Mittelschmerz
Ziehen im Unterleib beim Eisprung
Ein Stechen oder Ziehen im Unterleib in der Zyklusmitte ist wie eine Push-Benachrichtigung Deines Körpers: Deine Eizelle steht in den Startlöchern. Jetzt stehen Deine fruchtbaren Tage an – unverzichtbares Wissen für alle, die schwanger werden wollen (oder lieber nicht). Was erzeugt den sogenannten Mittelschmerz genau und welche Symptome sind normal?
Was ist Mittelschmerz?
Wenn Du in der Mitte Deines Zyklus einen Schmerz im Unterleib verspürst, nennt sich das Mittelschmerz. Er entsteht, wenn sich eine Eizelle auf die Reise durch Deinen Eileiter Richtung Gebärmutter vorbereitet, um befruchtet zu werden. Dieser Vorgang läuft unter der Regie Deiner Geschlechtshormone ab und macht sich bei einigen Frauen deutlich bemerkbar. Manche empfinden nur ein leichtes Ziehen, andere haben in der Zeit mit intensiven, krampfartigen Schmerzen zu kämpfen. Typischerweise tritt der Schmerz im Unterbauch auf, kann aber auch bis in den Rücken oder sogar die Oberschenkel ausstrahlen. Wie lange das Ganze anhält, variiert ebenfalls – von wenigen Minuten bis zu zwei Tagen ist alles möglich.
# Gut zu wissen
Ein Schmerz in der Mitte des Körpers? Nein: Der Begriff „Mittelschmerz“ beschreibt nicht, wo es sticht oder zieht, sondern leitet sich von seinem Timing ab. Mittelschmerz entsteht allmonatlich in der Mitte Deines Zyklus. Manchmal wird er auch als Eisprung- oder Ovulationsschmerz bezeichnet, was besser erklärt, worum es sich handelt: ein Begleitsymptom Deines Eisprungs.
Ursachen für Schmerzen beim Eisprung
Den genauen Ursachen für Mittelschmerz konnte die medizinische Forschung noch nicht auf den Grund gehen. Es gibt jedoch einige plausible Erklärungen dafür, warum es in der Zyklusmitte ziept und sticht:
Nicht jede Frau verspürt Ovulationsschmerzen
Manche Frauen setzen jeden Monat auf das Ziehen im Unterleib als Signal, dass die fruchtbaren Tage anstehen. Doch nicht jede Frau erhält so eindeutige Zeichen von ihrem Körper. Wenn Du etwa hormonell verhütest, bleibt das Ziehen und Stechen aus. Denn die Pille unterbindet den Eisprung. Und auch ohne hormonelle Verhütung spüren viele Frauen nichts. Der Grund: Dein Körper funktioniert nicht immer nach Fahrplan.
Manchmal bleibt der Eisprung einfach aus, zum Beispiel wegen natürlicher Schwankungen im Hormonhaushalt. Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus erleben den Mittelschmerz seltener, da es bei ihnen nicht in jedem Zyklus zur Ovulation kommt. Wichtig: Wenn Du Deinen Mittelschmerz nicht spürst (oder noch nie gespürt hast) ist das kein Grund zur Sorge, manche Frauen nehmen ihn einfach nicht spürbar wahr.
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Ziehen im Unterleib: Symptome beim Eisprung
Ziehen, Stechen, Krämpfe: Diese typischen Symptome zur Zyklusmitte sind ein Anzeichen für den Eisprung. Wie stark der Schmerz empfunden wird, variiert von Frau zu Frau: Manche empfinden ihn als leichtes, kaum spürbares Ziehen, während andere ihn als stärkeres Stechen wahrnehmen oder regelrechte Krämpfe erleiden.
Mittelschmerz: wo spürst Du ihn?
Nicht in der Körpermitte, sondern links oder rechts davon: Die Schmerzen treten immer auf der Seite Deines Unterbauchs auf, auf der der aktive Eierstock gerade eine Eizelle freisetzt. Da sich Deine Eierstöcke in der Eizellenproduktion abwechseln, wandert der Schmerz typischerweise von Monat zu Monat zwischen linker und rechter Seite. So bist Du immer im Bilde darüber, welcher Eierstock gerade am Zug ist.
Wie lange dauert Mittelschmerz?
In den meisten Fällen hält der Mittelschmerz nur wenige Stunden an, in der Regel zwischen drei und zwölf Stunden. Glückliche Eierstock-Besitzerinnen können sich über eine kurze Dauer von nur wenigen Minuten freuen. Andere müssen bis zu zwei Tage leiden.
Bei diesen Symptomen ab in die Sprechstunde
Mittelschmerz ist normalerweise harmlos, aber bei bestimmten Symptomen solltest Du vorsichtshalber eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Diese Anzeichen könnten auf gesundheitliche Probleme hindeuten und sollten abgeklärt werden:
Eisprung bestimmen dank Mittelschmerz
Wann der Eisprung nach dem Mittelschmerz auftritt, verrät Dir das Ziehen im Unterleib leider nicht. Die charakteristischen Schmerzen zur Zyklusmitte sind zwar ein Hinweis darauf, dass die fruchtbaren Tage anstehen, jedoch kann der Mittelschmerz nach dem Eisprung oder auch ein paar Tage davor auftreten. Das macht das Ganze eher zu einem groben Orientierungspunkt als zu einer genauen Wissenschaft. Wenn Du schwanger werden möchtest, hilft Dir das Googeln der Frage „Mittelschmerz wann Geschlechtsverkehr“ (für Eilige GV) also nicht optimal weiter. Achte zusätzlich auf andere Signale Deines Körpers, wie einen Anstieg der Temperatur, empfindliche Brüste oder mehr Lust auf Sex, um den Zeitraum besser einzugrenzen. Ein Eisprungkalender kann Dir dabei helfen.
Du ahnst es schon: Eine zuverlässige Verhütungsmethode bietet die Beobachtung des Mittelschmerzes nicht. Genauer wird es mit der symptothermalen Methode, bei der Du Temperaturveränderungen und die Beschaffenheit Deines Zervixschleim gezielt zur Berechnung Deines Eisprungs nutzen kannst. Im Zweifelsfall halte für spontane Action am besten ein Kondom bereit.
Was tun gegen Ovulationsschmerzen?
So harmlos die Schmerzen beim Eisprung auch sind, manchen Frauen kann Mittelschmerz für ein paar Tage den Alltag vermiesen. Mit ein paar einfachen Hausmitteln kannst Du das unangenehme Ziehen lindern – ganz ohne ärztliche Untersuchung.
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Starke Schmerzen beim Eisprung: Wann zum Arzt?
Ungewöhnlich starke oder länger anhaltende Schmerzen sind ein Warnsignal, das Du nicht ignorieren solltest. Wenn die Beschwerden über zwei Tage hinausgehen oder deutlich intensiver sind als sonst, ist es Zeit, medizinischen Rat einzuholen. Das gilt besonders, wenn weitere Symptome wie Fieber oder Übelkeit vor der Periode auftreten – hier könnte mehr dahinterstecken als nur der Mittelschmerz: Eine Eileiterschwangerschaft, Blinddarmentzündung oder Endometriose können ebenfalls Schmerzen im Unterleib verursachen.
Fazit: Mittelschmerz – Eisprung-Memo Deines Körpers
Ein eindeutiges Zeichen, dass Deine fruchtbaren Tage vor der Tür stehen: Mittelschmerz gehört für viele zum Zyklus der Frau dazu – mal kaum spürbar, mal durchaus unangenehm. Zum Glück lässt er sich oft mit einfachen Mitteln wie Wärme oder einer guten Portion Ruhe in den Griff bekommen. Sind Deine Beschwerden jedoch ungewöhnlich stark oder halten länger an, solltest Du das abklären lassen. Dein Körper gibt Dir Signale, und manchmal ist es einfach besser, auf Nummer sicher zu gehen.