Was hilft gegen Unterleibsschmerzen?
Unterleibsschmerzen während der Periode sind eine der häufigsten Beschwerden bei Frauen. Diese Schmerzen, auch als Dysmenorrhoe bezeichnet, können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Wir erklären wir die Ursachen, Symptome und effektive Möglichkeiten, wie Du starke Regelschmerzen einfach lindern kannst.
Was sind Regelschmerzen?
Regelschmerzen treten typischerweise während der Menstruation auf, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut ablöst. Sie können krampfartig sein und variieren von Frau zu Frau. Es gibt zwei Haupttypen:
- Primäre Dysmenorrhoe: Schmerzen ohne erkennbare organische Ursache, häufig bei jungen Frauen und Mädchen.
- Sekundäre Dysmenorrhoe: Schmerzen, die durch zugrunde liegende Erkrankungen wie Endometriose, Myome oder entzündliche Erkrankungen der Beckenorgane verursacht werden.
Warum ist die Unterscheidung wichtig?
Eine primäre Dysmenorrhoe lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen lindern, während sekundäre Dysmenorrhoe eine gezielte medizinische Behandlung erfordert.
Symptome bei Regelschmerzen
Die folgenden Symptome können während der Periode variieren, umfassen aber häufig:
Starke Regelschmerzen: Wann zum Arzt?
Wenn die Unterleibsschmerzen so stark sind, dass sie den Alltag beeinträchtigen oder untypische Symptome wie Fieber, unregelmäßige Blutungen oder auffälliger Ausfluss auftreten, sollte unbedingt ein ärztlicher Rat eingeholt werden.
Warum ist die Periode mit Schmerzen begleitet?
Die Unterleibsschmerzen entstehen durch Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die notwendig sind, um die Schleimhaut abzustoßen. Diese Kontraktionen werden durch Prostaglandine ausgelöst, hormonähnliche Substanzen, die Entzündungen fördern und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen.
Zusätzliche Faktoren:
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Ursachen für starke Regelschmerzen
Primäre Ursachen für starke Regelschmerzen:
Sekundäre Ursachen für Unterleibsschmerzen:
- Endometriose: Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter führen zu Entzündungen und starken Schmerzen.
- Myome: Gutartige Tumoren in der Gebärmutter können den Druck auf umliegendes Gewebe erhöhen.
- Adenomyose: Die Gebärmutterschleimhaut wächst in die Gebärmuttermuskulatur ein, was zu chronischen Schmerzen führt.
- Beckenentzündliche Erkrankungen: Infektionen können zu chronischen Schmerzen und Verwachsungen führen.
Neben diesen Faktoren spielt natürlich auch Dein Lebensstil eine große Rolle. Denn Stress, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung können die Unterleibschmerzen während der Periode leider verstärken.
Hausmittel bei starken Regelschmerzen
Wärme bei Unterleibsschmerzen
Unterleibskrämpfe entstehen durch Kontraktionen der Gebärmutter. Gegen die Schmerzen, die dadurch auch im Rücken und in den Oberschenkeln entstehen können, hilft es, eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf den Unterleib zu legen. Diese entspannen die Muskulatur und fördern die Durchblutung.
Aromatherapie um Periodenkrämpfe zu lindern
Auch eine Aromatherapie mit entspannenden ätherischen Ölen wie Lavendel, Melisse, Wacholder oder Rose kann gegen krampfartige Schmerzen helfen. Ihr könnt die Öle ins Badewasser geben oder auch Euren Bauch mit einer Mischung aus Olivenöl oder Sonnenblumenkernöl und dem ätherischen Öl Eurer Wahl einreiben. Bitte nicht solo das ätherische Öl zur Massage verwenden – das kann zu Reizungen und allergischen Reaktionen auf der Haut führen.
Heißes Bad gegen Regelschmerzen
Wer den ganzen Tag auf den Beinen war und Rückenschmerzen mildern möchte, der kann ein heißes Vollbad nehmen. Das entspannt die Muskulatur und löst Verspannungen. Vielen Frauen hilft es auch, sich zu bewegen. Spaziergänge, Walken und softes Yoga sorgen für eine bessere Durchblutung und helfen dabei, dass sich die Gebärmutterschleimhaut schneller ablöst – dann ist auch der Schmerz schneller vorbei.
Warme Tees bei Unterleibsschmerzen
Auch von innen gibt es Hilfe: Heilpflanzen wie Kamille, Ingwer oder Mönchspfeffer wirken entkrampfend und entzündungshemmend.
Magnesium, Zink & Co. lindern Periodenkrämpfe
Eine gesunde Ernährung ist während der Periode besonders wichtig - denn diese kann unter Umständen starke Regelschmerzen lindern. Fokussiere Dich am besten auf Obst, Gemüse und Nüsse, die Zink, Magnesium, Kalium und Vitamin B enthalten. Vor allem Magnesium ist besonders wichtig und Ihr solltet darauf achten, dass Ihr ausreichend zu Euch nehmt. Warum? Es verhindert Muskelkrämpfe.
Entspannung gegen Regelschmerzen
Während der Periode ist eines besonders wichtig: Kein Stress! Denn dieser kann Deine Unterleibsschmerzen nur unnötig verstärken. Setze daher immer ein bisschen Zeit zur Zeit und nutze diese aktiv für Entspannungstechniken. Beim Yoga kannst Du beispielsweise durch sanfte Dehnübungen Verspannungen lösen. Alternativ kannst Du natürlich auch auf Meditation setzen, da diese den Stressabbau fördert und sich dies positiv auf die Schmerzempfindlichkeit auswirkt.
Weitere Möglichkeiten um Regelschmerzen zu lindern
Neben zahlreichen Hausmitteln gibt es natürlich noch andere Wege, wie Du starke Unterleibsschmerzen lindern kannst.
Schmerzmittel
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen sind oft die erste Wahl bei der Linderung von Menstruationsschmerzen. Sie wirken, indem sie die Produktion von Prostaglandinen hemmen, die für die Gebärmutterkontraktionen und damit für die Schmerzen verantwortlich sind.
Hormonelle Verhütungsmittel
Die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, wie der Antibabypille, kann helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren und den Menstruationszyklus zu regulieren. Dadurch werden die Prostaglandinproduktion und die Stärke der Gebärmutterkontraktionen reduziert, was wiederum die Schmerzen mindert.
Interessant: Neben der Pille können auch der Verhütungsring, Pflaster oder eine Hormonspirale verwendet werden. Alternativ kann man auch die Pille durchweg einnehmen.
Akupunktur
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) sieht in Akupunktur eine Möglichkeit, Schmerzen zu lindern, indem Energieblockaden entlang der Meridiane im Körper gelöst werden. Denn, die Akupunktur regt die Durchblutung an, setzt Endorphine (körpereigene Schmerzmittel) frei und beruhigt das Nervensystem, wodurch Schmerzen reduziert werden.
Physiotherapie
Physiotherapie bietet eine zielgerichtete Behandlung, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Besonders bei sekundären Ursachen wie Endometriose oder Myomen kann sie eine effektive Ergänzung sein.
Alles nicht so schlimm: Schlechte Stimmung vermeiden
Viele Frauen sind während ihrer Periode sehr dünnhäutig, manche sogar depressiv. Das ist nur schwer zu ertragen und auch für Kollegen und die Familie nicht immer einfach.
Um Stimmungstiefs zu vermeiden, braucht der Körper Vitamin B. Das ist z. B. in Bananen enthalten. Es reguliert den Blutzuckerspiegel – das ist positiv für die Laune. Während der Periode solltet Ihr Euch Schokolade gönnen – der Kakao sorgt für Ausschüttung von Glückshormonen.
Ansonsten gilt: Macht, was Spaß macht und wonach Ihr Euch fühlt. Ob entspanntes Gammeln auf der Couch, leichter Sport oder sogar Sex – positive Ablenkung ist willkommen.