuellen Träumen erlebt und was Ihr schon immer mal versuchen wolltet, Euch aber nie getraut habt zu sagen. Solche prickelnden Geheimnisse verbinden.

Intim zu sein ist etwas Wunderbares, das zwei Menschen sehr nah zusammenführen kann. Doch Intimität kannst Du auch mit Dir selbst erleben. Denn das Vertrauen, das Du Dir selbst schenkst, lässt sich ebenfalls mit dem Begriff „Intim“ beschreiben.