Gebärmutterentzündung
SOS aus dem Unterleib
Sie ist der Ursprung neuen Lebens, reagiert feinfühlig auf hormonelle Veränderungen des weiblichen Zyklus und kann auf ein Vielfaches ihrer Größe heranwachsen. Doch wenn Bakterien oder Viren in die Gebärmutter eindringen, kann eine Gebärmutterentzündung die natürlichen Prozesse stören: Sie reizt das Gewebe, verursacht Schmerzen, Fieber oder Blutungsstörungen und kann sich auf den gesamten Unterleib ausbreiten.
So ist Deine Gebärmutter aufgebaut
Der Uterus – so nennen Mediziner:innen die Gebärmutter – ist ein muskulöses Hohlorgan und hat die Form einer Birne. Er ist etwa sieben bis zehn Zentimeter lang und 50 bis 60 Gramm schwer. Der obere Teil, der Gebärmutterkörper, besteht aus kräftiger Muskulatur und ist innen mit der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausgekleidet.
Diese Schleimhaut verdickt sich im Laufe Deines Zyklus, um sich auf eine mögliche Einnistung vorzubereiten. Bleibt diese aus, wird die äußere Schicht mit Deiner Monatsblutung abgestoßen. In den oberen Ecken der Gebärmutter münden die Eileiter, die die Verbindung zu Deinen Eierstöcken herstellen. Doch während einer Schwangerschaft zeigt die Gebärmutter, was wirklich in ihr steckt: Sie dehnt sich aus, wird kräftiger und erreicht am Ende ein Gewicht von bis zu einem Kilogramm – ein echtes Kraftpaket mit erstaunlicher Anpassungsfähigkeit!
Was ist eine Gebärmutterinfektion?
Wenn Keime in die Gebärmutter aufsteigen, lässt eine Gebärmutterentzündung nicht lange auf sich warten. Vom Gebärmutterhals über die Schleimhaut hin zur Muskelschicht kann sie sich ohne Behandlung immer weiter ausbreiten.
Zervizitis: Gebärmutterhalsentzündung
Am Ende Deiner Vagina schützt der Gebärmutterhals Deine Gebärmutter gegen Keime. Gelingt es ihm nicht, die Eindringlinge abzuwehren, muss der Gebärmutterhals als Erstes dran glauben. Vermehrter, eitriger Ausfluss, gelblich-weiß und nicht gerade angenehm im Geruch, ist ein typisches Symptom einer Gebärmutterhalsentzündung. Häufig geht der Zervizitis eine Infektion der Scheide voraus, die sich durch Juckreiz und Brennen bemerkbar macht.
Endometritis: Gebärmutterschleimhautentzündung
Breitet sich die Entzündung weiter aus und erreicht die Gebärmutterschleimhaut, wird die Lage ernst. Typische Beschwerden sind längere Monatsblutungen, Zwischenblutungen oder Schmierblutungen. Es kann auch zu Blutungen nach dem Sex kommen – ein Hinweis darauf, dass die Schleimhaut angegriffen ist.
Endomyometritis: Entzündung der Gebärmuttermuskelschicht
Ist die Muskelschicht der Gebärmutter betroffen, kommen weitere Symptome hinzu. Unterbauchschmerzen sind typisch, oft gesellt sich Fieber hinzu. Besonders im Wochenbett zeigt sich die Entzündung mit übelriechendem Wochenfluss, Blutungen aus der Gebärmutter und Schmerzen.
Typische Symptome einer Gebärmutterentzündung
Bei einer Gebärmutterentzündung lässt Dein Körper keinen Zweifel: Irgendwas läuft hier nicht rund, und das zeigt er Dir ganz deutlich. Symptome einer Gebärmutterentzündung bei Frauen im Überblick:
Die Ursachen: Wie bekommt man eine Gebärmutterentzündung?
Dein Unterleib ist regelmäßig in Kontakt mit Fremdkörpern und Keimen, die darauf aus sind, das sensible Gleichgewicht zu stören. Eine Gebärmutterentzündung entsteht, wenn die Erreger die Schutzmechanismen Deines Körpers austricksen. Mögliche Übeltäter sind Chlamydien, Gonokokken, Streptokokken, Escherichia coli sowie Pilze und Viren.
Zu den häufigsten Ursachen für eine entzündete Gebärmutter zählen:
Diagnose einer entzündeten Gebärmutter: Das passiert bei der Untersuchung
Schmerzen, Ausfluss, Fieber? Um herauszufinden, was in Deinem Körper vor sich geht, folgt Dein Arzt oder Deine Ärztin einem klaren Fahrplan. Dabei wird Schritt für Schritt geprüft, welches Leid Dich plagt und wie weit sich die Erkrankung schon ausgebreitet hat.
So läuft die Untersuchung ab:
Gebärmutter entzündet: So wird sie behandelt
Wenn Keime es bis in Deine Gebärmutter geschafft haben, ist schnelles Handeln gefragt. Ziel der Behandlung ist, die Erreger loszuwerden, Entzündungen einzudämmen und mögliche Komplikationen zu verhindern.
Medikamentöse Behandlung: Keimen den Garaus machen
Bei einer Gebärmutterentzündung heißt es: Keime in die Defensive schlagen! Die medikamentöse Therapie ist dabei das Mittel der Wahl:
Operative Therapie: Wenn nichts mehr geht
Manchmal reichen Arzneimittel allein nicht aus. Wenn sich etwa Eiter in der Gebärmutter sammelt, hilft ein kleiner Eingriff: Der Gebärmutterhals wird vorsichtig geweitet, damit der Eiter abfließen kann. Danach wird alles gründlich gereinigt, um die Entzündung unter Kontrolle zu bringen.
Therapie in den Wechseljahren: Hormone als Unterstützung
Wenn die Hormonproduktion in den Wechseljahren nachlässt, kann das die Schleimhäute empfindlicher machen. Eine Hormonersatztherapie mit Östrogen und Gestagen kann helfen, Deine Gebärmutterschleimhaut wieder fit zu machen.
# Gebärmutterentzündung nach Geburt
Nach einer Geburt kann es zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut kommen. Hier sorgen Medikamente wie Oxytocin dafür, dass sich Deine Gebärmutter zusammenzieht und die entzündete Schleimhaut abstößt. Wenn die Entzündung tiefer geht und die Muskulatur betrifft, kommen hoch dosierte Antibiotika ins Spiel. Bei schwerwiegenden Infektionen, wie dem sogenannten Kindbettfieber (Puerperalsepsis), heißt es: Keine Zeit verlieren! Mit Antibiotika und intensiver Überwachung wird alles dafür getan, dass Du schnell wieder auf die Beine kommst.
Prognose: Wie lange dauert eine Gebärmutterentzündung?
Wie schnell und gut eine Gebärmutterentzündung heilt, hängt davon ab, wie früh sie erkannt und behandelt wird. Wenn Du Dir rechtzeitig ärztliche Hilfe suchst, ist der Spuk meist schnell vorbei – ganz ohne bleibende Schäden. Bleibt die Infektion unerkannt, kann sie auf Deine Eileiter und Eierstöcke übergehen. Eiter sammelt sich in der Gebärmutter und im schlimmsten Fall breitet sich die Infektion auf Deinen Bauchraum aus. Besonders heikel wird es im Wochenbett, wo ein unbehandeltes Problem sogar zu Wochenbettfieber führen kann. Mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen kann das richtig gefährlich werden. Aber zum Glück sind solche Fälle dank guter Hygienestandards heute selten.
So kannst Du einer Gebärmutterentzündung vorbeugen
Die beste Strategie gegen eine Gebärmutterentzündung ist, den Erregern gar keine Chance zu geben. Hilf Deinem körpereigenen Schutz mit diesen Maßnahmen auf die Sprünge:
Fazit: Schmerzen, Fieber, Ausfluss? Lass es nicht drauf ankommen!
Eine entzündete Gebärmutter ist kein Thema, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Achte auf Warnsignale wie Schmerzen im Unterbauch, ungewöhnliche Blutungen oder veränderten Ausfluss – Dein Körper spricht mit Dir! Vorsorge ist dabei Dein bester Schutz: Sichere Intimhygiene, regelmäßige gynäkologische Untersuchungen und der bewusste Umgang mit Infektionsrisiken. Sollte es doch zu einer Entzündung kommen, helfen Antibiotika und Ruhe Deinem Körper, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.