Was ist Safer Sex?
Safer Sex erklärt
Safer Sex schützt Dich vor Geschlechtskrankheiten und einer ungewollten Schwangerschaft. Dabei ist die Wahl der richtigen Verhütung entscheidend, um beim Sex auf Nummer sicher zu gehen. Wie genau Safer Sex geht und was es alles zu beachten gilt, verraten wir Dir in diesem Artikel.
Safer Sex: Was ist das?
Safer Sex kommt aus dem Englischen und bedeutet sicherer Sex. Dabei ist die Wortwahl ganz bewusst. Denn es heißt absichtlich Safer Sex und nicht Safe Sex – denn ein gewisses Restrisiko bleibt beim Sex immer bestehen. Doch Risiko wofür eigentlich? Es geht darum, wie wahrscheinlich die Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit ist oder ob eine ungeplante Schwangerschaft entstehen kann. Safer Sex Maßnahmen minimieren diese Risiken.
Zu Safer Sex zählen also alle Verhütungsmittel. Allerdings schützen viele Verhütungsmethoden zwar zuverlässig von einer Schwangerschaft, aber nicht vor Geschlechtskrankheiten (z.B. Pille oder Kupferspirale). Um Safer Sex zu praktizieren, müssen solche Schwangerschaftsverhütungsmittel noch mit Barrieremethoden kombiniert werden, die auch die Ansteckung mit STDs (Sexually Transmitted Diseases) verhindern. Dazu zählen das Kondom, das Femidom und das Lecktuch (auch Dental Dam genannt).
Es geht vor allem darum, den Austausch von potenziell ansteckenden Körperflüssigkeiten zu verhindern. Dazu zählen:
Sie können Krankheitserreger, wie zum Beispiel Bakterien oder Viren, enthalten und bei einem Schleimhautkontakt auf Sexualpartner:innen übertragen werden. Schleimhäute befinden sich übrigens in der Vagina und an der Vulva, an der Eichel, unter der Vorhaut, im Mund, Anus und in den Augen.
Safer Sex: Deshalb ist es wichtig!
Wenn Du auf Deine sexuelle Gesundheit achten möchtest, ist Safer Sex unverzichtbar. Gerade wenn Du viele Sexpartner:innen hast, beispielsweise weil Du auf Casual Sex stehst, oft One-Night-Stands hast oder eine offene Beziehung führst, ist die Wahl der richtigen Verhütung wichtig. Denn so schützt Du nicht nur Dich, sondern auch alle Menschen, mit denen Du intim wirst.
Die Liste der Krankheiten, die beim sexuellen Kontakt übertragen werden können, ist übrigens lang. Das Gemeine: Viele STIs verlaufen (zunächst) ohne Symptome, sodass man sich eigentlich gesund fühlt, obwohl Bakterien oder Viren bereits im Körper sind. Ein „Ich fühle mich gesund, also habe ich keine Geschlechtskrankheit“, zählt deshalb leider nicht. Unter anderem können folgende Infektionen beim Geschlechtsverkehr übertragen werden:
Du lebst monogam und Dein Bodycount ist niedrig, deshalb kannst Du mit gutem Gewissen Sex ohne Kondom haben? Leider nein! Denn rein theoretisch reich schon ein einziger sexueller Kontakt, um sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren. Das geht also auch beim ersten Mal Sex. Bevor Ihr in einer Partnerschaft aufs Kondom verzichtet, solltet Ihr Euch daher immer auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Safer Sex Regeln: Wie geht Safer Sex?
Beim Sex auf Nummer sicher gehen ist also auf jeden Fall eine gute Idee. Dabei kannst Du übrigens auf noch weit mehr achten, als nur auf die richtige Kondom Anwendung. Hier kommen wichtige Safer Sex Regeln, damit Du Dein Sexleben sorgenfrei genießen kannst!
#1: Kondome bei Penetration
Sobald ein Penis in Deinen Körper gelangt, ist ein Kondom Dein unverzichtbarer Begleiter. Egal ob oral, Vaginalverkehr oder Analsex: Ein Kondom bildet eine Barriere zwischen Euren Schleimhäuten und verringert das Risiko der Übertragung von Geschlechtskrankheiten enorm. Alternativ kannst Du auch ein Femidom ausprobieren. Das ist quasi ein Kondom für die Vagina und hat den gleichen Effekt wie ein Peniskondom.
Achtung: Geschlechtskrankheiten trotz Kondom sind möglich, wenn auch etwas unwahrscheinlicher. Zusätzlicher Schutz ist deshalb auch beim Sex mit Kondom wichtig. Übrigens ist es auch wichtig, dass Kondom nach jeder Sexpraktik zu wechseln. Wenn Du beispielsweise Vaginalverkehr nach Analsex haben willst, musst Du hier unbedingt ein neues Kondom überstülpen!
#2: Schutz bei Oralsex
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist, können auch beim Oralsex Krankheiten übertragen werden. Gerade beim Deepthroat droht Ansteckungsgefahr. Aber auch bei einem normalen Blowjob oder beim Lecken können Keime übertragen werden. Blasen mit Kondom und eine Lecktuch Anwendung sind daher gute Safer Sex Maßnahmen!
#3: Achtung bei geteilten Sextoys
Wenn Du Dein Sexspielzeug mit anderen teilen möchtest, ist das an sich natürlich ok. Allerdings solltest Du hierbei auch auf Safer Sex achten. Über Vibratoren und Dildos kannst Du beispielsweise ebenfalls ein Kondom ziehen. Toys, die nicht in den Körper eingeführt werden, wie Druckwellenvibratoren oder Auflegevibratoren kannst Du nach der Verwendung gründlich reinigen und mit Desinfektionsspray einsprühen.
#4: Handschuhe beim Petting
Zugegeben: Diese Safer Sex Praktik ist eher nischig, kann aber durchaus sinnvoll sein. Es geht darum, beim Petting – also beim Handjob oder Fingern – Einmalhandschuhe zu tragen. Natürlich kannst Du Dir danach auch einfach gründlich die Hände waschen oder desinfizieren, aber gerade beim Sex mit mehreren Menschen wird das schnell nervig.
Beim Gruppensex wie einer Orgie, Gangbang oder einem Dreier können Handschuhe daher durchaus eine praktische Safer Sex Möglichkeit sein. Gerade auch für anale Praktiken wie anales Fingern oder anales Fisten nutzen viele gerne Einmalhandschuhe. Das Gruppensex ohne Kondom keine gute Idee ist, müssen wir an dieser Stelle vermutlich nicht nochmal extra betonen.
#5: PrEP und PEP gegen HIV
Es gibt Risikogruppen für HIV, zu denen beispielsweise homosexuelle Männer zählen. Wer oft Sex mit einem hohen HIV-Risiko hat kann sich vor einer Ansteckung schützen. Dabei hilft sowohl eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) als auch eine Postexpositionsprophylaxe (PEP). Währen PrEP prophylaktisch – also vor einer Risikobegegnung – eingenommen wird, nimmt man PEP nachdem bereits ein Risikokontakt stattgefunden hat.
#6: Kontakt mit veränderten Hautstellen vermeiden
Manchmal kann man aber auch mit dem bloßen Auge erkennen, das etwas nicht stimmt. Bläschen, Warzen und andere Hautveränderungen können ein Hinweis auf eine sexuell übertragbare Krankheit wie HPV sein. Genitalwarzen können beispielsweise bei bloßen Hautkontakt Krankheitserreger übertragen. Nicht immer sind alle Warzen mit einem Kondom abgedeckt – hier gilt besondere Vorsicht!
Tipps für Safer Sex
Jetzt weißt Du schon eine ganze Menge, über Safer Sex. Doch tatsächlich kannst Du sogar auf noch mehr achten, um sicheren Sex zu praktizieren. Hier kommen nützliche Safer Sex Tipps:
Fazit: Safer Sex für die eigene Gesundheit
Nichts stört beim Sex mehr, als sich Gedanken um die eigene Gesundheit oder eine ungewollte Schwangerschaft machen zu müssen. Safer Sex kann dabei helfen, diese Sorgen zu minimieren. Denn mit einigen Maßnahmen gehst Du beim Sex auf Nummer sicher, sodass Du Dich beim Sex körperlich und mental fallen lassen kannst.