Feeding-Fetisch
Alles rund um Feeder & Feedee
Feeding ist ein Sex-Fetisch, bei dem die sexuelle Erregung durch Füttern und die dadurch entstehende Gewichtszunahme erzeugt wird. Feeding und sehr hohes Gewicht (vorrangig bei Frauen) wird bis auf in wenigen Kulturen als ungesund, gefährlich und abnorm betrachtet und sogar mit Missbrauch assoziiert. Was es mit dem Feeding-Fetisch auf sich hat, wie er praktiziert wird und wie gefährlich er wirklich ist, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ist Feeding?
Unter Feeding versteht man, dass eine Person („Feeder”) eine andere Person („Feedee”) enorm anfüttert, sodass diese an Gewicht zunimmt. Feeding gilt als Paraphilie – eine spezielle sexuelle Neigung, die stark von der Norm abweicht und gesellschaftlich überwiegend als krankhaft oder anderweitig problematisch angesehen wird. Den sexuellen Reiz macht dabei das Zusammenspiel aus Füttern und Zunehmen aus – Feeding kann also als Vorspiel zum Aufgeilen sein, sich in einer festen Beziehung aber auch in den Alltag integrieren.
Wichtige Begriffe im Feeding
Die Rollenverteilung beim Feeding ist unabhängig vom Geschlecht: Der Feeder füttert den Feedee und betrachtet diesen als sein Fetischobjekt. In den meisten bekannten Fällen von Feedism ist der Feeder ein Mann und die Feedee eine Frau – es gibt aber auch die umgekehrte Konstellation sowie gleichgeschlechtliche Feeding-Paare. Auf welche Weise der Feeder sein Feedee füttert, hängt von den persönlichen Vorlieben ab – dazu später mehr.
Wie unterscheidet sich Feeding von anderen Fetischen?
Der wesentliche Unterschied vom Feeding zu anderen Fetischen liegt im Zusammenspiel von Nahrungsaufnahme, Gewichtszunahme und der damit verbundenen Kontrolle. Bei keinem anderen Fetisch erfolgt der Lustgewinn durch das Füttern oder Mästen, auch wenn es beim Feedism dennoch Überschneidungen zu verschiedenen Vorlieben und Praktiken gibt.
Beispiele für solche Überschneidungen:
Psychologische Aspekte zum Feeding-Fetisch
Was steckt hinter dem Feeding-Fetisch? Die Hintergründe und Motivationen des Feedings können vielschichtig sein. Zuallererst steht der Lustgewinn durch Füttern und Zunehmen im Vordergrund, auf dem die Fetischpraktik aufbaut. Aber auch emotionale Bedürfnisse wie Geborgenheit, Nähe und Versorgung spielen beim Feeding eine Rolle.
Feedees (und manche Feeder) akzeptieren ihre Körpermasse nicht nur, sondern identifizieren sich regelrecht damit, dick zu sein. Die ständige Gewichtszunahme, die in der Gesellschaft als negativ angesehen wird und zu Body Shaming führt, sorgt innerhalb der Feeding-Beziehung für positive Gefühle.
Dominanz und Unterwerfung sind eher aus BDSM-Praktiken bekannt, spielen aber auch beim Feeding eine Rolle – die Ausprägung variiert je nach persönlicher Vorliebe stark. Während des Feedings gibt der Feedee seine Kontrolle an den Feeder ab. Der Feeder versorgt sein Gegenüber und macht so von sich abhängig.
Die extreme Form greift dann beim Force Feeding, bei dem auch BDSM-Fesselspiele, Bestrafungen und Gerätschaften zur Zwangsmast zur Anwendung kommen können. Macht spiegelt sich außerdem darin wider, dass man beim Feeding gegen den Körper und gesellschaftliche Normen handelt – zum Beispiel, indem Feedees ihr Sättigungsgefühl ignorieren und in ungesundem Maß zunehmen.
Feeding: Beliebte Praktiken und Techniken
In der Praxis kann ein Feeder sein Feedee auf unterschiedliche Weisen füttern: von einfachem Bereitstellen des Essens über direktes, liebevolles Füttern bis hin zur Zwangsmast. Der Feeder kann nur dabei zusehen oder sogar selbst mitessen – je extremer das Feeding betrieben wird, desto eher ist der Feedee jedoch die einzige Person, die Nahrung aufnimmt. In der Regel wird das Feeding als erotisches Vorspiel genutzt, erfolgt also auch nackt oder im Bett. Während des Sex wird oft auch immer weiter gefüttert.
Um durch das Feeding wirklich zuzunehmen, muss der Feedee über den Hunger essen –sprich, das Sättigungsgefühl ignorieren. Besonders fettige und zuckerhaltige Lebensmittel beschleunigen dann die gewünschte Gewichtszunahme – gesunde Mahlzeiten sind Fehlanzeige. Besonders beliebt ist deshalb Junk-Food – Pizza, Burger, Süßigkeiten und Co. Als Getränke kommen möglichst süße Softdrinks zum Einsatz oder auch hochkalorische, fett- und zuckerhaltige Shakes. Letztere werden beim Force Feeding sogar durch einen Schlauch in die Speiseröhre eingeflößt – eine sehr extreme Form der Zwangsfütterung. Um „Erfolge“ bei der Zunahme sichtbar zu machen, wird der Feedee auch regelmäßig gemessen und gewogen.
Feeding, Sex und Beziehung: Wie passt das zusammen?
Eine gute Feedee-Feeder-Beziehung basiert wie jede andere Beziehung auf Vertrauen und Respekt. Dabei ist es von Anfang an wichtig, offen miteinander zu kommunizieren – über sexuelle Vorlieben zu sprechen, aber auch darüber, was tabu ist. Die Wünsche, Erwartungen und Grenzen aller Beteiligten müssen klar sein und jederzeit widerrufen oder verändert werden können.
Sowohl körperlich als auch emotional müssen Feeder und Feedee aufeinander achten und offen ansprechen können, wenn sich eine Partei unwohl fühlt. Wie jeder andere Fetisch kann auch Feeding nur funktionieren, wenn alles einvernehmlich stattfindet.
Feeding-praktizierende Personen leben häufig zurückgezogen, da ihre Vorlieben in der Gesellschaft nicht verstanden werden. Deshalb ist die Bindung untereinander so wichtig, denn im geschützten Raum fühlen sich vor allem Feedees wohl. Diese Bindung wird immer weiter gestärkt, da Feeding als Ausdruck von Fürsorge und Zuneigung gilt. Doch genau dadurch lauern auch ungesunde Risiken der Abhängigkeit.
Welche Risiken birgt Feeding?
Wie gefährlich ist Feeding? Das extreme Füttern und Zunehmen sollte man nicht verharmlosen. Durch die forcierte Gewichtszunahme wird aus Übergewicht schnell Fettleibigkeit, die schwere gesundheitliche Risiken birgt. Auch die meist unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel sind stark gesundheitsschädigend.
Körperliche Risiken: Fettleibigkeit kann unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, Gelenkprobleme und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zur Folge haben. In Extremfällen kommt es zu Mobilitätseinschränkungen bis hin zur Bettlägerigkeit – Feeding kann zum Pflegefall machen. Bei der Zwangsmast kann es außerdem zu Verletzungen durch den Schlauch kommen und das übermäßige, sehr fettige Essen führt meist zu Magen- und Darmproblemen.
Psychische Risiken: Auch emotional kann Feeding negative Auswirkungen haben, da es bedenkliche Abhängigkeiten erzeugt. Kontrolle, Zwang und Schuldgefühle sind nicht selten Folgen von Feeding. Auch Essstörungen können aus Feedism entstehen.
- Tipps für sicheres und verantwortungsvolles Feeding
- Bewusstsein über die eigene Gesundheit und die Risiken von Feeding
- Körpersignale richtig deuten und entsprechend handeln
- Regelmäßige ärztliche Untersuchungen machen
- Nahrungsmittel bewusst wählen, um Mangelernährung vorzubeugen
- Trotz Zunehm-Absicht regelmäßige Bewegung einplanen
- Offene und ehrliche Kommunikation, klare Absprachen
- Feeding langsam angehen, Pausen einlegen, Grenzen setzen
- Safewords oder Signale festlegen (bei vielen Fetischen empfehlenswert)
Häufige Fragen und Antworten rund ums sexuelle Feeding
Was ist Feederism?
Als Feederism, Feedism oder Feeding wird der Fetisch bezeichnet, eine andere Person durch Füttern oder Mast zum Zunehmen zu bringen. Feeding gilt als sexuelles Vorspiel und Lustgewinn für beide Parteien.
Wie finde ich einen Partner:in für eine Feeding-Beziehung?
Wie bei vielen Fetischen steht auch das Feeding den Leuten nicht auf die Stirn geschrieben. Gleichgesinnte im real life zu finden, ist daher nicht so einfach. Spezielle Fetisch- oder Feeding-Foren helfen dabei, Feeder oder Feedees online zu finden.
Welche gesundheitlichen Risiken sind mit Feeding verbunden?
Beim Feeding kann es zu physischen und psychischen Beeinträchtigungen kommen.
Wie kann man Feeding sicher praktizieren?
Feeding langsam zu betreiben und die Gewichtszunahme nicht zu extrem durchzuführen, kann gesundheitliche Risiken reduzieren. Wichtig ist, dass Du auf die Signale Deines Körpers hörst, Grenzen setzt und bei Bedarf Feeding-Pausen machst oder ganz damit aufhörst.
Ist Feeding legal und sozial akzeptiert?
Sofern Feeding in beiderseitigem Einverständnis geschieht, ist es nicht verboten. Sobald es um ungewollten Zwang oder Missbrauch geht, oder bewusst die Gesundheit von Feedees geschädigt wird, kann es allerdings zu rechtlichen Konsequenzen kommen. Was die soziale Akzeptanz betrifft, bleibt es ein umstrittenes und oft missverstandenes Thema.
Fazit: Feeding als sehr spezielle Fetischpraktik
Wie jeder Fetisch ist auch Feeding an Regeln gebunden. Die gesundheitlichen Risiken sind groß und sollten deshalb genau abgewogen werden. Handeln Feeder und Feedee einvernehmlich und achten auf die Gesundheit, kann Feeding ein erotisches Lustspiel mit emotional intimer Komponente sein.