Fisting passiv: So kannst Du die besondere Praktik genießen
Fisten, also die Penetration der Vagina oder des Anus mit der gesamten Hand, ist definitiv nicht jedermanns Sache und tatsächlich ist das Verletzungsrisiko für den passiven Part hier höher als beispielsweise bei der Penetration mit zwei oder drei Fingern. Wenn Du Dich entsprechend vorbereitest und einige Hygienemaßnahmen einhältst, lassen sich die Risiken jedoch minimieren. Wir verraten Dir, was beim Fisting als passiver Part wichtig ist und worüber Du vorher unbedingt mit Deinem Schatz sprechen solltest.
Fisting passiv – anal und vaginal möglich!
Zunächst einmal gilt es zwei Varianten des Fistings zu unterscheiden, das vaginale und das anale Fisten. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht unmöglich erscheint, dass eine ganze Hand in diese Körperöffnungen passt, ist es auf jeden Fall möglich. Vor allem eine Vagina ist sehr dehnbar. Wird das Fisting jedoch schnell und unvorbereitet durchgeführt, kann es zu Verletzungen der Schleimhaut und Blutungen kommen.
Entscheidest Du Dich dafür, passives Fisten auszuprobieren, brauchst Du jede Menge Vertrauen zu zum:zur Partner:in. Außerdem sollte das Fisting jederzeit abgebrochen werden können. Auch wenn das Fisting nicht im Rahmen einer BDSM-Session durchgeführt wird, solltet Ihr immer ein Safeword vereinbaren.
Und dann ist da noch die Frage der Hygiene, insbesondere wenn es sich um Anal Fisting handelt. Der Toilettengang zuvor ist Pflicht, gern wird auch eine Enddarmspülung durchgeführt, um unangenehme Überraschungen zu verhindern. Durch den Druck der eindringenden Hand kann die Darmtätigkeit angeregt werden und man bekommt das Gefühl, zur Toilette zu müssen. Das ist ganz normal, hat aber nichts mit dem eigentlichen Stuhldrang zu tun.
Fisting passiv genießen
#1: Das Ambiente muss perfekt sein
Bei kaum einer anderen Sextechnik kommt es so sehr auf körperliche Entspannung an wie beim Fisten. Verkrampft die Muskulatur, wird es unmöglich, mit der Hand in die Vagina oder den Anus einzudringen. Das perfekte Ambiente ist daher das A und O für den passiven Fisting Genuss. Dimmt das Licht, stellt Gleitgel, Handschuhe und Sexspielzeuge bereit. Sanfte Entspannungsmusik kann zudem die Nervosität lindern.
#2: Die Vorbereitung im Badezimmer
Ob beim vaginalen oder analen Fisten – der Gang unter die Dusche ist für den passiven Part unerlässlich. Wasche Deinen Intimbereich so, wie Du es sonst auch tust. Wenn Du anal gefistet wirst, kannst Du eine Analdusche benutzen. Sie wird mit warmem Wasser aufgefüllt und anschließend mit Hilfe eines kleinen Schlauchs ein Stück in den Enddarm geführt. Das Wasser fließt in den Enddarm und Du kannst kurz darauf zur Toilette gehen.
#3: Kurz geschnittene Nägel beim Gegenüber ein Muss
Damit Du als passiver Part nicht verletzt wird, muss sich auch Dein Schatz auf das Fisting vorbereiten. Die Nagelpflege ist hier besonders wichtig, denn kurz geschnittene Fingernägel gehören dazu. Sie sorgen dafür, dass der Handschuh nicht reißt und Du nicht versehentlich gekratzt oder anderweitig verletzt wirst. Achtet auch darauf, dass sich keine Schmutzränder unter den Nägeln befinden, hierbei handelt es sich um echte Keimschleudern.
4: Vorherige Stimulation ist Pflicht
Wenn Ihr alle Vorbereitungen getroffen habt und es losgehen kann, steht erst einmal ausgiebige Stimulation auf dem Programm. Direkt mit der gesamten Hand in die Vagina oder den Anus eindringen zu wollen ist ein No Go. Stattdessen können Sexspielzeuge dabei helfen, die Lust zu entfachen und die Muskulatur zu dehnen. Im Analbereich kann ein Plug dabei helfen, den Schließmuskel sanft zu weiten, damit die ganze Hand später ein leichteres Spiel hat.
#5: Entspannung für schmerzfreies Eindringen
Wenn Du noch keine passiven Fisting Erfahrungen hast, bist Du wahrscheinlich sehr nervös und hast Angst vor Schmerzen. Je mehr Du Dich durch diese Angst verkrampfst, desto wahrscheinlicher tut es dann auch wirklich weh. Entspannung ist also sehr wichtig. Wenn Du eine Pause brauchst, solltest Du es sagen. Du bestimmst das Tempo, auch wenn Du die passive Rolle eingenommen hast. Durch gleichzeitige Stimulation Deines Penis oder Deiner Klitoris kannst Du außerdem für Lockerheit sorgen.
#6: Bis zum Anschlag? Bitte nicht!
Beim Fisten kommt es nicht zwingend darauf an, wie weit der aktive Part in Dich eindringt. Für Anfänger sind oft schon die ersten vier Finger eine Herausforderung. Lass Dich nicht drängen und wenn Du merkst, dass Deine persönliche Grenze erreicht ist, solltet Ihr aufhören.
Fisting passiv: Kurz zusammengefasst
Fisting ist eine Praktik, die absolutes Vertrauen unter Partnern fordert. Wenn Du Dich dafür nicht bereit fühlst oder nicht die passive Rolle übernehmen möchtest, sage das klipp und klar. Spaß daran findest Du nur, wenn Du Dich hingeben und entspannen kannst. Funktioniert es nicht beim ersten Mal, mach Dir keine Sorgen – für diese spezielle Praktik braucht es Geduld und Übung.