Liebeskummer ohne Beziehung

Wenn Du schon einmal Liebeskummer hattest, wirst Du Dich fragen, warum das überhaupt sein muss. Die Antwort ist einfach und sogar ein bisschen positiv: Wenn Du Liebeskummer empfindest, bist Du ein empathischer Mensch, der in der Lage ist, sich gefühlsmäßig an andere Personen zu binden. So fies der Schmerz ist, so normal ist er auch. 

Wenn Du eine Bindung zu einer Person hast, die kein Interesse an einer Beziehung mit Dir hat, führt das zu seelischen Schmerzen. Das kann so weit gehen, dass Depressionen ausgelöst werden. Vieles davon passiert auf hormoneller Ebene und lässt sich nur bedingt steuern. Bist Du verliebt, wird Dein Körper mit Endorphinen und Dopamin geflutet, Du fühlst Dich glücklich, siehst alles durch die rosarote Brille.  

Empfindet Dein Gegenüber allerdings nicht das gleiche wie Du, verändert sich der Hormonhaushalt. Anstatt Dopamin und Endorphinen schüttet Dein Körper nun vermehrt Adrenalin und Cortisol, das Stresshormon, aus. Du fühlst Dich ängstlich, traurig und weist zumindest für kurze Zeit ein ähnliches Bild auf wie ein Mensch, der unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Entscheidend für das Ausmaß des Liebeskummers ist der Grad der Verliebtheit. Wenn Du zum Beispiel in Deinen besten Freund verliebt bist, kann die Bindung so stark sein, dass der Liebeskummer ähnlich intensiv ausfällt, wie bei der Scheidung einer jahrelangen Ehe.

#1: Der Kontaktabbruch

Verliebt in die beste Freundin, verliebt in einen Kollegen – es gibt ziemlich fiese Situationen, die zu Liebeskummer führen können. Wenn Du weißt, dass Du beim Gegenüber keine Chancen auf eine Partnerschaft hast, solltest Du den Kontakt vermeiden, so weh es tut. Bist Du ständig mit Deinem Schwarm zusammen, werden immer wieder neue Hoffnungen geweckt. In diesem Fall gilt tatsächlich: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wenn sich der Kontakt nicht ganz vermeiden lässt, versuche ihn auf das absolute Minimum zu reduzieren.  

#2: Träume nicht von einer gemeinsamen Zeit

Manchmal schafft man eine Traumwelt und es kann wirklich schön sein, sich dort zu verkriechen. Bei Liebeskummer ist das aber ungeeignet, um die Schmerzen loszuwerden. Wenn Du Dir immer wieder vorstellst, wie schön eine Partnerschaft mit der geliebten Person wäre, verletzt Du Dich damit nur selbst. Es ist entscheidend für Dich und die Heilung, dass Du in der Realität bleibst.  

#3: Keine Falsche Hoffnungen machen

Eigentlich hattest Du gerade verinnerlicht, dass aus Euch nichts wird, doch dann kam da diese WhatsApp Nachricht, mit einem Herz-Emoji am Ende. Ist da vielleicht doch mehr als nur Freundschaft zwischen Euch? Hör bitte auf Dir falsche Hoffnungen zu machen und in jede Geste des anderen etwas zu interpretieren. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Du den Kontakt reduzierst. Denn ein verliebtes Herz möchte Chancen sehen, auch wenn keine da sind.  

#4: Lasse den Schmerz aktiv zu

Es klingt ein bisschen verrückt, aber Du musst leiden, um darüber hinwegzukommen. Wenn Du den Schmerz verdrängst, kommst Du schwerer darüber hinweg. Stattdessen musst Du mit Dir selbst ehrlich umgehen und Dir klarmachen, dass diese Beziehung, die Du Dir wünschst, nie zustande kommen wird. Bekanntlich sollte man niemals „nie“ sagen, aber in diesem Fall ist es wichtig, dass Du von Dir aus ausschließt, dass es doch irgendwann passiert. Sonst bist Du nicht bereit zu vergessen und das musst Du, um wieder nach vorn zu blicken.  

#5: Schau Dich nach anderen Kontakten um

 Du bist verliebt und er oder sie möchte keine Beziehung mit Dir führen. Das kann verschiedene Gründe haben, sollte aber Deinen Selbstwert nicht beeinträchtigen. Nicht alle Menschen passen zueinander, an Deiner Wertigkeit als Mensch ändert das aber nichts. Wenn Du bereit bist und die erste Kummerphase überwunden hast, schau Dich aktiv nach anderen Kontakten um. Hab Dates, wenn Du Lust darauf hast. Lerne Menschen kennen und gehe raus, jede:r findet seinen passenden Deckel.