Libido Verlust
Chronisch oder nur vorübergehend?
Plötzlich ist es weg, das Verlangen nach täglichem Sex, was Eure Partnerschaft am Anfang so berauscht hat. Einmal pro Woche oder alle zwei Wochen reicht Euch völlig aus, Ihr verbringt Eure Zeit manchmal einfach lieber mit Kuscheln, statt mit Sex. Wann ist ein Libido Verlust völlig unbedenklich und wann solltest Du Dir Gedanken darüber machen? Wir verraten Dir alles, was Du wissen musst.
Libido Verlust – was ist das?
Von einem Libido Verlust wird immer dann gesprochen, wenn Du über einen längeren Zeitraum keine oder nur sehr wenig Lust auf sexuelle Aktivitäten hast. Doch die Grenze, wo der Rückgang von Sex normal ist und wo eine körperliche oder seelische Ursache dahinterstecken könnte, verschwimmt manchmal.
Paare, die schon seit vielen Jahren in einer Beziehung sind, haben statistisch gesehen seltener Sex als jene, die gerade frisch verliebt sind. Du kennst es vielleicht auch, dass Du am Anfang Deiner Beziehung mit Deinem Partner gar nicht aus dem Bett wolltest, später die Frequenz Eurer sexuellen Begegnungen aber abgenommen hat.
Das ist ein vollkommen normales Phänomen und kein Grund zur Besorgnis. Menschen sind individuelle Wesen und während die eine gern täglich Sex hätte, ist der andere mit einmal Sex pro Woche komplett befriedigt. Der Libido Verlust ist nur dann ein wirkliches Problem, wenn Du oder Deine Partnerschaft darunter leiden! Bist Du mit Deiner Sexfrequenz zufrieden, gibt es keinen Grund, warum Du Dir Sorgen machen solltest.
Dass die Libido mit steigendem Alter etwas nachlässt, ist außerdem ein normales Phänomen. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, ganz wichtig ist der Hormonhaushalt. Durch Schwankungen oder altersbedingte Veränderungen kann sich die Libido verändern, ohne dass ein krankhaftes Ereignis dahinterstecken muss. Und letztlich gibt es keine pauschale Regel dafür, wie viel Sex normal ist und ab wann Du um Deine Libido fürchten musst.
5 Gründe, warum es zu einem Libido Verlust kommt
Zu wenig Selbstvertrauen
Selbstakzeptanz spielt bei der Entwicklung der Sexualität eine große Rolle. Bist Du unzufrieden mit Deinem Körper, vergleichst Dich unterbewusst immer mit anderen und hast permanent Angst, Deinen Partner nicht zufriedenzustellen, lässt die Libido und das Verlangen nach Sex nach. Hiervon sind häufig auch jene Menschen betroffen, die wegen ihres Aussehens bereits einmal beleidigt, kritisiert oder abgelehnt wurden.
Psychische Erkrankungen
Seelische Erkrankungen sind heute gar nicht selten. Der tägliche Stress des Alltags wird leider viel zu oft ignoriert und immer mehr Menschen geben statt 100 % einfach nonstop 120 %. Irgendwann kann das im schlimmsten Fall in eine psychische Erkrankung münden. Angststörungen, Depressionen, Burnout, die Liste der möglichen Veränderungen ist lang. Ein Libido Verlust kann, in Kombination mit anderen Symptomen, auf eine psychisch relevante Erkrankung hindeuten.
Körperliche Erkrankungen
Nicht nur auf psychischer, sondern auch auf physischer Basis können Krankheiten dafür sorgen, dass Deine Libido nachlässt. Häufig tritt ein (vorübergehender) Libido Verlust bei Bluthochdruck, einer vorliegenden Herzerkrankung oder auch bei Diabetes mellitus auf. Auch Schmerzen, die durch Bandscheibenvorfälle, Arthrose und ähnliche Beschwerden ausgelöst werden, können die Lust auf Sex schmälern.
Der Lebensstil
Es klingt utopisch, ist aber wahr! Der falsche Lifestyle kann einen erheblichen Einfluss auf die Libido haben. Als falsch wird hierbei all jenes verstanden, was einem gesunden Leben entgegensteht. Zigarettenrauchen, der übermäßige Konsum von Alkohol oder auch Drogenmissbrauch können nicht nur die Lust auf Sex, sondern auch die Empfindung beim Sex minimieren.
Nebenwirkungen von Medikamenten
Es kommt nicht selten vor, dass Medikamente ursächlich für den Verlust der Lust sind. Ob Antidepressiva oder Blutdrucksenker, der Libido Verlust findet sich sehr oft im Beipackzettel häufig verordneter Medikamente. Nach dem Absetzen, sofern vom Arzt empfohlen, regeneriert sich Deine Libido in der Regel wieder.
Mit diesen Tipps kannst Du Deine Libido steigern
Mehr Bewegung und Aktivität
Couchpotatos haben es schwer und oft hat die Fraktion „Netflix-Dauerschleife“ auch weniger Lust auf Sex. Forscher haben bereits in mehreren wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass Bewegung und sportliche Aktivität die Lust auf Sex und damit die Libido steigern kann. Die Gründe sind komplex. Einerseits wird durch den Sport die Durchblutung gefördert, andererseits lassen sich durch Sport aber auch psychische Beschwerden mindern.
Mehr Selbstliebe für mehr Lust
Wenn Du Dich selbst nicht liebst, fühlst Du Dich auch von anderen oft ungeliebt. Um Deiner Libido wieder auf die Sprünge zu helfen, ist Selbstliebe daher ein ganz entscheidender Faktor. Lerne die Schönheit Deines Körpers zu erkennen und vergleiche Dich nicht mit angeblichen Schönheitsidealen, die in den sozialen Medien als “Norm” präsentiert werden. Du bist so, wie Du bist, einzigartig und schön. Liebst Du Dich selbst, wirst Du auch den Sex wieder lieben lernen.
Weniger Druck, mehr Spaß
Du hast keine Lust, Dein Partner hat keine Lust, wo ist das Problem? Viele Paare setzen sich selbst unter Druck, weil sie ja „eigentlich mal wieder müssten“. Die gute Nachricht ist, dass es keine Timeline gibt, wann Du dringend wieder Sex haben musst. Solange Du und Dein Schatz zufrieden seid, ist bei Euch alles in bester Ordnung.
Die wichtigsten Fakten zum Libido Verlust
Wenn Du glaubst, dass Deine Lust auf Sex krankhaft vermindert ist, solltest Du Dir Hilfe bei Deinem Arzt suchen. Es ist kein Tabuthema, über Sexualität zu sprechen und es gibt nichts, wofür Du Dich schämen musst. Oft ist genau das der erste Schritt, wie Du Deine verloren geglaubte Libido zurückholen kannst und wieder Freude an einem erfüllten Sexleben hast.