Cuckquean
Die Lust, am Zuschauen
Die Beziehungsperson beim Sex mit anderen Menschen sehen: Was für romantische Paarbeziehungen eine emotionale Zerreißprobe sein kann, bereitet anderen Paaren pure Lust. Ähnlich wie beim Cuckolding, bei dem sich der Mann in die Rolle des Zuschauenden begibt, fordern Cuckqueans ihre Bettgefährt:innen dazu auf, den Liebesakt mit anderen zu vollziehen – direkt vor ihren Augen. Fremdgehen auf Ansage? Was es heißt, eine Cuckquean zu sein und welche aufregenden Spielarten der BDSM-assoziierte Fetisch bietet, erfährst Du hier.
Was ist eine Cuckquean?
Als weibliches Pendant zum Cuckold genießen es Cuckqueans (auch Cuckqueens), wenn die Beziehungsperson ihre Befriedigung aus sexuellen Kontakten außerhalb der eigenen (wie auch immer definierten) Paarbeziehung zieht.
Vielmehr noch: Cuckqueans möchten zuschauen, wenn er:sie es anderen besorgt oder es sich besorgen lässt. Sie sind anwesend, wenn es geschieht – einvernehmlich in der zweiten Reihe. Erregung erleben Cuckqueans beim Zusehen: Nur dabei, statt mittendrin, wenn der:die vertraute Partner:in Sex mit Dritten hat.
# Konsens ist Key
Regel Nummer Eins: Wie bei anderen sexuellen Praktiken und Szenarien ist die Einvernehmlichkeit aller Beteiligten auch beim Cuckqueaning essenziell. Das bedeutet konkret: Die Entscheidung, Cuckquean-Sex zu haben, trifft jede:r auf freiwilliger Basis. Auch eine klar kommunizierte Rollenverteilung zählt zu den grundlegenden Basics. Das Festlegen eines Safewords hilft dabei, persönliche Grenzen zu wahren und Konsens sicherzustellen.
Cuckquean: Woher kommt der Begriff?
Moderner Trend, historischer Wortursprung: Der Begriff Cuckquean, alternativ auch Cuckqueen, setzt sich aus zwei altenglischen Wortteilen zusammen. Während „Cuck“ eine Person bezeichnet, deren Partner:in untreu ist, bedeutet „Quean“ so viel wie „unehrenhafte Frau“. Die in der Übersetzung mitschwingende Wertung erscheint uns völlig zurecht outdated. Gleichzeitig deutet sie das spannende Machtgefälle an, das im Cuckqueaning eine wichtige Rolle spielt.
Cuckold vs. Cuckquean: die Unterschiede
Was unterscheidet Cuckold und Cuckquean oder andersherum: Welche Gemeinsamkeiten verbinden sie?
Was beide eint
First things first: Genau wie der Cuckold nimmt auch die Cuckquean eine (scheinbar) untergeordnete, submissive Position ein. Sie tritt bewusst einen Schritt zurück, um ihm:ihr die Freiheit zu lassen, Sex mit anderen zu praktizieren. Nicht etwa aus purer Selbstlosigkeit, sondern mit dem Ziel, sexuelle Erregung aus der devoten Rolle zu ziehen. Ist das schon Masochismus oder behält sie gerade durch das königliche Orchestrieren seiner:ihrer Lust heimlich das Zepter in der Hand? Nicht umsonst heißt es schließlich auch Cuckqueen …
Was beide trennt
Welche Formen vom Cuckqueaning gibt es?
Die Freundin äußert plötzlich den Wunsch, wie ein Cuckold in die beobachtende Rolle zu wechseln? Um sich gemeinsam dem Thema zu nähern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wie Ihr das Cuckqueaning gestaltet, hängt dabei in erster Linie von Euren individuellen Vorlieben, Erfahrungen und Bedürfnissen ab.
# Klare Botschaften senden
Wichtig für sexuelle Experimente jeglicher Art ist neben einer soliden Vertrauensbasis hauptsächlich eine offene und ehrliche Kommunikation. Sprecht über Eure Wünsche und Erwartungen, Zweifel und Ängste. Und nehmt Euch nach der ersten Cuckqueaning-Erfahrung die Zeit, gemeinsam zu reflektieren. Fühlt Ihr Euch verstanden und gehört? War es für alle Beteiligten ein Lustgewinn? Auf diesem Fundament kommt Ihr der sexuellen Erfüllung Stück für Stück näher.
Cuckqueaning: Nur gucken, nicht anfassen?
Die Rolle der Cuckquean folgt keinen starren Verhaltensregeln. Inwiefern die Beobachtende in das Geschehen eingreift, ist persönliche Auslegungssache. Hier sind praktische Denkanstöße für mögliche Spielarten:
Gründe für Cuckqueaning
Den eigenen Erfahrungshorizont erweitern oder frischen Wind in eine langjährige Beziehung bringen – die Gründe für Cuckqueaning sind vielfältig. Oder um es mit Oscar Wilde zu sagen: „Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!“
Gute Gründe, um Cuckqueaning zu versuchen:
Wie funktioniert die Rolle der Cuckquean in einer Beziehung?
Gelegentlicher Kick oder dauerhafte Beziehungsalternative? Wie viel Potenzial Cuckqueaning für Deine Beziehung hat, kannst Du nur selbst herausfinden. Um das gegenseitige Vertrauen nicht zu gefährden, sollten Alleingänge ein absolutes No-Go sein. Heimliche Sex-Dates ohne entsprechende Absprachen oder Unehrlichkeit in Bezug auf Deine Motivation, Cuckqueaning in Eure Sexualität zu integrieren, könnten Konsequenzen nach sich ziehen. Gerade in festen Partnerschaften ist es deshalb umso wichtiger, Gedanken und Gefühle rund um das Cuckqueaning und andere sexuelle Spielarten auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Fazit: Weiblicher Cuckold sein – versuchen oder lassen?
Die Lust auf kontrollierten Seitensprung kennt keine Geschlechtergrenzen. Genau wie Cuckolding verdient sich Cuckqueaning deshalb einen Logenplatz im Theater der sexuellen Freiheiten. Maximale Erregung durch bloßes Zusehen empfinden? Vermeintliche Tabus brechen, ohne das Vertrauen in die Paarbeziehung zu gefährden? Wenn Du bereit bist, Deine Bedürfnisse ehrlich zu äußern und Dich an die festgelegten Spielregeln zu halten, kannst Du als Cuckquean mit Deinem:Deiner Partner:in in neue Welten vorstoßen.