Sissification
Entdecke das BDSM Role Play Sissy Sex
Was hat die österreichische Kaiserin Sissy mit einem Fetisch gemeinsam? Nun ja, eigentlich nur den Namen. Sissification ist jedenfalls eine Praktik, genauer ein Role Play, aus dem BDSM-Bereich. Was es genau mit der Sissifizierung auf sich hat und wie Man(n) zur Sissy wird, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ist Sissification?
Unter Sissification versteht man die Zwangsfeminisierung im BDSM. Sie ist auch als Sissy Fetisch oder Sissy Play bekannt. Dabei handelt es sich um ein Rollenspiel, genauer ein Gender Play, bei dem der devote Part in die Rolle einer Frau oder eines Mädchens schlüpft. Dieser trägt nicht nur Frauenkleider, sondern übernimmt auch stereotypische weibliche Verhaltensweisen. Hier werden sämtliche Klischees bedient – von der Putzfrau bis zum naiven Dummchen. Der Begriff „Sissification“ bezeichnet den Kink und der Begriff „Sissy“ die Rolle.
Sissification besteht aus Entmannung, Feminisierung und damit einhergehender Demütigung. Der Sissy Fetisch ist also nicht nur das Tragen von Frauenkleidern, sondern weit mehr. Die Rolle einer Sissy ist unterwürfig (wie Sub oder Bottom) und erst die Erniedrigung, dass die Männlichkeit untergraben und lächerlich gemacht wird, macht das Rollenspiel zur Sissification.
Sissy Fetisch: Woher kommt der Begriff?
Wenn Du bei Sissy sofort an „Frrranz“ und Österreich denkst, ist Dein Gehirn falsch abgebogen. Das „Sissy“ in Sissification leitet sich vom englischen „sister“ (Schwester) ab. Vielleicht hast Du schonmal gehört, dass ein Typ als „Sissy“ bezeichnet wird?
Ähnlich wie „Pussy“ ist das hier eine Beleidigung und unterstellt dem Mann, feige zu sein und sich „wie ein Mädchen“ zu verhalten. Daraus entstand eine sexuelle Beleidigung für Männer, aus der sich letztendlich auch der Sissy Fetisch entwickelte. (Müssen wir wahrscheinlich nicht extra sagen: Hierbei handelt es sich um veraltete Geschlechterklischees, die außerdem des Schlafzimmers keine Rolle spielen sollten.)
Was ist eine Sissy?
Die Rolle der Sissy (auch Sissy Boy) ist beim Sissy Fetisch essenziell. Der Mann schlüpft bei der Sissification durch Umerziehung in die Rolle einer klischeehaften Frau mit überzeichnetem Aussehen und Verhalten. Das kann bis zu einer zweiten Identität im Alltag führen.
Der Reiz des Sissy Fetisch liegt für ihn oder die Sissy darin, entmannt, gedemütigt und erniedrigt zu werden. Durch das sogenannte Sissy Training oder die Sissy Ausbildung wird der Mann zur gehorsamen Sissy erzogen. Die Lust kommt für die Sissy nicht durch die Feminisierung und das Verkleiden, sondern durch das Lächerlichmachen.
Was eine Sissy ausmacht:
# Schon gewusst?
Sissification ist nicht gleichzusetzen mit Crossdressing, Transgender oder Drag Queens. Crossdressing ist nur ein Teil des Sissy Play und durch die überzeichnete Darstellung erinnern Sissys oftmals an Drag Queens. Transgender Personen können zwar auch eine Sissy sein, es hat aber eigentlich nichts mit der Geschlechtsidentität zu tun.
Sissification: Die Beteiligten
Sissy Play besteht aus zwei Parteien – der devoten Sissy und …? Das Gegenstück ist dominant, kann jedes Geschlecht haben und bringt Interesse an Feminisierung mit – wird daher auch als Feminizer bezeichnet. Beliebt ist Sissification mit einer Domina bzw. einer Femdom. Die Sissy ist eine männlich identifizierte Person und muss übrigens entgegen weitläufiger Meinung nicht schwul sein.
Augen auf bei der Partner:innen-Wahl
Wie bei allen Fetischen und Rollenspielen gilt es auch bei der Sissification, den:die Partner:in mit Bedacht zu wählen. Es geht um eine Rolle und nicht um eine Person, daher sind Grenzen, Offenheit und Regeln wichtig. Legt auf jeden Fall auch ein Safeword fest.
Sissification als Age Play
Meistens ist die Rolle der Sissy die einer jungen Frau, kann aber auch eine Teenagerin, ein junges Mädchen oder eine ältere Frau verkörpern. Als Age Play wird die Sissification dann bezeichnet, wenn die beiden Rollen einen starken Altersunterschied haben. Dabei werden gleich mehrere Tabuthemen vereint, was den Fetisch für viele noch reizvoller macht.
Beispiele für die Rolle der Sissy:
# Kink oder Tabu?
Nach außen wirken sowohl Sissy als auch Age Play vielleicht seltsam, sind aber weder einzeln noch in Kombination verwerflich: Niemand nimmt dabei Schaden, da es sich um einvernehmliche Praktiken handelt. In Bezug auf Sexismus sollte man Sissification differenziert betrachten. Es mag zwar auf den ersten Blick sehr frauenfeindlich erscheinen – ist als Role Play aber letztlich auch einfach ein travestierter Spiegel unserer sexistischen Gesellschaft.
Demütigung durch Feminisierung: So geht das Sissy Play
Die erzwungene Feminisierung durch den:die Dom kann nur für eine Session sein, aber auch über einen längeren Zeitraum andauern. Der Sissy Fetisch kann sogar in den Alltag integriert werden (offen oder heimlich), wenn beide das wünschen. Durch dauerhafte Entmännlichung ist der Reiz der Sissification oft noch extremer.
Und so läuft die Feminisierung ab:
- Die zukünftige Sissy wird erstmal entmannt. Dabei legt sie die normale Kleidung ab, ggf. muss sie sich sogar den Bart und andere Körperstellen rasieren.
- Anschließend kommen Frauenkleider, High Heels und Make-up, vielleicht sogar falsche Brüste ins Spiel.
- Die normalen und männlichen Verhaltensweisen werden durch stereotyp-weibliche ersetzt, die sehr überspitzt dargestellt werden.
- Der:die Dom erniedrigt und erzieht die Sissy durch BDSM-Praktiken wie Maßregeln, Schläge, Schimpfen, Demütigung, Auslachen und vielleicht sogar (sexuelle) Handlungen.
Darf eine Sissy Sex haben?
Ob und wie die Sissy während des Sissy Play Sex haben darf, wird individuell vereinbart. Normalerweise ist aktiver Sex nicht erlaubt, da die Sissy ja entmannt ist. Passiver Analverkehr ist hingegen oft Teil des Spiels – bei weiblichen Doms mithilfe eines Strap-ons. Die Keuschhaltung ist auch gerne Teil der Sissification, die gleichzeitig als Bestrafung dient und den Fetisch noch mehr befeuert. Sind Sex und Masturbation verboten, werden Verstöße oft streng bestraft.
Fazit: Sissification als Fetisch
Mit dem Sissy Fetisch können Menschen nicht nur die Fantasie ausleben, mal in Frauenkleider und -rollen zu schlüpfen, sondern auch ihre devote BDSM-Seite zum Vorschein bringen. Durch Machtspiele, Demütigung und Entmannung machen sie bei der Sissification ganz neue Erfahrungen. Bestimmt nicht jedermanns und -fraus Cup of Tea, aber wenn alle Beteiligten einverstanden sind, absolutes Fair Play.