Makromastie
Infos rund um große Brüste
Brüste sind etwas Schönes. Sie dienen in erster Linie der Versorgung von Neugeborenen, haben sich aber in der Gesellschaft zu einem erotischen Sinnbild stilisiert. Doch große Brüste sind nicht immer ein Segen. Bei der sogenannten Makromastie wachsen die Brüste ungewöhnlich stark, was zu Rückenschmerzen und Unwohlsein führen kann. Alles, was Du zu Makromastie wissen musst, findest Du in diesem Artikel.
Große Brüste: Wovon ist die Größe abhängig?
Die Brüste einer Frau zählen zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen und ihre Größe wird von Alter, Lebensstil und vor allem von den genetischen Anlagen bestimmt. Brüste von innen sind wie folgt aufgebaut: Binde- und Fettgewebe umhüllt die eigentliche Brustdrüse, die sogenannte Glandula Mammaria. Wie das Verhältnis zwischen diesen Gewebearten ist, hängt maßgeblich vom Alter der Frau ab. Während der Anteil an Drüsengewebe im Laufe der Zeit abnimmt, lagert sich in den Brüsten mehr Fett ein.
Die Drüse auf der Brustmuskulatur hat keine Muskeln, wird aber von unzähligen Nerven, Lymph- und Blutgefäßen durchzogen. Die Größe der Brüste ist genetisch bedingt und kann nicht beeinflusst werden. Einzelne Drüsenläppchen bilden das Drüsensystem, welches für die Milchbildung nach einer Entbindung sorgt. Zahlreiche Milchgänge verlaufen zu diesem Zweck in sternförmiger Anordnung zu den Brustwarzen hin, welche von einem Warzenhof umgeben werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit nehmen die Brüste hormonell bedingt deutlich an Größe zu.
Ungewöhnliches Brustwachstum: Was ist Makromastie?
Doch was, wenn die Größenzunahme der Brüste nicht mit einer Schwangerschaft zusammenhängt? Entwickelt sich eine Brust zu einer Größe, die im Verhältnis zum restlichen Körper unnormal groß erscheint, spricht man von Makromastie. Das Wort setzt sich aus den Begriffen „makro“ = „groß“ und „mastie“ = „die Brust betreffend“ zusammen. Medizinische Synonyme für die Makromastie lauten: Mammahypertrophie, Gigantomastie und Hypermastie. Nicht zu verwechseln mit der Hängebrust, welche im Fachjargon Ptosis genannt wird.
Diese Überentwicklung der Brust beginnt meist schon in der Pubertät. In den meisten Fällen betrifft die Makromastie beide Brüste gleichermaßen. Unterschiedlich große Brüste sind dabei allerdings auch möglich. Werden die Brüste so groß, dass sie eine Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen und zu (gesundheitlichen) Problemen führen, liegt eine Makromastie vor.
# Gut zu wissen
Ob eine Brust als übermäßig groß zu betrachten ist, hängt vor allem auch vom Körpergewicht und der Körpergröße der betroffenen Person ab. Bei einer zierlichen Frau spricht man ab einem Gewicht von 500 Gramm pro Brust von Makromastie. Bei einer größeren, kräftigeren Frau liegt der Richtwert für eine Makromastie bei circa 1000 Gramm Einzelbrustgewicht. Das Durchschnittsgewicht einer normalen Brust liegt bei rund 150 bis 400 Gramm.
Makromastie Symptome: Welche Probleme können bei sehr großen Brüsten auftreten?
Große Brüste werden oft mit Attraktivität verbunden, können der Trägerin jedoch auch zu schaffen machen. Symptome der Makromastie hängen vor allem mit dem Empfinden der Betroffenen zusammen. Häufig haben Menschen mit zu großen Brüsten mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Auch Verspannungen in Schultern und Nacken können eine Folge sein. Dadurch können wiederum Haltungsschäden oder sogar Kopfschmerzen entstehen. Wenn große Brüste zu gesundheitlichen Problemen führen, ist ein ärztlicher Rat unumgänglich. Manchmal reicht schon eine Physiotherapie aus, um eventuellen Haltungsschäden entgegenzuwirken. In anderen Fällen werden jedoch auch Verkleinerungen der Brust in Erwägung gezogen.
Es gibt zudem auch soziale und psychische Auswirkungen der Gigantomastie. Frauen mit übermäßig großen Brüsten werden oft sexualisiert und auf ihre große Oberweite reduziert. Das kann nicht nur nervig sein, sondern kann sich auch nachhaltig negativ auf die Psyche auswirken.
Und auch im Alltag zieht die Makromastie Einschränkungen nach sich. Den passenden BH zu finden ist keine leichte Angelegenheit – sexy Dessous gibt es oft nicht in den benötigten Übergrößen und viele Modelle bieten nicht den Halt, den die hängenden Brüste brauchen. Hier ist ein Besuch in einem Fachgeschäft empfehlenswert, in dem Du professionell beraten wirst. Die richtige BH-Größe ist immer wichtig, aber vor allem bei sehr großen Brüsten solltest Du darauf achten, dass wirklich alles optimal sitzt. So kannst du einschneidende Träger, die ganz schön schmerzhaft sein können, vermeiden.
Behandlung bei Makromastie: Oft hilft nur die OP
Um die Symptome der Makromastie zu lindern, hilft nur eines: Die Brüste müssen kleiner werden. Ist Übergewicht die Ursache der sehr großen Oberweite, kann ein aktives Sportprogramm dazu beitragen, die Brüste zu verkleinern. Zudem kann Rückengymnastik und Physiotherapie dabei helfen, durch zu große Brüste verursachte Rückenschmerzen erträglicher zu machen.
Da die Brustgröße allerdings genetisch verankert ist, hilft Sport nur bis zu einem gewissen Grad. Bleiben die Schmerzen und das Unwohlsein, muss oft eine brustverkleinernde Operation her. Während einer Vollnarkose entnehmen die Ärztinnen und Ärzte überschüssiges Drüsengewebe und Fett. Oft muss auch die Brustwarze operativ versetzt werden, um dem verkleinerten Busen ein ästhetisches Aussehen zu verleihen. Ob später Narben zu sehen sind, hängt von der jeweiligen Operationsmethode ab.
Brustverkleinerung: So zahlt die Krankenkasse bei Makromastie
Es ist möglich, dass die Krankenkasse die Kosten für die operative Behandlung der Makromastie übernimmt. Rein ästhetische Eingriffe – wie beispielsweise eine Brustvergrößerung – unterstützt die Krankenkasse in der Regel nicht finanziell. Da die Makromastie allerdings als Brustfehlbildung gilt, kannst Du eine Kostenübernahme beantragen.
Hier kommt es auf die Schwere des Leidensdrucks sowie auf die körperlichen Beschwerden an. Oft reicht es nicht aus, nur zu begründen, dass die ungewöhnlich großen Brüste zu Schmerzen führen. Du solltest ausführlich schildern, inwiefern sich die Makromastie auf Deine Psyche, Deinen Alltag und Deinen Körper auswirkt und inwiefern eine Brustverkleinerung Deine Gesundheit fördern würde.
In der Regel möchte die Krankenkasse ein Gutachten eines Arztes oder einer Ärztin sehen. Das medizinische Fachpersonal bestätigt die von Dir geschilderten Symptome. Außerdem untersuchen sie, wie viel Prozent des Körpergewichts das Gewicht der Brüste ausmacht. Liegt der Gewichtsanteil der Brüste bei 2 Prozent oder höher, ist die Kostenübernahme durch die Krankenkasse wahrscheinlich.
Groß oder klein? Schönheitsideale für Brüste im Wandel
Für viele Mädchen in der Pubertät ist das Brustwachstum anfangs eine Herausforderung. Die zunehmende Sexualisierung des weiblichen Geschlechtsmerkmals kann Stress bedeuten – und das auch bei kleinen Brüsten. Ein selbstbewusster Umgang mit der eigenen Brust ist die beste Möglichkeit, um sich im weiblichen Körper rundum wohlzufühlen. Sinnlichkeit und Ästhetik sind nicht mit der Brustgröße verbunden. Geschmäcker sind und bleiben verschieden, lange Zeit galten große Brüste sogar als Schönheitsmakel.
# Schon gewusst?
In den höheren Gesellschaftsschichten des 17. Jahrhunderts schnallten sich junge Mädchen Bleiplatten um den Busen, um das Wachstum zu hemmen. Im darauffolgenden Jahrhundert wendete sich das Blatt und die Brüste wurden durch eng geschnürte Mieder betont. Aktuell fordern viele vor allem eins: Die Normalisierung der Brüste! Eine Reduktion der Frau auf eine (große) Oberweite ist endlich auch gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert.
Die Brust als erogene Zone
Die Brust ist weit mehr als ein Lustobjekt und wird auch gerade bei Makromastie oft nicht als solches empfunden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie beim Liebesspiel nicht doch eine große Rolle spielt. Die meisten Frauen reagieren auf Stimulation ihrer Brüste und Brustwarzen sehr sensibel, da es sich hier um erogene Zonen handelt.
Nicht alle Frauen stehen auf eine Stimulation der Brust und der Nippel, einige lässt das beim Liebesspiel vollkommen kalt. Es kann auch sein, dass sich dies in den verschiedenen Lebensphasen ändert. Wie empfindsam die Brüste sind, kann aber auch daran liegen, wie wohl sich eine Frau mit ihnen fühlt. Ein einfühlsamer Partner, der sich auch großen Brüsten zärtlich zuwendet, kann der Frau dabei helfen, sich fallen zu lassen und das volle erotische Potenzial ihrer Brüste auszuschöpfen. Dabei können auch Nippelpumpen und Nippelklemmen helfen, lustvolle Empfindungen der Brustwarzen zu steigern – vielleicht sogar bis hin zum Nippel Orgasmus.
Fazit: Große Brüste
Große Brüste sind genetisch bedingt. Wann das Wachstum stoppt, lässt sich also nicht beeinflussen und es gibt keinen Grund, sich für eine große Oberweite zu schämen. Leider sind große Brüste auch häufig mit Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden verbunden. In diesem Fall hilft nur ein ärztlicher Rat. Auch, wenn Brüste lange Zeit sexualisiert wurden, sind die Zeiten vorbei, einen Menschen auf die Oberweite zu reduzieren. Daher ist es egal, ob kleine oder große Brüste: alle sind gleich schön.