Age Play: Komm, lass uns spielen
Man ist nur so alt, wie man sich fühlt. An manchen Tagen fühlt Ihr Euch wie Peter Pan und möchtet niemals erwachsen werden und an anderen Tagen trifft euch die Erkenntnis „Man, bin ich alt geworden“, wie ein Blitz. Unser heutiger Fetisch vereint ein bisschen was von beidem, denn beim Age Play, fühlen Spielkinder sich wieder jung - oder endlich alt - und schlüpfen in die Rolle eines Alters, das sie sexuell besonders anmacht. Was Ihr Euch darunter vorstellen könnt und warum Age Play sogar in der Szene teilweise sehr umstritten ist, erfahrt Ihr beim Weiterlesen.
Age Play: Die Spielregeln
Age Play ist eine Form des Rollenspiels, bei dem die Geschlechtspartner in Rollen schlüpfen, die in einem (meistens) größeren Altersunterschied zueinanderstehen und sich diesem Alter entsprechend verhalten. Verbreitete Szenarien sind beispielsweise das „Lehrer-Schülerin-Spiel“ oder das „Adultbaby“.
Beim Adultbaby handelt es sich um einen Erwachsenen, der in die Rolle eines Babys schlüpft und sich auch ganz stilecht in seine beste Windel schmeißt, viele Akteure stecken sich auch einen Schnuller in dem Mund. Und weil Babys nun mal noch nicht stubenrein sind, können auch Natursekt und Kaviar Bestandteile des Spiels sein. Ihr ahnt es schon, das Adultbaby pinkelt oder kotet sich ein, um eine sexuell angehauchte Strafe vom „Erwachsenen“ zu erhalten. Das ist jedoch nicht immer Bestandteil des Spiels und kommt ganz auf die sexuelle Vorliebe der Partner an. Während diese Form des Age Play für viele Menschen ein wenig extrem ist, ist das Lehrer-Schüler Spiel etwas verbreiteter. Häufig verkleidet sich eine Frau als (ungezogenes) Schuldmädchen und trägt dabei eine klassische Schuluniform, zwei Zöpfe oder Kniestrümpfe. Ziel der Verkleidung ist ein jugendlicher, unschuldiger Look. Der Partner oder die Partnerin spielt die Lehrperson und ist dementsprechend häufig der dominante Part in dem Szenario. Die Handlungen des Spiels können variieren, von nicht gemachten Hausaufgaben bis hin zur Nachhilfe beim Mathelehrer: Klassische Situationen aus der Schule sind Basis für Bestrafungen oder bessere Noten durch „mündliche Mitarbeit“.
Als drittes Szenario haben wir noch Mutter-Vater-Kind-Spiele für Euch. Genau wie das Adultbaby, steht diese Form des Rollenspiels auch in der eigenen Szene häufig unter Kritik. Der Grund dafür ist relativ einleuchtend, da sexuelle Erregung hier zustande kommt, indem die Beteiligten so tun, als wären sie Vater und Tochter, Mutter und Sohn oder vielleicht auch Großvater und Enkelin.
Da es in vielen dieser Rollenspiele um Macht und Bestrafung geht, ist es sehr wichtig, dass die Regeln beim Age Play im Vorfeld ganz genau definiert werden. Auch wenn es bei solchen Spielen häufig Dominanz im Vordergrund steht, ist das nicht immer der Fall. Einige Praktizierende beschreiben, dass es ihnen weniger darum geht, sich unterzuordnen, sondern darum sich in ihrer kindlichen Rolle beschützt zu fühlen und sie dadurch die sexuelle Erregung verspüren.
Age Play in der Kritik
Wie bereits erwähnt, findet Age Play auch innerhalb der eigenen Szene Kritiker, da einige Praktiken mit gesellschaftlichen und moralischen Normen brechen. So werden manchmal (nicht immer!), fingierte Vergewaltigungen nachgespielt, wobei es sich zwar um eine abgesprochene „Tat“ handelt, welche jedoch nicht unbedingt auf ein allgemeines Verständnis stößt. Auch das Adultbaby wird oft kritisiert, da es eine Fantasie widerspiegelt, in der Säuglinge sexualisiert werden: was daran in der Theorie nicht so in Ordnung ist, brauchen wir Euch nicht erklären, oder? Gleiches gilt für Rollenspiele, die von Inzest handeln, da es sich hier im realen Leben ebenfalls um einen strafbaren Tatbestand handelt und der Geschlechtsverkehr mit engen Familienmitgliedern in den meisten Ländern der Welt ein absolutes Tabuthema ist.
Ihr Lieben, Age Play ist in gewissen Punkten ein umstrittenes Thema. Rollenspiele können heiß sein und solange die Fantasien mit Kindern unter zwei Erwachsenen bleiben, sind sich die meisten Menschen einig: Besser so als mit einem echten Kind. Nicht jeder Mensch befürwortet jeden Fetisch, doch solange sich alles in einem legalen Rahmen abspielt, bleibt es jedem selbst überlassen, welche Praktiken er im Schlafzimmer bevorzugt. Und alle anderen schauen vielleicht lieber noch einmal Peter Pan und freuen sich darüber, eine Zeitreise in die Kindheit zu machen. :-)