Hypomenorrhoe: Was sind die Ursachen für eine schwache Periode?
Mal stärker, mal schwächer – dass die Periode nicht jeden Monat gleich ausfällt, ist ganz normal. Doch wenn Du plötzlich eine sehr schwache Periode (Hypomenorrhoe) hast, fragst Du Dich wahrscheinlich, was dahintersteckt. Hormonelle Veränderungen, Stress oder bestimmte Verhütungsmittel können eine Rolle spielen. Hier erfährst Du mehr!
Plötzlich schwache Periode: Wenn Dein Zyklus durcheinandergerät
Deine Periode kommt und geht nach Fahrplan. Die Menge: wie gewohnt. Doch plötzlich geht Deiner Menstruation das Blut aus! Die Rede ist von Hypomenorrhoe: Die Blutung ist kürzer, leichter und schneller vorbei, als Du es eigentlich gewohnt bist.
Wenn Deine Periode nur zwei Tage dauert, steckt meist nichts Dramatisches dahinter. Manchmal können Hormonschwankungen, eine Funktionsstörung der Eierstöcke oder eine Schilddrüsenunterfunktion zu einer schwachen Blutung führen. Auch nach jahrelanger Pilleneinnahme kommt das vor. In den meisten Fällen besteht wenig Grund zur Sorge, aber wenn sich Dein Zyklus urplötzlich verändert oder Du schwanger werden willst, lohnt sich ein prüfender Blick durch Deinen Arzt oder Deine Ärztin.
Schwache Regelblutung: Was heißt das genau?
Jeden Monat verliert eine Frau über die Dauer von vier bis sechs Tagen im Durchschnitt 50 bis 80 ml Blut. Von Hypomenorrhoe spricht man, wenn die Periode nur ein oder zwei Tage dauert und mit rund 25 ml so schwach ist, dass Du weniger als zwei Tampons oder Binden pro Tag verbrauchst.
Warum eine schwache Periode? Mögliche Ursachen
Wenn Deine Periode sehr schwach ist, kann das verschiedene Gründe haben. Oft steckt nichts Ernstes dahinter, manchmal sind jedoch Erkrankungen, Medikamente oder gar Dein Verhütungsmittel schuld. Mögliche Gründe für eine schwache Periode findest Du hier.
Natürliche Schwankungen
Dein Zyklus ist nicht immer gleich – und das ist völlig normal. Unregelmäßige Arbeitszeiten, anstrengende Reisen, Schichtarbeit oder ein auskurierter Infekt können ihn vorübergehend durcheinanderbringen. Auch stark kalorienreduzierte Diäten nehmen Einfluss. Meist renken sich solche Schwankungen von selbst wieder ein.
Stress
Körperlicher oder psychischer Stress kann Deinem Zyklus zusetzen. Existenzängste, Beziehungskonflikte oder Probleme im Job können Deinen Hormonhaushalt aus der Bahn werfen. Die Folge: Eine schwächelnde oder sogar ganz ausbleibende Periode. Dein Körper versucht in solchen Phasen, eine Schwangerschaft zu vermeiden – ein smarter Selbstschutzmechanismus!
Medikamente
Manche Medikamente können Deine Periode ausbremsen. Besonders die Pille ist bekannt dafür, dass die Blutung schwächer wird – was oft sogar gewollt ist. Auch andere Arzneimittel, die auf Deine Hormone abzielen, haben so einen Effekt. Durch den zusätzlichen Hormoncocktail wird Deine Gebärmutterschleimhaut nicht vollständig aufgebaut. Die Folge: schwächere Blutungen.
Verhütung
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille oder die Hormonspirale können Deine Regel deutlich abschwächen – oder sogar gänzlich ausbluten lassen. Hier gilt: Mehr Hormone, weniger Gebärmutterschleimhaut.
Hormonchaos
Wenn Erkrankungen Deinen Hormonhaushalt aus dem Konzept bringen, bleibt Deine Monatsblutung davon nicht unbescholten. Eine Ovarialinsuffizienz, bei der Deine Eierstöcke nicht richtig arbeiten, kann dafür sorgen, dass zu wenig Östrogen und Progesteron gebildet werden. Die Gebärmutterschleimhaut bleibt dadurch dünner und Deine Periode im Sparmodus.
Auch Schilddrüsenprobleme (Unter- oder Überfunktion) können Deinen Zyklus derartig aus dem Takt bringen. Ein erhöhter Prolaktinspiegel stört die Eizellreifung, was ebenfalls dazu führt, dass Deine Gebärmutterschleimhaut auf Sparflamme läuft.
Erkrankungen
Diabetes, Nierenschwäche und Leberprobleme führen gern mal dazu, dass Deine Periode einen Gang runterschaltet. Bei Diabetes und Niereninsuffizienz läuft die Hormonsteuerung nicht mehr richtig. Und wenn die Leber nicht korrekt mitarbeitet, gerät der Hormonstoffwechsel ins Stolpern – und Deine Periode macht, was sie will.
Sehr schwache Periode: Schwanger?
Wenn Deine Periode kaum noch der Rede wert ist, kann auch eine Verwechslung vorliegen – besonders wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht: Sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet und dabei kleine Blutgefäße verletzt, kommt es zu einer Einnistungsblutung. Das Ganze gleicht einer leichten, kurzen Schmierblutung und ist meist bräunlich oder rosa gefärbt. Viele Frauen merken davon gar nichts. Andere wundern sich, warum die vermeintliche Periode so schwach ist.
Wechseljahre und Alter
Im Laufe des Lebens verändert sich Dein Zyklus. Kurz vor den Wechseljahren kommt es zu hormonellen Schwankungen, die auch Deiner Blutung dazwischenfunken. In dieser Zeit ist Deine Periode mal stärker, mal kaum vorhanden. Wenn die Eierstöcke langsam in den Ruhestand gehen und weniger Hormone produzieren, wird auch die Periode immer schwächer, bis sie irgendwann ganz ausbleibt.
Verkürzte Regelblutungen
Typisch für Hypomenorrhoe ist nicht nur, dass Du wenig Blut verlierst, sondern auch, dass die Dauer der Blutung verkürzt ist. Deine Blutungen können aber auch stark und Deine Tage trotzdem schnell wieder vorbei sein.
Eine verkürzte Regelblutung dauert typischerweise weniger als drei Tage, während ein normaler Zyklus zwischen drei und sieben Tagen Blutung umfasst. Diese Verkürzung kann auftreten, wenn der Körper weniger Gebärmutterschleimhaut aufbaut oder wenn hormonelle Schwankungen den Abstoßungsprozess beschleunigen.
Besonders Schilddrüsenerkrankungen, Stress und intensive sportliche Aktivität können direkt die Blutungsdauer beeinflussen, ohne zwangsläufig die Stärke der Blutung zu verändern.
Sehr schwache Periode behandeln
Nicht jede schwache Periode muss behandelt werden – und eine reine Hormontherapie bringt oft nichts. Das liegt daran, dass Hormone die Blutung nicht einfach verstärken, wenn keine zugrunde liegende Krankheit vorliegt. Stattdessen muss die Ursache angegangen werden.
Liegt es zum Beispiel an starkem Untergewicht oder einer Essstörung, kann eine gesunde Gewichtszunahme helfen. Falls Medikamente die Blutung beeinflussen, kann eine Neudosierung oder ein Wechsel sinnvoll sein.
Schwache Menstruation? So beugst Du vor
Manchmal läuft der Zyklus einfach nicht rund. Aber es gibt ein paar Dinge, die Du tun kannst, um Deine monatliche Blutung zu unterstützen:
Wenig Blut bei der Periode: Was ist mit meiner Fruchtbarkeit?
Wenn Du schwanger werden willst, ist eine schwache Periode per se erstmal kein Hindernis. Wenn Deine Zykluslänge jedoch gleichzeitig kürzer als 25 Tage ist, kann Dein Babyprojekt unter Umständen ins Stocken kommen – und zwar, wenn die zweite Zyklushälfte nach dem Eisprung zu kurz ist. Deine Gebärmutterschleimhaut hat dann nicht genug Zeit, sich vollständig aufzubauen. Eine Einnistung kann so erschwert werden.
Eine besonders schwache Periode kann zudem ein Hinweis darauf sein, dass es Deiner Gebärmutterschleimhaut generell an Substanz mangelt. Falls Du also einen Kinderwunsch hast und Deine Periode auffallend schwach oder Dein Zyklus zu kurz ist, lass das lieber ärztlich abklären.
Dauerhaft schwache Periode: Wann zum Arzt?
Für manche Frauen ist eine schwache Periode ein Sechser im Lotto – vorausgesetzt, es steckt nichts Ernstes dahinter. In vielen Fällen besteht tatsächlich kein Grund zur Sorge. Manchmal aber doch. Ärztlich abklären lassen solltest Du Deine schwächelnde Monatsblutung in den folgenden Fällen:
Fazit: Leichte Periode muss kein Warnsignal sein
Dein Zyklus ist kein Uhrwerk und manchmal fällt die Blutung einfach spärlicher aus. Stress, Hormone oder Verhütung – es gibt viele Gründe, warum es plötzlich weniger wird. Meistens findet Dein Organismus von selbst wieder ins Lot. Aber wenn Du schwanger werden willst, sich Dein Zyklus plötzlich ohne ersichtlichen Grund verändert oder andere Beschwerden dazukommen, wird es Zeit, Dich untersuchen zu lassen.
Quellen:
Apotheken - Zyklusstörungen und Monatsblutungsstörungen
DocMedicus Gesundheitslexikon - Hypomenorrhoe
MeinMed - Zyklusstörungen