Englische Erziehung
Liebevolle Strenge oder knallharte Maßnahme?
Englische Erziehung ist ein Begriff aus dem BDSM-Bereich, der eine Spielart zwischen Dom und Sub beschreibt. Hierbei geht es darum, den submissiven Part mit Schlägen und körperlicher Disziplinierung zu bestrafen und zu züchtigen. Nicht in allem BDSM Beziehungen spielt die englische Erziehung eine Rolle. Wir verraten Dir, was Du darüber wissen musst und welche Arten der Disziplinierung es gibt.
Englische Erziehung: Wie funktioniert das?
Viele Laien gehen davon aus, dass BDSM immer auch mit körperlicher Disziplinierung einhergeht. Das ist in der Praxis nicht korrekt, denn je nach Spielart nutzt der dominante Part lediglich verbale Gewalt und sexuelle Folter, um den Sub zu bestrafen. Bei der englischen Erziehung hingegen kommen eigentlich immer Flogger, Gerte und Co. zum Einsatz, um den Partner gefügig zu machen. Es kommt dabei maßgeblich darauf an, dass die Züchtigung zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich und verletzend ist.
In der Fachsprache wird diese Praktik auch als Flagellantismus bezeichnet, der schlagende Partner ist somit ein Flagellant. Geschlagen wird, entgegen häufigen Annahmen, nicht nur auf den Po. In klischeebehafteten Filmen wird das „Po versohlen“ gern genutzt, um eine BDSM-Verbindung darzustellen. Tatsächlich kann der dominante Part alle Körperteile schlagen, mit Ausnahme des Gesichtes. Selbst Schläge auf die Genitalien sind möglich.
Zur Erziehung kommt es immer dann, wenn der Sub ungehorsam war oder Aufgaben der Herrin nicht erfüllt hat. Befiehlt sie ihm beispielsweise, ihre Stiefel zu säubern und er verweigert sind, wird ihm per englischer Erziehung Gehorsam beigebracht. Der Sklave zieht aus dem Schmerz einen Lustgewinn, weshalb es einige Subs gern darauf anlegen, dass die Herrin die Peitsche auspacken muss. Die meisten BDSM-Spiele sind aber natürlich so ausgelegt, dass eine Strafe eigentlich unumgänglich ist...
3 Toys, die bei der englischen Erziehung zum Einsatz kommen
#1: Der Flogger
Ein Flogger gilt auch als die ideale Peitsche für Einsteiger. Das Toy hat einen kurzen Griff, an dem mehrere Riemen locker befestigt sind. Die Quasten, mit denen auf die Haut geschlagen wird, sind aus zahlreichen Materialien gefertigt. Es gibt Modelle aus Gummi, Kunststoff, aber auch Pferdehaaren und Leder. Je nach Material kann der Schmerz mehr oder weniger stark ausfallen.
#2: Die Peitsche
Die Peitsche gilt als Sinnbild der englischen Erziehung, denn sie ist unerbittlich und kann zu einem starken Schmerzreiz führen. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von BDSM-Peitschen und auch hier spielt das Material eine Rolle. Lederpeitschen können härtere Schmerzreize auslösen, während eine weiche Baumwollpeitsche eher für Einsteiger geeignet ist.
#3: Das Paddle
Das Paddle ist meist in quadratischer oder rechteckiger Form und besteht aus Leder, Holz oder anderen festen Materialien. Es eignet sich für kurze, zischende Schläge auf Po, Oberschenkel und andere Körperbereiche. Ein Paddle gehört zur Standardausrüstung einer jeden Domina und eines jeden Doms und wird bei der englischen Erziehung regelmäßig eingesetzt. Paddles sind außerdem besonders gut für BDSM-Neulinge geeignet.
3 Fragen, rund um das Thema englische Erziehung
#1: Wie stark sind die Schmerzen?
Die Schmerzintensität variiert, denn sie wird vom dominanten Part bestimmt. Schlägt er mit dem Flogger fest zu, zieht sich ein beißender Schmerz durch die betroffene Stelle. Wird hingegen nur ein leichter Klapps mit dem Paddle gegeben, ist der Lustschmerz deutlich geringer. Natürlich ist das auch vom individuellen Schmerzempfinden der devoten Person abhängig. Hier gilt es für das Paar die richtige Spielart zu finden, denn zwischen zart und hart ist jede Menge Spielraum.
#2: Ist die englische Erziehung gefährlich?
Wenn Domina und Sklave sich einig sind, gehört die englische Erziehung zu den häufig praktizierten Spielarten. Gefährlich wird es dann, wenn sich der dominante Part nicht mit der Wirkung seiner Sexspielzeuge auskennt und diese unkontrolliert anwendet. Wenn Ihr noch unerfahren seid, tastet euch langsam an dieses BDSM-Spiel heran.
#3: Woher kommt der Begriff englische Erziehung?
Der Hintergrund der Namensgebung ist leider nicht ganz so sexy. Im früheren England war es üblich, in Schulen mit Rohrstöcken zu züchtigen und Kinder generell unter Gewalt zu erziehen. Diese Begrifflichkeit wurde von der BDSM-Szene übernommen und ist bis heute geblieben.
Die Dos & Don'ts bei der englischen Erziehung
Und falls Euch die englische Erziehung keinen Spaß macht? Dann legt den Rohrstock zur Seite und genießt stattdessen lieber die englische Tea Time!