Erektionsstörung (Impotenz)
Was ist das und was kann man tun?
Dein Glied macht schlapp, wenn's so richtig zur Sache gehen soll? Oder regt sich gar nichts mehr in der Hose? Erektionsstörungen (Impotenz) betrifft mehr Männer, als Du denkst. Aber keiner spricht darüber! Dabei hat Impotenz viele Gesichter und muss keineswegs das Ende des Liebeslebens bedeuten. Woran liegt es, wenn es untenrum nicht mehr so läuft wie früher? Und was kannst Du gegen eine erektile Dysfunktion tun?
Was ist Impotenz?
Impotenz, Erektionsstörungen oder auch die erektile Dysfunktion bezeichnet die anhaltende Unfähigkeit eines Mannes, beim Geschlechtsverkehr eine Erektion zu erlangen oder diese zu bewahren: Bei Impotenz streikt das beste Stück, obwohl der Motor läuft. Unter Medizinern gilt der Begriff jedoch als veraltet. Stigmatisierende Assoziationen haben dazu geführt, dass sich die Bezeichnung erektile Dysfunktion oder einfach Erektionsstörung durchgesetzt hat.
Erektionsstörung und Impotenz: Was ist was?
Der Begriff Impotenz (Impotentia coeundi) beinhaltet mehr als einfach keinen Steifen mehr zu bekommen. Während die erektile Dysfunktion Symptome einer Erektionsstörung beschreibt, wird Impotenz im weiteren Sinne als Oberbegriff für verschiedene anhaltende Beeinträchtigungen der Sexualfunktion genutzt. Dazu gehört neben der Unfähigkeit, Kinder zu zeugen (Impotentia generandi) auch das Fehlen eines Samenergusses (Impotentia ejaculandi).
Wer ist betroffen?
Impotenz kennt kein Alter – Erektionsprobleme können jeden treffen. Mit den Jahren jedoch steigen die Zahlen: Bei den unter 40-Jährigen haben nur 2,3 % Probleme mit ihrer Standfestigkeit. Ab 40 steigt die Zahl der Betroffenen auf 9,5 % an. Bei den über 60-Jährigen herrscht bei 34,4 % Flaute im Bett und ab 70 Jahren kommt schon die Hälfte der männlichen Bevölkerung nicht mehr gegen die Schwerkraft an.
Ursachen von Impotenz
Ob Medikamente, ungesunde Ernährung oder die Psyche: Die eine Ursache für Impotenz gibt es nicht. Bei jedem Betroffenen kommen andere Faktoren ins Spiel.
Körperliche Ursachen für Erektionsstörungen
Medikamente als Ursache für Impotenz
Einige Medikamente, die gegen andere Beschwerden verschrieben werden, können Deine Erektion beeinträchtigen:
Häufig verschwinden die Beschwerden, sobald das Medikament abgesetzt wird: Frage Deinen Arzt oder Deine Ärztin am besten nach Alternativen.
Psychische Ursachen für erektile Dysfunktion
Psychische Belastungen können ein echter Stimmungskiller sein. Stress im Job oder Privatleben, Leistungsdruck und die Angst, im entscheidenden Moment nicht „abzuliefern“, können Deiner Erektionsfähigkeit schwer zu schaffen machen. Auch Depressionen oder Spannungen in der Beziehung machen oft einen Strich durch die Rechnung. Manchmal treten Erektionsprobleme nur in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Partner:innen auf – ein Hinweis darauf, dass die Ursache im Kopf liegen könnte.
Risikofaktoren: Alkohol, Übergewicht und Co.
Deine Performance im Bett ist ein Spiegelbild Deines Gesundheitszustands. Wie gesund oder ungesund Du lebst, hat also auch einen Einfluss auf Dein Stehvermögen. Zu viel Alkohol oder Nikotin schaden Deinen Gefäßen und Nerven und lassen die Durchblutung ins Stocken geraten – kein Wunder, dass es dann im Schlafzimmer nicht läuft. Übergewicht kann zusätzlich die Gefäße belasten und führt oft zu Stoffwechselproblemen, die Impotenz begünstigen. Ein Alltag mit wenig Bewegung und schlechter Ernährung setzt der Gesundheit zu und kann Erektionsstörungen fördern.
Symptome von Impotenz
Die Hauptsymptome von Impotenz ähneln den Symptomen der Erektilen Dysfunktion. Die häufigsten Probleme dabei sind:
Impotenz kann jedoch mehr bedeuten als einfach keinen mehr hochzubekommen. Da Impotenz ein Oberbegriff für verschiedene Potenzstörungen ist, können auch andere Symptome ins Spiel kommen:
Diagnose von Impotenz: so läuft die Untersuchung ab
Der Schritt zum Arzt oder zur Ärztin kostet allerhand Überwindung. Denn wer spricht schon gern mit einer fremden Person über seine Niederlagen im Schlafzimmer? Erektionsprobleme sind jedoch häufig eine Folge anderer Erkrankungen. Daher sollte ein Besuch in der ärztlichen Sprechstunde nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Das erwartet Dich im Behandlungszimmer:
Deine Vorgeschichte
Zuerst wird Deine Krankengeschichte durchleuchtet: Einnahme von Medikamenten, Alkohol- und Nikotinkonsum, frühere OPs im Beckenbereich und Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Auch Deine Zufriedenheit in der Beziehung und Probleme beim Sex mit dem:der Partner:in können hier einfließen.
Psychische Ursachen abklären
Da Stress und psychische Belastungen großen Einfluss auf Deine Performance haben können, achtet der Arzt oder die Ärztin auf mögliche Anzeichen einer Depression – besonders, wenn die Beschwerden von erektiler Dysfunktion plötzlich auftreten.
Körperliche Untersuchung
Hier wird neben dem Genitalbereich und der Prostata auch allgemein untersucht, ob etwa nervliche Ursachen dahinterstecken.
Bluttest auf Hormone
Dein Testosteronspiegel wird gecheckt, um sicherzustellen, dass hormonell alles im Gleichgewicht ist und diese nicht die Schuld für die Erektionsstörung sind.
Ultraschall zur Gefäßprüfung
Ein Ultraschalltest zeigt, ob die Durchblutung im Penis stimmt. Ein gefäßerweiterndes Medikament hilft dabei, Blockaden oder Schwachstellen zu erkenne
Was hilft gegen Impotenz?
Wenn es im Schlafzimmer nicht so klappt, wie Du es gern hättest, musst Du Dein bestes Stück gedanklich nicht gleich zu Grabe tragen. Mit Medikamenten, Prothesen oder operativen Eingriffen kann Dein Stehvermögen wieder hergestellt werden.
Viagra & Co. gegen Impotenz
PDE-5-Hemmer (Potenzmittel) sind die Geheimwaffe vieler Männer gegen Erektionsstörungen. Diese Medikamente – dazu zählen Wirkstoffe wie Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil – entspannen die Muskulatur im Penis, sodass das Blut besser einströmen kann und die Erektion erleichtert wird. Wichtig dabei: Die Lust steigert Viagra aber nicht, sie sorgen nur dafür, die Schwerkraft zu überwinden. Achtung: Wenn Du an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen leidest, sind diese Mittel möglicherweise nicht geeignet. Lege daher bei der Untersuchung alle Karten auf den Tisch, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Hormontherapie für Erektionsstörungen
Manchmal ist ein Testosteron-Mangel schuld an der Flaute im Bett. In diesem Fall kann eine Hormonbehandlung helfen. Ob als Spritze, Gel, Pflaster oder Tablette – das Testosteron kann Deinen Hormonhaushalt auf Vordermann bringen. Aber Vorsicht: Eine gesunde Prostata ist hier Voraussetzung, denn zu viel Testosteron kann das Risiko für Prostatakrebs erhöhen.
Penispumpen gegen erektile Dysfunktion
Penispumpen (Vakuumpumpen) sind eine mechanische Lösung, die ohne Tabletten auskommt. Die Funktionsweise: Ein Zylinder wird auf den Penis aufgesetzt und erzeugt per Unterdruck eine Erektion, indem das Blut in den Penis gezogen wird. Ein kleiner Gummiring an der Peniswurzel hält dann das Blut zurück, damit die Erektion bleibt.
Psychotherapie gegen Impotenz
Die Untersuchung beim Arzt oder bei der Ärztin konnte körperliche Ursachen ausschließen? Wenn Dir Dein Kopf regelmäßig einen Strich durch die Rechnung macht, kann eine Psychotherapie der richtige Ansatz sein. Sexualmedizinische Gespräche helfen, den psychischen Druck zu lösen und die Ursachen der Erektionsprobleme zu finden. Wenn Dein:e Partner:in einbezogen wird, kann das zusätzlich entlastend wirken.
Ein chirurgische Eingriff bei Erektionsstörung
Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, hat die Medizin noch ein Ass im Ärmel: Unters Messer legen! Schwellkörper-Implantate sind eine Option für alle, die mit den anderen Methoden kein Glück hatten. Diese Implantate bestehen aus einem hydraulischen System, das per Pumpe gesteuert wird – und so künstlich eine Erektion erzeugt. Bei Problemen mit den Blutgefäßen kann eine Bypass-OP den Blutfluss in den Arterien verbessern oder den Abfluss des Blutes in den Venen bremsen.
Prognose: Ist Impotenz heilbar?
Ob es Dir gelingt, der Impotenz von der Schippe zu springen, hängt von den Ursachen Deiner Erektionsprobleme ab. Wenn die zugrundeliegende Erkrankung erfolgreich behandelt werden kann, stehen die Chancen gut, dass Du auch Deiner Impotenz Bye-bye sagen kannst. Wichtig dabei: Je früher Du Dich an einen Profi wendest, desto besser die Heilungsaussichten. In Zahlen: Besonders Viagra und Co. zeigen hohe Erfolgsraten bei der Behandlung erektiler Funktionsstörungen – bis zu 80 % der Patienten gelingt es, sich dank der kleinen Pillen wieder richtig männlich zu fühlen.
Verhalten bei Impotenz: Greif Deiner Männlichkeit unter die Arme
Um Erektionsstörungen zu behandeln, hält Dein Alltag einige Tricks parat, mit denen Du Dein Potenz wieder ankurbeln kannst. Denn Impotenz ist auch eine Frage Deiner Lebensweise:
Erektionsstörungen vorbeugen
Wer Sorgen dieser Art lieber vermeiden möchte, kann schon früh anfangen, sein Risiko für Impotenz in Schach zu halten. Ein Patenrezept zur Vorbeugung gibt es zwar nicht, aber ein paar einfache Alltagsgewohnheiten können viel bewirken:
Deine Fragen zu Impotenz
Was genau bedeutet Impotenz?
Impotenz heißt, dass ein Mann keinen steifen Penis bekommen oder die Erektion nicht lange genug aufrechterhalten kann, um Sex zu haben. Der Begriff umfasst mehr als reine Erektionsprobleme: Dazu zählen auch Lustlosigkeit, Probleme beim Samenerguss und Unfruchtbarkeit. Heute wird eher von erektiler Dysfunktion gesprochen, da Impotenz oft negativ besetzt ist.
Was tun, wenn man impotent ist?
Solltest Du unter Erektionsstörungen leiden, dann sprich frühzeitig mit einem Arzt oder einer Ärztin. Die Ursachen sind oft behandelbar, und je früher Du handelst, desto besser stehen die Chancen für mehr Power im Bett. Medikamente oder Hormontherapien können Dir wieder zu mehr Stehvermögen verhelfen. Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, guter Ernährung und weniger Stress sind auch nicht verkehrt.
Wie gehe ich mit einem impotenten Mann um?
Offenheit und Verständnis sind das A und O. Für viele Männer ist Impotenz ein heikles Thema, und ehrliche Gespräche können helfen, den Druck rauszunehmen. Zeige, dass Du da bist – so wächst das Vertrauen, und gemeinsam könnt Ihr entspannt nach Lösungen suchen.
Kann ein impotenter Mann kommen?
Ja, das ist möglich! Impotenz bedeutet, dass die Erektion nicht ausreichend ist, aber ein Samenerguss kann trotzdem stattfinden. Erektionsprobleme und die Fähigkeit, einen Orgasmus zu haben, hängen nicht immer direkt zusammen.
Was empfindet ein impotenter Mann?
Impotenz heißt meist nur, dass das beste Stück nicht richtig mitmacht – Lust und Empfindungen sind aber oft noch voll da! Berührungen spürt der Mann genauso wie zuvor, und ein Orgasmus ist meistens auch kein Problem.
Fazit: Endgegner Impotenz?
Impotenz ist kein Grund, das Handtuch zu werfen – das Thema betrifft viele! Egal, ob körperlich oder mental bedingt: Es gibt Wege, um wieder Schwung in Dein Liebesleben zu bringen. Gesunde Ernährung, Hormontherapie, die kleine blaue Pille oder offene Gespräche mit dem Partner können viel bewirken um die Erektionsstörung in den Griff zu kriegen. Wichtig ist: Nicht zögern, sondern aktiv werden – dann stehen die Chancen gut, dass es bald wieder läuft im Schlafzimmer!