Libido
Sexuelles Verlangen steckt in (fast) jedem!
Hey ho, let’s go, denkt sich die Libido – und zwar, dann wenn Dich die Lust auf Sex packt. Mit dem Begriff Libido beschreiben wir das sexuelle Verlangen von Männern und Frauen. Was es genau damit auf sich hat, was die Libido beeinflusst und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern kann, erklären wir Dir jetzt!
Was ist die Libido?
Das Wort Libido stammt – wie erstaunlich viele Begriffe in der spannenden Sexwelt – aus dem verstaubten Lateinischen und bedeutet „Begehren“ oder „Begierde“. Es wurde zunächst im Bereich der Psychoanalyse und von Sigmund Freud verwendet, um sexuelle Triebe zu beschreiben.
Wir wollen Euch aber nicht zu sehr mit Geschichten von toten Sprachen und toten Wissenschaftlern langweilen – im allgemeinen Sprachgebrauch beschreiben wir mit Libido meist, wie stark der Sex Drive einer Person ist und wie oft sie Lust auf Sex hat.
Schon gewusst? Das krankhafte Ausbleiben sexueller Lust wird als „Frigidität“ bezeichnet, eine krankhaft gesteigerte Libido dagegen als „Sexsucht“. Allerdings sollte man mit solchen Begriffen immer vorsichtig sein: Vorübergehend ausbleibende oder gesteigerte sexuelle Lust ist völlig normal und muss kein Anzeichen für eine Störung sein. Wenn es jedoch zur Belastung wird, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Was beeinflusst die Libido?
Menschen sind unterschiedlich und so ist auch die Libido nicht bei jedem Menschen gleich: Manche können nicht einmal gewisse Obstsorten ansehen, ohne dass die Fantasie anspringt, andere bekommen grundsätzlich nur am 29. Februar Lust auf Sex (zwei übertriebene Beispiele, aber you get the idea!).
Es gibt allerdings einige Faktoren, die die Libido verringen oder beeinflussen können:
Die Libido des Mannes
Beim Mann hängt die sexuelle Lust oder eben auch Unlust weniger vom Sexualhormon Testosteron ab, als man vielleicht meint – oder anders gesagt: Männer mit geringen Testosteronwerten müssen keine geringere Libido besitzen als Männer mit hohem Testosteronspiegel.
Beim männlichen Geschlecht sind es oft äußere Faktoren, die sich positiv oder negativ auf die Libido auswirken können: Beispielsweise die physische Gesundheit, Ernährung, Häufigkeit und Intensität sportlicher Betätigungen oder auch Stress.
Oder einfacher gesagt: Wer als Mann seine Libido steigern möchte, sollte auf einen sehr gesunden und bewussten Lebensstil achten.
Einige Männer leiden mit zunehmendem Alter nicht nur unter einer nachlassenden Libido, sondern auch unter Erektionsstörungen. Allerdings muss es zwischen diesen Symptomen keinen kausalen Zusammenhang geben – Erektionsstörungen müssen nicht zeitgleich bedeuten, dass es an der männlichen Libido mangelt.
Normalerweise nimmt im Alter aber auch die Libido ab, denn die Produktion von Testosteron, dem Sexualhormon der Männer, sinkt.
Die Libido bei der Frau
Anders als es der konservativere Teil unserer Gesellschaft vermuten mag, besitzen auch Frauen eine ausgereifte Libido. Nachweislich steigt die Lust nach Sex bei Frauen bis zum 35. Lebensjahr kontinuierlich an – und bleibt mitunter lange erhalten. Statistiken zeigen, dass nicht wenige Frauen selbst in den Jahren zwischen 60 und 80 noch regelmäßig Sex haben – die GILF lässt grüßen.
Dieselben äußeren Faktoren wie beim Mann können auch die Libido von Frauen beeinflussen – Stress, Alkoholkonsum, Medikamente oder Erkrankungen. Gleichzeitig spielen auch Faktoren wie der Hormonhaushalt eine Rolle – Schwankungen während des Zyklus, hormonelle Verhütungsmethoden und die Wechseljahre verändern die Libido.
Allerdings geht die Sozialforschung davon aus, dass viele Frauen häufig noch traditionellen Rollen- und Verhaltensmustern folgen und ihre Sexualität daher seltener freizügig ausleben. Psychische, soziale und gesellschaftliche Faktoren sollen die Sexualität und somit auch die Libido von Frauen noch stärker beeinflussen, als es bei Männern der Fall ist.
# Testosteron bei Frauen?
Interessanterweise spielt auch bei der weiblichen Libido das männliche Geschlechtshormon Testosteron eine wichtige Rolle. So empfehlen einige Wissenschaftler die Gabe von Testosteron an Frauen, um die Libido in den Wechseljahren anzukurbeln.
Sinkende Libido bei Anti-Baby-Pille
Viele Frauen, die über Jahre hinweg die Anti-Baby-Pille einnehmen, leiden unter einer fehlenden oder sehr geringen Libido. In diesem Zusammenhang kann sogar das Bedürfnis nach Nähe und Intimität geringer werden.
Was ist der Grund dafür? Auf Basis der Pille verbleibt der Körper hormonell eigentlich immer in der Zeit nach dem Eisprung, die Zeit während des Eisprungs ist allerdings die, in der die Libido normalerweise besonders hoch ist.
Die Einnahme der Pille kann außerdem für einen geringeren Testosteronspiegel sorgen – wie bereits erwähnt ist dieses Hormon für das sexuelle Verlangen verantwortlich.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, die Pille abzusetzen, sollte Geduld mitbringen. Oftmals braucht der Körper bis zu sechs Monate, um seinen normalen Hormonhaushalt auszubilden und ins Gleichgewicht zu kommen. Tritt sechs Monate nach Absetzen der Pille keine Veränderung der Libido ein, solltet Ihr mit einem Arzt oder einer Ärztin den eigenen Hormonstatus überprüfen lassen.
Die Psyche kann die Libido beeinflussen
Die Werbung, das Netz und das Internet prägen mitunter das Bild von Männern und Frauen davon, wie guter Sex ablaufen sollte, wie lange dieser andauern muss, wie standhaft Männer zu sein haben, welche Körpermaße bei Frauen angeblich attraktiv sind und vieles mehr. Auf Dauer kann das auf das eigene sexuelle Verlangen einen enormen Druck ausüben. Auch eine Geburt und Mutterschaft sowie die dazugehörigen körperlichen und psychischen Aspekte können sich unter Umständen auf die Libido auswirken.
In der Realität leiden immer mehr Menschen unter gesellschaftlichem Druck und Stress, Beziehungsproblemen, Depressionen und Erkrankungen, was dazu führt, dass die Lust auf Sex unweigerlich abnimmt. Doch ob Ihr es glaubt oder nicht, die Libido zu steigern ist sowohl bei Männern als auch Frauen ganz einfach.
Regelmäßige Gespräche mit einem Therapeuten oder Lebensberater können dem Rückgang des sexuellen Verlangens oftmals zügig auf den Grund gehen. Um endlich wieder mehr Spaß am Sex zu haben, gilt es – ob nun eigenständig oder mithilfe eines Therapeuten –, Ursachenforschung zu betreiben, nicht zu verzweifeln sowie die Belastungen zu benennen und entsprechend entgegenzuwirken.
Die Libido ist wichtig für die Gesundheit
Wer eine aktive Libido hat, lebt gesund und glücklich. Denn durch das sexuelle Verlangen und die eigene Lust erfahrt Ihr ganz genau, was Euch gefällt und was nicht. Gleichzeitig gibt die Libido die Möglichkeit, den Körper intensiv und intim kennenzulernen. Schließlich schüttet der Körper bei jedem Orgasmus eine Menge Glückshormone aus, die das Immunsystem stärken können.
Sexuelles Verlangen steckt auf natürliche Weise in fast jedem von uns. Ob bei Deiner Libido nun Dauerfeuerwerk oder nur gelegentliche Wunderkerze angesagt ist – feiere sie und entdecke Deine Sinnlichkeit.