Sperma
Alles, was Du rund um die Samenflüssigkeit wissen musst!
Keine Frage, Du weißt natürlich, was Sperma ist, aber kennst Du wirklich alle Fakten? Wusstest Du zum Beispiel, dass Dein Sperma mehr über Dich verraten kann als Dein Speichel? Und dass Du Geschmack, Geruch und Qualität beeinflussen kannst? Nein? Dann sper(r) ma(l) die Lauscher auf, hier kommen alle Fakten, die Du zum männlichen Sperma kennen solltest.
Was ist denn eigentlich Sperma?
Die Frage ist überhaupt nicht dumm: Du weißt sicher, dass Sperma bei der Ejakulation aus dem Penis kommt, aber woraus besteht es genau? Eine Portion Sperma besteht zu ca. 70 Prozent aus der Flüssigkeit Deiner Samenbläschen, in denen unter anderem Prostaglandine, das sind biochemische Gewebshormone, enthalten sind. Darüber hinaus ist in diesem Sekret Fruktose enthalten, die den Spermien Energie gibt.
20 Prozent des Spermas besteht aus einem milchigen Prostatasekret. Es enthält Kalzium, Kalium, Zink, Magnesium und Spermin. Und die restlichen 10 Prozent werden über die Nebenhoden zugefügt: Dabei handelt es sich um ein weiteres Sekret, was unter anderem Epithelzellen, also Zellen aus Drüsengewebe, enthält.
In diesem Nebenhodensekret sind außerdem die Spermien enthalten, die in den Hoden produziert werden und im Nebenhoden zu ausgereiften Spermien heranwachsen. Bei der Ejakulation werden die Spermien, gemeinsam mit all den Sekreten, durch die Harnsamenröhre aus dem Penis befördert.
# Schon gewusst?
Im Sperma ist ein Prozent Sperma-Eiweiß enthalten, auf das einige Menschen allergisch reagieren!
Das solltest Du über die Ejakulation wissen
Die Spermaproduktion wird in Deinen Hoden gestartet. Es werden Samenzellen gebildet, die dann in die Nebenhoden wandern, wo sie zu vollständigen Spermien heranreifen. Pro Sekunde können in Deinen Hoden bis zu 1200 Spermien produziert werden und in einer Portion Ejakulat sind rund 66 Millionen funktionsfähige Samen enthalten!
Deinen ersten Samenerguss erlebst Du als Mann normalerweise in der Pubertät. Er findet normalerweise zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr statt, nicht selten im Rahmen eines „feuchten Traums“ mitten in der Nacht. In der Regel bist Du ab diesem Moment zeugungsfähig.
Eine Ejakulation bringt es auf eine Menge von 2 – 6 ml Sperma. Die Zeugungsfähigkeit ist allerdings nicht von der Menge des Sekrets abhängig. Wusstest Du, dass ein Mann in seinem Leben durch Ejakulationen rund 60 Liter Samenflüssigkeit verliert? Selbst sterilisierte Männer produzieren noch Ejakulat, allerdings sind in diesem keine Spermien mehr enthalten.
5 Fakten über Sperma
#1: Mehr Sperma durch Sport
Trainierst Du pro Woche rund 15 Stunden moderat oder auch intensiv, produzierst Du rund 73 Prozent mehr Spermien. Dahingegen produzierst Du als Mann, der 20 Stunden pro Woche bei Netflix and Chill auf dem Sofa sitzt, etwa 44 Prozent weniger Spermien. Der Grund dafür ist, dass Deine Samenzellen durch Sport vor Schädigungen, Entzündungen und freien Radikalen geschützt werden.
#2: Fisch als Booster fürs Spermium
Mit Fisch in Deiner Nahrung kannst Du die Anzahl der Spermien im Ejakulat um ca. ein Drittel steigern. Die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben einen großen Anteil an der Produktion von Spermien. Am geringsten ist die Menge bei Fleischessern, die vor allem verarbeitete Produkte wie Wurst und Hackfleisch verzehren: Die Qualität der Spermien nimmt ab, je häufiger industriell verarbeitetes Fleisch verzehrt wird.
#3: Laufendes Sperma ist kein Grund zur Panik
Ein Mythos besagt, dass Männer, bei denen das Sperma nicht spritzt, sondern läuft, ernsthafte Probleme haben. Falsch! Während des Orgasmus kontrahieren Deine Blasenmuskeln. Wie kraftvoll das Sperma hinausgeschleudert wird, hängt von der Stärke der Muskelkontraktionen ab. Weder ist es ein Anzeichen mangelnder Potenz noch einer Krankheit, wenn ein Samenerguss nicht meilenweit fliegt, sondern eher gemächlich aus der Eichel rinnt.
#4: Geschmacksache: So schmeckt das Sperma besser!
Lebensmittel haben einen Einfluss auf die Spermienqualität. Verzehrst Du übermäßig viel Knoblauch, kann es faul und muffig schmecken. Trinkst Du zu viel Bier, schmeckt es wie abgestandenes Spülwasser und hast Du mehrere Tabletten Aspirin genommen, wird Dein Sperma unangenehm bitter. Etwas abschwächen kann diesen Geschmack Ananassaft – allerdings in größeren Mengen. Sperma wird immer hauptsächlich nach Sperma schmecken, aber ein wenig ist der Geschmack so tatsächlich zu beeinflussen.
#5: Mindestens haltbar bis? Sperma kann „schlecht” werden!
Es klingt witzig, doch Deine Spermien haben tatsächlich ein Ablaufdatum. Hast Du oft Sex oder masturbierst, wird die Spermaqualität gesteigert. Nach 3 bis 4 Tagen ist der Liebessaft abgelaufen. Durch eine Ejakulation kannst Du das alte Sperma loswerden und neues, fruchtbares Material erzeugen – der Natur sei Dank; und wusstest Du nicht immer schon, dass Masturbieren gesund sein muss? Abgestorbene Restspermien, die z.B. nach langen Sexpausen entstehen, schädigen frische Spermien und somit deren Produktivität.
Sperma-Qualität: Was Du wissen musst
Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob Dein Sperma eine hohe Qualität aufweist? Bei Lebensmitteln werden Qualitätstests durch Verbraucherschützer und Testzentren durchgeführt, doch wer checkt eigentlich, ob Dein Sperma qualitativ hochwertig ist?
Es wurde erforscht, dass die Spermaqualität in den letzten Jahren immer weiter abgenommen hat. Schuld daran sind verschiedene Faktoren, unter anderem der immer ungesünder werdende Lifestyle vieler Menschen. Dabei gibt es einige Alltagstipps, mit denen Du für gesundes Sperma sorgen kannst. Eine Harvard Studie hat nachgewiesen, dass Männer, die 15 Stunden jede Woche mit Sport beschäftigt sind, fast doppelt so viele gesunde Spermien im Ejakulat aufweisen können als jene, die weniger Sport treiben.
Darüber hinaus spielt auch Deine Ernährung eine wichtige Rolle. Für die Spermabildung brauchst Du Vitamine wie Vitamin C und E, verschiedene Spurenelemente wie Zink, Selen und Eisen, aber auch Mineralstoffe wie Calcium. Die falsche Ernährungsweise, die überwiegend aus Fast Food besteht, kann die Qualität Deiner Spermien nachhaltig herabsetzen. Mediterrane Kost, die zu großen Teilen aus Gemüse, Fisch und magerem Fleisch besteht, hat sich als wahrer Sperma-Booster bewiesen.
Auch Dein Körpervolumen kann eine Auswirkung auf Dein Sperma haben, statistisch gesehen haben schlanke Männer gesündere Spermien. Entscheidend ist für die Spermaqualität nicht, dass Du ein gut trainiertes Sixpack hast, sondern dass Du nicht unter krankhaftem Übergewicht leidest.
So kannst Du die Qualität Deines Spermas erkennen
1: Lasse ein Spermiogramm anfertigen
Ein Spermiogramm ist die professionelle Methode, wie Du Deine Spermaqualität bestimmen lassen kannst. Hierbei wird Dein Ejakulat auf die Anzahl der vorhandenen Spermien, auf deren Form und auf ihre Beweglichkeit untersucht. Auch werden mögliche Bakterienbesiedelungen überprüft. Mittlerweile gibt es im Einzelhandel Selbsttests für zu Hause, doch ein Spermiogramm aus dem Labor hat deutlich mehr Aussagekraft.
2: Achte auf die Menge des Spermas
Die Menge Deines Spermas kann etwas darüber aussagen, wie gesund es ist. Eine durchschnittliche Ejakulation sollte zwischen 2 – 3 ml pro Portion betragen. Wenn Du lange keinen Sex hattest oder lange nicht ejakuliert hast, kann die Menge bis zu 6 ml betragen. Hast Du hingegen schon mehrmals in den letzten Stunden masturbiert, ist auch eine geringe Spermamenge möglich. Sofern Du im Normbereich liegst, haben solche Mengenabweichungen keine Aussagekraft über die Qualität Deines Spermas.
3: Die nötige Anzahl lebendiger Spermien
Du wirst nach einem Samenerguss natürlich nicht sehen können, wie viele Deiner Spermien lebendig sind. Das kann nur ein Spermiogramm. Der Richtwert für gesundes Sperma sagt, dass mindestens 3/4 aller Spermien lebendig sein müssen. 30 Prozent sollten vollkommen normal aussehen, während von 1/4 Deiner Spermien hohe Beweglichkeit gefordert wird. Ein weiteres Viertel sollte darüber hinaus nach vorn schwimmen!
4: Auf die Farbe achten
Wie gesund und damit qualitativ hochwertig Dein Sperma ist, kann oft schon an der Farbe erahnt werden. Gesundes Ejakulat ist von milchig-weißer Farbe und hat eine leicht dickliche Konsistenz. Hast Du sehr viel Flüssigkeit zu Dir genommen, kann das Sperma dadurch verdünnt werden. Der Geruch sollte in Richtung Kastanienblüten oder Walnüsse gehen, manchmal kommt auch ein chlorartiger Geruch zustande. Wenn Dein Sperma gelblich oder rötlich verfärbt ist, solltest Du zur Kontrolle einen Arzt aufsuchen, hier kann eine bakterielle Infektion vorliegen.
Bei diesen Sperma-Besonderheiten solltest Du zum Arzt gehen
Wir hoffen, wir konnten Dir ein neues Wissen über die spannende Samenflüssigkeit mitgeben! Übrigens: Männer produzieren Sperma bis ins hohe Alter. Da habt Ihr also noch genug Zeit, um jede Menge Sperma-Spaß zu haben!