Glory Hole
Alles, was Ihr zum Ruhmesloch wissen müsst
Seid Ihr eigentlich auch so neugierig, dass Ihr durch jedes Schlüsselloch linsen wollt? Wir auf jeden Fall schon – und es gibt einige Löcher, hinter denen eine besondere Überraschung wartet… Wir erklären Euch heute, was genau ein Glory Hole ist, wer sie gebohrt hat und welche Ehre da eigentlich rauskommt.
Glory Hole: Was genau ist das?
Mit einem Glory Hole (auch Gloryhole geschrieben) ist meist ein Loch in der Trennwand einer öffentlichen Toilette oder einer Kabine im Sexshop gemeint, das sich auf Hüfthöhe befindet. Wir wollen jetzt auch gar nicht lang um den heißen Brei herumreden: Durch dieses Loch steckt jemand auf der einen Seite seinen Penis, um sich von einer Person auf der anderen Seite sexuell befriedigen zu lassen – und zwar mit der Hand, mit dem Mund oder manchmal auch anal.
Gloryholing wird sehr häufig mit der Schwulenszene und schwulen Subkulturen in Verbindung gebracht. Und tatsächlich wurden Glory Holes in Zeiten, als Homosexualität noch in vielen Ländern unter Strafe stand, von schwulen Männern oft aufgrund der Anonymität genutzt. Mittlerweile ist Homosexualität – glücklicherweise – vielerorts entkriminalisiert worden und auch von weiten Teilen der Gesellschaft akzeptiert. Trotzdem sind es laut eigener Aussage immer noch größtenteils homosexuelle Männer, die Glory Holes nutzen – oder Männer, die nach außen hin als Heteros leben und für die die damit verbundene Anonymität ein guter Weg ist, Ihre Neigungen auszuleben.
Aber auch heterosexuelle Paare haben mittlerweile am sexy Spiel mit dem Glory Hole Gefallen gefunden – beispielsweise in Sex- oder Swingerclubs. Die ungebrochene Begeisterung spiegelt sich auch in den Pornovorlieben wider: Glory Hole gehört zu den Top-Suchanfragen bei Schwulenpornos, und auch in Heteropornos ist das Glory Hole ebenfalls ein wiederkehrendes Motiv – das gilt für den Profi- und den Amateurbereich.
# Fun Fact
Das erste dokumentierte Glory Hole befand sich in einer Toilette in London – und zwar bereits im 18. Jahrhundert.
Was ist so reizvoll am Glory Hole?
Du möchtest Deinem Partner oder Deiner Partnerin beim Sex am liebsten tief in die Augen blicken? Du schätzt es, die Person gut zu kennen, mit der Du Dich vergnügst, und rufst beim Sex gern laut den Namen Deines Liebsten („OH JA, KARL-PETER Müller, geboren am 13. Juli 1983 in Neustadt am Rübenberge….JA“)?
So geht es tatsächlich nicht allen – der Reiz bei der Nutzung eines Glory Hole liegt für viele Personen gerade darin, dass man seinen Sexpartner NICHT sieht. Man weiß nicht, wer auf der anderen Seite Hand, Mund oder Anus anlegt und auch nicht, wessen kleiner Freund da gerade durch das Glory Hole lugt (es sei denn, man schaut vorher durch – aber Vorsicht, sonst hat man möglicherweise recht schnell was im Auge).
Die Intimität wird beim Glory Hole ein Stück weit ersetzt durch den Kick, die andere Person nicht zu kennen – und gleichzeitig kann man sich wirklich voll und ganz auf den Akt an sich und das eigene Vergnügen konzentrieren. Im Glory Hole verzichtet man nämlich auf Schnickschnack und reduziert Sex auf das Wesentliche. Und für manche ist es auch mal ganz schön, sich nicht revanchieren zu müssen…
# Fun Fact
Im Juni 2020 gab das New Yorker Gesundheitsamt den Bürger*innen einige wertvolle Tipps mit an die Hand, um sich während der Corona-Pandemie weiterhin sexuell zu vergnügen, ohne sich dabei mit den Gesichtern zu nahe zu kommen – man solle doch mal mit physischen Barrieren und Wänden experimentieren, die engen Körperkontakt verhindern… Eine offizielle Behörde hat also quasi Gloryholing empfohlen – what a time to be alive!
Glory Hole – Worauf muss ich achten?
Vor der Nutzung von Glory Holes sollte man daran denken: Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr besteht immer die Gefahr, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken – zumindest beim Oralsex oder Analsex. Auch wenn es sicher ein bisschen den Reiz nimmt, sollte man im Zweifelsfall lieber ein Kondom tragen.
Bevor Ihr jetzt anfangt, überall jedes Loch in jeder Wand mit Eurer Spezialsonde auszuchecken – Sex in der Öffentlichkeit ist in vielen Ländern strafbar. Wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt, sucht Euch lieber ein Glory Hole in einem einschlägigen Club – und dann genießt den Reiz des Unbekannten.