Piss Fetisch
Die besondere Vorliebe für Urinspielchen wird in der Fachsprache als Urophilie bezeichnet. Dabei gibt es verschiedene Varianten, wie Urin ins Sexspiel eingebaut werden kann. Nicht nur, aber gehäuft, kommt ein solcher Fetisch in der BDSM-Szene vor. Der Urin wird hier nicht nur als Fetischsymbol gesehen, sondern auch zur Demütigung und zur Bestrafung eingesetzt. Aber ist es nicht eigentlich gefährlich, mit dem Urin fremder Personen in Kontakt zu kommen? Und welche Arten des Piss Fetisch gibt es eigentlich?
Was steckt hinter dem Piss Fetisch?
Die Ausprägungen der Urophilie sind vielfältig und können nicht pauschalisiert werden. Bei einem direkten Objektfetisch ist es die Körperflüssigkeit selbst, die erotische Stimulation hervorruft. Meist handelt es sich um den Urin einer begehrten Person, nicht um den eigenen Urin. Bei einem Erniedrigungsfetisch wird Urin zur Demütigung eingesetzt. Der Fetisch bezieht sich dabei nicht direkt auf den Natursekt, sondern auf den Akt der Erniedrigung durch anpinkeln oder die orale Aufnahme des Urins.
Beim Beobachtungsfetisch wird die Stimulation daraus gewonnen, einer anderen Person beim Urinieren zuzuschauen. Kritisch wird es, wenn heimliches Beobachten auf der Toilette zur Stimulation der eigenen Lust genutzt wird, denn das ist strafbar und moralisch höchst verwerflich. Anders sieht es aus, wenn der Lustgewinn durch die Beobachtung des eigenen Partners erfolgt und dieser damit einverstanden ist. Die Ausprägung kann unterschiedlich sein. Manchmal reicht das Beobachten aus, manchmal wird jedoch der direkte Urin-Kontakt gewünscht.
Und die Gesundheit? Urin ist eine sehr sterile Körperflüssigkeit und enthält in der Regel nur wenige Bakterien und Viren. Die Gesundheitsgefahr ist nicht so hoch wie oftmals angenommen. Sind im Harn allerdings Blutspuren enthalten, droht die Gefahr der Übertragung von sexuellen Erkrankungen. Die orale Aufnahme von Urin ist in den meisten Fällen harmlos, sofern der Harnspender keine Harnwegsinfekte oder Blut im Urin hat. Um für maximale Sicherheit zu sorgen, sollte der Urin aber vorher untersucht werden.
Wie wird der Piss Fetisch ausgelebt?
#1: Urinduschen zur Erregung
Eine gängige Praktik ist das anpinkeln, was bei einem Piss Fetisch häufig eine Rolle spielt. Der (oft submissive) Partner wird von seiner Partnerin oder seinem Partner angepinkelt und fühlt sich dadurch angeregt. Die Körperflüssigkeit wird nicht als eklig, sondern als aufregend und stimulierend wahrgenommen. Eine orale Aufnahme ist nicht immer die Regel, oft bezieht sich der Fetisch ausschließlich auf den sogenannten Golden Shower.
#2: Urin als Erniedrigung
Eine weitere Variante des Piss Fetischs findet sehr häufig in der BDSM-Szene statt. Sklavin oder Sklave werden bestraft, indem der dominante Part auf den Körper uriniert oder den Körper als Toilette missbraucht. Hier ist durchaus das natürliche Ekelgefühl vor dem Urin vorhanden, durch den erniedrigenden Akt wird das Anpinkeln aber dennoch als stimulierend empfunden.
#3: Urin als Belohnung
Das krasse Gegenteil ist der Einsatz von Urin als Belohnung, ebenfalls eine weit verbreitete Praktik in der BDSM-Szene. Die Domina stellt dem Sklaven als Belohnung eine Urindusche in Aussicht, wenn er gewisse Aufgaben erfüllt. Für den Sklaven ist der Urin seiner Herrin ein Geschenk und er würde einiges dafür tun, damit in Kontakt kommen zu dürfen. Es geht weniger um den Urin selbst als vielmehr darum, dass es sich um ein Produkt der vergötterten Domina handelt.
#4: Urinkontrolle als Fetischvariante
Bei der Urinkontrolle geht es nicht darum, den Urin des Partners zu verzehren oder zu berühren, sondern den eigenen Harndrang zu unterdrücken. Oft gibt der dominante Partner vor, wann Wasserlassen erlaubt ist und wann nicht. Sklavin und Sklave müssen so lange unterdrücken, bis sie eindeutig die Erlaubnis erhalten. Diese Praktik birgt Risiken, denn es können sich Bakterien in der Blase vermehren, die dann zur Entzündung führen.
#5: Die orale Urinaufnahme
Einige Menschen werden dadurch erregt, den Urin anderer Menschen zu trinken. Meist bezieht sich die Vorliebe nur auf Personen, die sexuell begehrt werden. Beim BDSM wird die orale Aufnahme jedoch auch dann durchgeführt, wenn die Domina den Sklaven als Toilette missbraucht. Der geöffnete Mund dient als Urinal, der Sklave muss den Natursekt schlucken, wenn die Domina ihn abspülen möchte. In extremen Beziehungen dürfen auch Besucher den Sklaven als Toilette verwenden.
Der Piss Fetisch ist umstritten, da Ausscheidungen bereits seit der frühesten Kindheit als eklig suggeriert werden. Wenn Du diesem Fetisch also nichts abgewinnen kannst, bist Du weder prüde noch langweilig. Findest Du Urin hingegen ansprechend, ist dagegen auch nichts einzuwenden, sofern keine Gesetze missachtet werden, beispielsweise durch heimliches Beobachten!