Bauchschmerzen nach dem Sex

Sex macht glücklich – aber was, wenn die schönste Nebensache der Welt auf den Magen schlägt? Unterleibsschmerzen, Krämpfe oder Blähungen nach dem Sex sind kein angenehmes Thema, aber für viele ein reales Problem. Statt wohliger Entspannung spürst Du nach dem Akt ein unangenehmes Ziehen, Drücken oder sogar krampfartige Schmerzen. Manchmal steckt nur ein aufgeblähter Bauch dahinter, weil die Verdauung nach dem romantischen Dinner noch nicht ganz zur Ruhe gekommen ist. Oder bösartige Keime brauen gerade eine Entzündung in Deiner Blase zusammen. Gebärmutterentzündungen, Endometriose, Myome – es gibt viele mögliche Ursachen für Bauchschmerzen nach dem Sex. Zum Glück gibt es Lösungen: Wärme entspannt, Beckenbodentherapie stärkt Deine Muskulatur, und in ernsten Fällen helfen Hormon- oder Schmerztherapien – natürlich in Absprache mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.

Habt Ihr es zu wild getrieben oder das Vorspiel in der Hitze des Gefechts ausgelassen? Bauchschmerzen nach dem Sex können mal vorkommen – Du musst nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Manchmal steckt aber etwas Ernstes dahinter. Woher kommen die Schmerzen im Unterleib nach dem Sex? Hier findest Du einen Überblick über mögliche Ursachen. 

Zu viel Luft

Manchmal sammelt sich beim Sex Luft in der Vagina – und wenn sie dann nicht direkt entweicht, führt das beim Sex oder hinterher mitunter zu einem unangenehmen Druckgefühl oder sogar Schmerzen. Besonders bei bestimmten Positionen oder intensiven Stößen passiert das häufiger. Entspannung oder alternative Stellungen helfen oft, die Luft abzulassen. 

Zu tiefe Penetration

Bauchschmerzen nach dem Sex können auch durch eine zu tiefe Penetration entstehen. Bei manchen Frauen sitzen die Eierstöcke besonders nah an der Vagina und bekommen bei bestimmten Bewegungen mehr mit, als ihnen lieb ist. Vor allem rund um den Eisprung sind sie besonders empfindlich. Da helfen nur eine andere Position oder eine geänderte Stoßrichtung. Auch mehr Erregung kann Abhilfe schaffen, denn je mehr Lust im Spiel ist, desto weiter öffnet sich die Vagina – und die Eierstöcke ziehen sich aus der Gefahrenzone zurück. 

Anspannungen

Kopf und Körper hängen enger zusammen, als man denkt. Wenn Stress oder emotionale Belastungen auf die Psyche drücken, kann sich das auch körperlich äußern. Manche Frauen verkrampfen sich unbewusst. Auch Angst vor Schmerzen oder frühere schlechte Erfahrungen können Deinen Körper unter Spannung setzen. Wenn das häufiger passiert, kann es helfen, das Thema anzusprechen, zum Beispiel in einer psychologischen Beratung. 

Voller Magen

Aufgeblähter Bauch nach dem Sex? Mit einem vollen Bauch zwischen die Laken zu springen, ist nicht die beste Idee. Wenn Magen und Darm schon auf Touren sind und dann noch zusätzlicher Druck durch Penetration von außen dazukommt, kann das zu Verstopfung nach dem Sex, Krämpfen oder gar zu Übelkeit nach dem Sex führen. Blümchensex oder eine kleine Verdauungspause vor dem Akt können Wunder wirken. 

Muskelkater

Auch wenn man es oft nicht merkt: Beim Sex sind Muskeln im Einsatz, die sonst nicht so stark beansprucht werden. Wenn diese bei einem besonders sportlichen Sex-Work-out im Schlafzimmer oder ungewohnten Stellungen belastet werden, können sie danach ordentlich brennen. Da hilft nur, einen Gang zurückzuschalten – oder trainieren, trainieren, trainieren! 

Myome

Diese gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter halten sich oft lange bedeckt – bis sie größer werden und anfangen, auf Nerven oder Gewebe zu drücken. Dann machen sie sich umso deutlicher bemerkbar: beim Sex, mit Rückenschmerzen oder unangenehmem Ziehen bis in die Beine oder die Nieren. Manche spüren auch dauerhaft Druck im Unterbauch, und während der Periode oder nach dem Sex legt das Ganze noch eine Schippe drauf. 

Zysten

Wenn es nach dem Sex in Deinem Unterleib zieht, krampft oder plötzlich richtig wehtut, könnte eine Eierstockzyste der Übeltäter sein. Diese kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen sind meist harmlos, aber sobald sie größer werden, drücken sie auf Organe oder Nerven – und das merkst Du spätestens beim oder nach dem Sex. Sitzt die Zyste auf einem Stiel und verdreht sich, kann das richtig heftig werden: Die Durchblutung wird unterbrochen, das Gewebe reagiert gereizt, und plötzlich gesellt sich zu den Schmerzen auch noch Übelkeit. Und wenn so eine Zyste platzt? Dann fühlt es sich an wie ein fieser Stich im Bauch. 

Endometriose

Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, wächst außerhalb der Gebärmutter: Endometriose kann Dir auch beim und nach dem Sex ordentlich die Laune verderben. Wie groß oder klein die Herde sind, spielt dabei kaum eine Rolle – selbst winzige Wucherungen können für höllische Schmerzen sorgen. Manche Frauen spüren nur ein unangenehmes Ziehen, andere fühlen sich, als würde ihr Unterleib in die Mangel genommen. 

Beckenbodenentzündungen

Entzündung an den Eileitern, Eierstöcken oder in der Gebärmutter – haben Bakterien erst einmal den Weg nach oben gefunden, geht das selten glimpflich aus. Eine Eileiter- oder Eierstockentzündung hat häufig Fieber, eitrigen Ausfluss und stechende Schmerzen im Gepäck. Eine Gebärmutterentzündung macht sich nicht nur mit Unterleibsschmerzen bemerkbar, sondern sorgt oft für spontane, lange oder unregelmäßige Blutungen. Und wenn sich der Gebärmutterhals entzündet, gesellt sich häufig noch übelriechender Ausfluss dazu. Solche Infektionen verschwinden nicht einfach von selbst – ohne richtige Behandlung können sie langfristige Beschwerden nach sich ziehen, die man garantiert nicht als Andenken behalten möchte.

Quellen:

Apotheken - Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr

GQ Magazin - Männer Krämpfe nach dem Sex

MSD Manuals - Genito-Pelive-Schmerzpenetrationsstörung