Geschlechtskrankheiten trotz Kondom
Kann man sich trotz Kondom anstecken?
Kondome gelten als die Superhelden des sicheren Sex – aber selbst Superheld:innen haben ihre Schwächen. Kondome schützen, aber sie sind tatsächlich nicht unbesiegbar! Ob Du’s glaubst oder nicht, auch mit der besten Gummibarriere kann mal ein Übeltäter durchrutschen. Geschlechtskrankheiten trotz Kondom zu bekommen, ist durchaus möglich. Welche Übertragungswege für STIs dabei besonders relevant sind und welche Krankheiten Du Dir trotz Kondom einfangen kannst, liest Du hier.
Was sind Geschlechtskrankheiten?
Geschlechtskrankheiten, auch sexuell übertragbare Infektionen (STIs) genannt, sind Erkrankungen, die primär durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Dazu gehören Klassiker wie Chlamydien, Gonorrhö (umgangssprachlich auch Tripper genannt), Trichomonas und Syphilis, aber auch Viren wie HIV, Herpes und HPV zählen dazu.
Das Gemeine an diesen Infektionen: Sie sind oft schüchtern und bleiben lange unbemerkt, während sie fleißig ihre Arbeit im Verborgenen tun. Manche verursachen Juckreiz, Brennen oder seltsamen Ausfluss – andere hingegen zeigen sich erst gar nicht und machen es so umso erschreckender, wenn sie eines Tages plötzlich "Hallo" sagen oder bei einem Test für Geschlechtskrankheiten nachgewiesen werden. Egal, ob sie laut oder leise sind: Unbehandelt können sie zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Gerade wenn Du auf Casual Sex, One-Night-Stands oder Gruppensex stehst, ist Dein Risiko, eine Geschlechtskrankheit zu bekommen, erhöht. Gruppensex ohne Kondom oder auch ein Dreier ohne Gummi sind daher keine gute Idee. Auch Männer, die Sex mit Männer haben (also homosexuell oder bisexuell sind), haben ein erhöhtes STI-Risiko. Letztendlich kannst Du Dich aber sogar beim ersten Mal Sex schon mit einer Geschlechtskrankheit infizieren. Der richtige Schutz geht daher alle etwas an!
Was schützt vor Geschlechtskrankheiten?
Wer kein Gesundheitsrisiko beim Sex eingehen will, greift zum Kondom. Denn schließlich gelten Kondome als das perfekte Verhütungsmittel, wenn es darum geht sowohl ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, als auch eine Geschlechtskrankheiten Ansteckung zu minimieren. Ihren guten Ruf haben Kondome auch zu recht. Allerdings bieten Kondome keinen 100 prozentigen Schutz - weder vor Krankheiten noch vor Schwangerschaften.
Sie blockieren zwar den direkten Austausch von Körperflüssigkeiten wie Sperma, Blut und Vaginalsekret und das ist schon mal eine Menge wert. Aber: Manche STIs wie Herpes oder HPV können auch über Hautkontakt übertragen werden – und das Kondom deckt nicht alles ab!
Gerade beim Oralverkehr verzichten viele auf Schutz. Blasen ohne Kondom und lecken ohne Lecktuch – da fühlt man doch angeblich einfach mehr. Doch was ist ein kurzes gutes Gefühl im Vergleich zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko für den Körper? Empfehlenswert ist es deshalb auch mit Kondom zu blasen und beim Oralsex mit einer Vulva ein Lecktuch dazwischen zu legen.
Was sonst noch schützt? Gegen einige Geschlechtskrankheiten gibt es Impfungen – beispielsweise gegen HPV. Außerdem ist es sinnvoll, regelmäßige Tests auf Geschlechtskrankheiten zu machen. Und das auch ganz prophylaktisch, selbst wenn Du keine Symptome merkst. Die Kombination aus Kondom, Lecktuch, Impfungen und regelmäßigen STI-Tests bietet Dir den besten Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Übertragungswege Geschlechtskrankheiten: Nicht nur Penetration!
Um zu verstehen, vor welchen STIs ein Kondom schützt und welche Geschlechtskrankheiten trotz Kondom übertragen werden können, schauen wir uns die verschiedenen Übertragungswege der sexuell übertragbaren Krankheiten an. Hierzu zählen:
Vor welchen Geschlechtskrankheiten schützen Kondome?
Du siehst: Es gibt weit mehr als nur eine Art, sich Geschlechtskrankheiten einzufangen. Klar, dass das Kondom nicht vor jedem Übertragungsweg schützen kann. Doch die gute Nachricht lautet: Das Verwenden eines Kondoms kann die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken, drastisch senken!
Der größte Vorteil: Das Kondom stellt eine Barriere zwischen Euren Schleimhäuten dar und verhindert das Austauschen von Körpersekreten. Sexuell übertragbare Krankheiten, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden, lassen sich durch ein Kondom daher gut verhüten. Hierzu zählen: Chlamydien, Gonorrhö, HIV, Hepatitis B und Trichomoniasis.
Den sichersten Schutz bietet ein Kondom übrigens vor einer HIV-Ansteckung. Hier bist Du sogar bis zu 90% geschützt. Bei anderen Geschlechtskrankheiten, die vor allem auch über Haut-zu-Hautkontakt und Schmierinfektionen übertragen werden, liegt der Schutz vor Geschlechtskrankheiten trotz Kondom bei nur etwa 60%.
# Achtung!
Besonders hoch ist das Risiko, Syphilis, Genitalherpes oder Feigwarzen verursachendes HPV trotz Kondom zu übertragen.
Kann man trotz Kondom Geschlechtskrankheiten bekommen?
Mittlerweile ist Dir vermutlich klar, dass man auch Geschlechtskrankheiten trotz Kondom bekommen kann. Aber warum ist das eigentlich so? Hier sind die häufigsten Gründe für STIs trotz Schutz:
Welche Geschlechtskrankheiten trotz Kondom möglich?
Wir fassen also nochmal zusammen: Leider sind relativ viele Geschlechtskrankheiten trotz Kondom möglich. Gerade jene, die über reinen Hautkontakt übertragen werden. Denn Infektionen breiten sich oft auch auf Körperstellen aus, die nicht vom Kondom abgedeckt sind (beispielsweise an den Hoden oder dem Penisschaft). Auf diese Weise kannst Du Dich mit Syphilis, Genitalherpes oder HPV infizieren.
Dennoch: Das heißt auf gar keinen Fall, dass man das Kondom dann ja auch gleich weglassen kann! Denn die Kondom Nutzung senkt das Ansteckungsrisiko für STIs durchaus! Wenn Dir Deine Gesundheit lieb ist, solltest Du daher durchaus zum Präservativ greifen, gerade wenn Du oft wechselnde Geschlechtspartner:innen hast oder Du und Deine Beziehungsperson (noch) keinen Test auf Geschlechtskrankheiten gemacht haben.
# Tipp
Wir verraten Dir in unserem Test, welches die besten Kondome sind! Von gefühlsechten Kondomen bis hin zu Kondomen mit Geschmack: Die Kondomnutzung muss nicht langweilig sein!
Risiko einer Ansteckung minimieren: Kondom richtig verwenden
Wenn Du wirklich sicher sein willst, dass Geschlechtskrankheiten draußen bleiben, reicht es nicht, nur auf Kondome zu setzen. Natürlich sind sie der erste Schritt, aber es gibt noch einiges mehr, was Du tun kannst, um das Risiko einer Geschlechtskrankheiten Ansteckung deutlich zu senken. Hier ein paar Tipps, damit Du den Sex entspannt und geschützt genießen kannst und Geschlechtskrankheiten trotz Kondom bald der Vergangenheit angehören:
Mit diesen Maßnahmen minimierst Du das Risiko einer STI Ansteckung – und hast gleichzeitig ein gutes Gefühl dabei, Deine Sexualität verantwortungsvoll und bewusst zu gestalten. Geschlechtskrankheiten trotz Kondom sind zwar möglich. Das Risiko, sich ohne Kondom eine STI einzufangen, ist jedoch sehr viel höher. Das Argument „Aber mit Kondom spüre ich viel weniger!“, lassen wir schon lange nicht mehr zählen, um gesundheitsgefährdendes Verhalten zu entschuldigen. Dafür gibt es schließlich gefühlsechte Kondome!