Sex-Flaute in der Partnerschaft
Das hilft gegen die Lustlosigkeit im Bett
Egal ob nach wenigen Monaten oder mehreren Jahren Beziehung - in vielen Partnerschaften kommt es zur Sexflaute! Denn ganz plötzlich habt Ihr keine Lust auf Sex oder eine:r von Euch möchte deutlich weniger Sex als der andere. Aus dreimal am Tag wird dreimal im Monat – ist die Beziehung möglicherweise in Gefahr? Die Sexflaute, die häufig erst nach Jahren eintritt, hat Euch erwischt und Ihr habt keine Ahnung, wieso das jetzt passiert? Wir erklären, warum es zur Sexflaute kommen kann und warum diese kein Grund zur Panik ist.
Was ist eine Sexflaute?
Eine "Sexflaute" bezieht sich auf eine Phase in einer Partnerschaft oder im persönlichen Leben, in der es zu einer ungewöhnlich langen oder anhaltenden Abnahme der sexuellen Aktivität kommt. Während solche Perioden in den meisten Beziehungen vorkommen können, werden sie als Sexflaute bezeichnet, wenn sie signifikant sind und über das hinausgehen, was als normal oder zufriedenstellend empfunden wird. Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff "Sexflaute" subjektiv ist und für jede Person oder Beziehung unterschiedlich sein kann.
Welche Gründe gibt es für eine Sexflaute?
Die Flamme der Lust hat gelodert, doch mittlerweile ist nur noch ein kleiner Funken übrig und Du machst Dir ernsthafte Sorgen um Deine Beziehung? Eine Sexflaute trifft die meisten Langzeitpaare irgendwann während ihrer Beziehung mindestens einmal, nicht selten auch mehrmals. Der Reiz des Neuen ist vorüber, Routine und auch Langeweile haben sich eingeschlichen. Katastrophenalarm im Bett, weil es nichts Neues gibt?
Beziehungsexperten sind überzeugt, dass jede Partnerschaft verschiedene Stufen durchläuft. Während der Verliebtheitsphase spielt körperliche Nähe eine enorme Rolle, eine hohe Sexfrequenz schweißt das Paar auf körperlicher Ebene eng zusammen. Später, wenn sich die beiden Körper längst aufeinander eingespielt haben, geht es auf andere Ebenen. Plötzlich wird die gemeinsame Alltagsführung, die Familienplanung, der Stress im Job wieder relevant und das Paar muss sich aufeinander einstimmen, auch wenn die Schmetterlinge im Bauch längst weitergezogen sind.
Kurzgefasst: Die folgenden Faktoren können eine Sexflaute auslösen.
Muss ich mir bei einer Sexflaute in der Beziehung sorgen machen?
Grundsätzlich nein, denn es ist wichtig zu betonen, dass Sexflauten in den meisten Beziehungen vorkommen und nicht notwendigerweise ein Problem darstellen. Natürlich ist es für alle Beteiligten eine große Umstellung. Du bist also nicht allein, wenn Du in Deiner Beziehung plötzlich überhaupt keine Lust mehr hast oder Dein Partner eher ablehnend reagiert, wenn es um das Thema Sex geht.
Aber ist nun alles verloren oder gibt es noch Chancen, wie das Feuer der Leidenschaft wieder zurückkehren kann? Gleich zwei gute Nachrichten! Erstens hat eine Sexflaute nichts damit zu tun, dass Eure Beziehung keine gute Partnerschaft mehr ist und zweitens gibt es tatsächlich Möglichkeiten, wieder Pepp ins Liebesleben zu bringen.
Das Panda-Syndrom
Gerade in einer Beziehung kann es vorkommen, das Paare bei einer Sexflaute am sogenannten Panda-Syndrom leiden. Das Panda Syndrom beschreibt eine Form der Sexflaute, bei der Euer Sexleben dem von Pandas ähnelt. Ihr fragt Euch nun, wie Pandas Sex haben? Zu selten!
Eine Sexflaute ist erst einmal kein Grund zur Panik, sondern sogar ein vollkommen normales Phänomen. Ihr habt Euch in der ersten Verliebtheitsphase ausgiebig im Bett vergnügt und nun stehen auch wieder andere Dinge auf dem Programm. Ihr lernt Eure Familien kennen, falls es noch nicht passiert ist und irgendwo ist da ja auch noch der Alltag rund um Job, Freunde und andere Kleinigkeiten.
Manche Paare beginnen nach dem ersten Jahr an die Zukunft zu denken, die Frage nach dem Zusammenziehen kommt auf, die Zukunftsplanung wird konkreter. Dass da nicht immer Zeit und Lust für Sex vorhanden ist, muss Euch nicht besorgen. Kritisch wird es erst, wenn eine:r von Euch permanent keine Lust mehr auf Sex hat.
Was passiert mit dem Körper bei einer Sexflaute
Kein Sex mehr in der Beziehung kann nicht nur unnötig viel Stress verursachen, sondern auch noch weitreichend andere Effekte auf den Körper erzielen. Einige Auswirkungen der Sexflaute sind:
Die Libido sinkt
Eine längere Phase mit wenig Sex kann das sexuelle Verlangen verringern. Der Körper kann sich an die Abstinenz gewöhnen, was dazu führt, dass das Verlangen nach sexueller Aktivität abnimmt.
Jetzt weiterlesen: So kannst Du die Libido wieder steigern.
Die Vagina verändert sich
Es ist wichtig zu wissen, dass die Vagina sich nicht physisch schließt oder das Jungfernhäutchen wiederherstellt, wenn keine sexuelle Aktivität stattfindet. Allerdings kann es sein, dass sie nach einer längeren sexuellen Pause etwas aus der Übung ist. Infolgedessen kann es länger dauern, bis die Vagina feucht wird, und die Produktion des natürlichen Gleitmittels benötigt möglicherweise etwas mehr Zeit. Dies ist jedoch ein normaler Prozess und hat nichts mit dem Jungfernhäutchen zu tun.
Kein Sex führt zu Erektionsstörungen
Nicht nur Frauen können Veränderungen in ihrer sexuellen Gesundheit erfahren. Männer können ebenfalls von sexueller Abstinenz betroffen sein, und dies kann sich in Form von Erektionsstörungen manifestieren. Ein regelmäßiges Sexualleben kann dazu beitragen, die Potenz und Erektion zu unterstützen. Das Fehlen sexueller Aktivität kann bei Männern zu vorübergehenden Schwierigkeiten führen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass gelegentliche erektile Herausforderungen normal sind und keine dauerhaften Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Hormonelle Veränderungen
Regelmäßiger Beischlaf kann die Freisetzung bestimmter Hormone, wie Endorphine und Oxytocin, fördern. Diese Hormone tragen zur Stimmungsverbesserung und zur Reduzierung von Stress bei. Bei einer Sexflaute können diese positiven Hormonspiegel abnehmen.
Stress und Angst
Das Fehlen von sexueller Aktivität kann Stress und Angstgefühle verstärken. Sex kann als Stressabbau und Entspannung dienen, und das Fehlen dieser Möglichkeit kann zu vermehrtem Stress führen.
Schlafprobleme
Sex kann dazu beitragen, besser zu schlafen, da er zur Freisetzung von Endorphinen führt, die Entspannung fördern. Eine Sexflaute kann Schlafprobleme verschlimmern.
Mögliche körperliche Auswirkungen
Die sexuelle Aktivität hat auch physische Vorteile, wie die Stärkung des Immunsystems, die Verbesserung der Herzgesundheit und die Linderung von Schmerzen. Das Fehlen von Sex kann diese Vorteile beeinträchtigen.
Hilfreiche Tipps um die Sexflaute zu überwinden
Tipp 1: Den Alltag aussperren
Die Kinder haben Probleme in der Schule, der Job ist eine Herausforderung und zu allem Übel merkst Du jetzt auch noch, dass Dein Partner ein heilloser Chaot ist. Wie soll denn da die Lust auf Sex zustande kommen? Der Alltag hat Euch in seiner Gewalt und er hat keine Lust, wieder loszulassen. Jetzt ist es an Euch, den nervigen Plagegeist in seine Schranken zu weisen. Schon ein gemeinsamer Wochenendtrip ohne die Kinder oder ein Kurzurlaub im Wellnesshotel kann helfen, den Alltag zu verscheuchen und wieder mehr Neues gemeinsam zu erleben. Das Hotelbett bietet optimale Möglichkeiten, auch hier wieder neu aufeinander zuzugehen.
Tipp 2: Exklusive Paarzeit nehmen
Ihr seid Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, Ihr seid beste Freundin und bester Kumpel, Ihr seid Tochter und Sohn und Ihr seid vielleicht sogar Eltern. Bei all den Rollen, die Ihr im Lauf Eures Lebens so einnehmt, geht oft die Rolle als Paar verloren und gerät in den Hintergrund. Hier könnt Ihr aktiv gegensteuern, indem Ihr Euch exklusive Zeit als Paar nehmt. Ob Ihr nun Essen geht oder gemeinsam einen Waldspaziergang unternehmt spielt keine Rolle. Entscheidend ist nur, dass Ihr Euch trotz allem Alltagsstress weiterhin als Paar wahrnehmt.
Tipp 3: Offen über Sex sprechen
Eine Sexflaute kann auch darin begründet sein, dass einer oder gar beide von Euch Wünsche haben, die nicht vollständig erfüllt werden. Wenn Ihr nie darüber gesprochen habt, was Ihr toll findet, ist das ein völlig normales Phänomen. Beziehungsexpertinnen wissen, dass Offenheit beim Thema Sex einer Sexflaute nicht nur vorbeugen kann, sondern auch in der Lage ist, sie einzudämmen. Je mehr Ihr einander anvertraut, desto mehr könnt Ihr miteinander ausprobieren. Hinzu kommt, dass der Austausch über Wünsche und Fantasien für mehr Vertrauen ineinander sorgt.
Tipp 4: Es muss nicht immer Sex sein
Unter Sex verstehen die meisten Paare den Geschlechtsakt, mit dem Ziel eines Höhepunkts. Aber es gibt weit mehr erotische Begegnungen, die Euch als Paar Lust schenken können. Wie wäre es mit einer erotischen Massage, bei der es eben nicht um den Höhepunkt geht, sondern der Weg das eigentliche Ziel ist? Alles, was nicht zu Eurem Alltag und dem gewohnten Sexleben gehört, kann für Abwechslung und neue Aufregung sorgen.
Tipp 5: Neue Dinge ausprobieren
Wenn Ihr frisch zusammen seid, ist jeder Moment mit dem anderen aufregend. Er riecht so gut, Ihre Haare fallen so hübsch über Ihre Brüste – ein wahrer Rausch der Emotionen holt Euch beim Sex ein. Aber nüchtern betrachtet ist es wie bei einem neuen Auto. Irgendwann riecht es nicht mehr neu, die Fahrt darin ist zur Routine geworden und die Begeisterungsschübe, wenn Du Dein Auto aus der Garage holst, lassen nach. Dennoch ist Dir Dein Auto nach wie vor wichtig und genauso ist es mit der Partnerschaft. Allerdings kannst Du hier, anders als beim Auto, für Veränderung sorgen, indem Du bereit bist, zusammen mit Deinem Partner neue Dinge auszuprobieren!
Anstatt immer nur abends Sex zu haben, begegnet Ihr Euch mal morgens unter der Dusche. Oder nutzt ein gemeinsames Wochenende für einen Wochenendtrip und lernt Euch außerhalb der eigenen vier Wände wieder neu kennen. Auch die Sexorte können sich mal abwechseln: Wie wäre es zum Beispiel mit Sex in der Küche oder einer neuen, heißen Sexstellung. Die Wahl bleibt Euch überlassen!
Tipp 6: Fantasien austauschen
Am Anfang gibt es so viel zu entdecken, doch nach einem Jahr habt Ihr Euch aufeinander eingespielt. Ihr wisst, wie der andere tickt, was er mag und worauf er abfährt. Doch fast jeder Mensch hat irgendwo kleine, geheime Sexfantasien, über die er eben nicht so häufig plaudert. Tauscht Euch aus und verratet Euch, was Ihr gern erleben möchtet. Vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihr miteinander teilt!
Tipp 7: Sextoys für die Erweiterung der Lust
Der Sex mit Deinem Partner ist gut, aber Du möchtest mehr? Dann sind Sexspielzeuge die Antwort. Jetzt denkst Du vielleicht: Wer verliebt ist, braucht keine Sextoys? Ein Klischee, was beinahe so alt ist, wie der erste Vibrator dieser Welt. Anstatt Vibrator und Co. als Konkurrenz zu sehen ist es oft hilfreich, Sexspielzeuge ins gemeinsame Liebesleben mit einzubauen. Durch die riesige Auswahl an Toys für Frauen und Männer lernt Ihr so ganz neue Spielarten kennen und könnt Euer Sexleben auf ein gänzlich neues Level heben. Nicht nur Masturbatoren und Vibratoren sind spannend, auch erotische Outfits, sexy Spiele für Paare oder extra Pornos für Frauen und Paare können neuen Pepp ins Spiel bringen und die Sexflaute vertreiben.
Tipp 8: Hilfe bei der Paarberatung
Trotz aller Bemühungen kann es manchmal passieren, dass die Sexflaute nicht zu vertreiben ist. Der Grund liegt dann oft tiefer, es sind Schwierigkeiten in der Partnerschaft vorhanden, die auch Einfluss auf die sexuelle Lust haben. Wenn Ihr merkt, dass Ihr es nicht mehr aus der Krise schafft, kann eine Paarberatung hilfreich sein. So bekommt Ihr einen objektiven Eindruck davon, was bei Euch eigentlich gerade schiefgeht.
Die Dos bei einer Sexflaute
Die Don'ts bei einer Sexflaute
Ein Sexflaute ist nichts, was Euch beunruhigen sollte, denn sie trifft beinahe jedes Paar irgendwann einmal. Entscheidend ist, wie Ihr damit umgeht. Vorwürfe oder gar Seitensprünge helfen Euch nicht auf der Krise. Das Problem erkennen und offen darüber sprechen, kann schon viel bewirken.