BDSM Praktiken
Das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung als Lustbringer
Wenn Du an BDSM denkst, kommt Dir womöglich sofort der Film „Fifty Shades of Grey“ in den Sinn. Kein Wunder: Dieser Streifen hat mit Sicherheit dazu geführt, dass BDSM aus der Schmuddelecke hervorgetreten ist und seither als salonfähige sexuelle Spielart angesehen wird.
In der Regel wird BDSM mit Fesseln, Peitschen, Lack und Leder in Verbindung gebracht. Das ist auch gar nicht verkehrt, allerdings muss BDSM nicht zwangsläufig etwas mit Schmerzen zu tun haben. Es gibt unzählige BDSM Praktiken, und die eine oder andere davon hast Du wahrscheinlich sogar schon einmal ausprobiert. Solltet Ihr Euch beim Liebesspiel beispielsweise gefesselt haben, habt Ihr Euch definitiv im Bereich des BDSM bewegt. Auch das Verbinden der Augen, um Berührungen intensiver wahrzunehmen, gehört in diese Kategorie. Du siehst also: Es gibt auch äußerst sanfte und harmlose BDSM Praktiken. Natürlich hält diese Form der Sexualität aber auch jede Menge härtere Varianten parat, bei denen sich die Beteiligten tatsächlich Schmerzen zufügen. In erster Linie geht es aber um die Darstellung von Machtverhältnissen. Deshalb gehören auch Rollenspiele zum BDSM.
BDSM zeigt sich in vielen Farben und Facetten
BDSM ist die Abkürzung für „Bondage & Discipline“, „Dominance & Submission“ und „Sadism & Masochism“. Es gibt wohl kaum einen anderen Bereich der Sexualität und Erotik, der dermaßen breit gefächert ist. Außerdem umfasst der Begriff des BDSM auch diverse Fetische, die mehr oder weniger bekannt sind. Zu den populärsten Spielarten zählen beispielsweise Bondage und Rollenspiele. Alle Praktiken haben aber Effekte auf psychischer und geistiger Ebene gemeinsam, denn darum geht es ja hauptsächlich beim BDSM.
Den meisten Anhängern bereitet das Hin und Her zwischen süßen Qualen und der sehnlich erwarteten Erlösung extrem viel Lust. Dass manche Ihre Lust und Erregung dabei auch aus Schmerzen ziehen, lässt sich biologisch ganz einfach erklären: Im Gehirn befinden sich das Lust- und das Schmerzzentrum ganz dicht beieinander. Durch die Schmerzen schüttet das Gehirn Glückshormone, die so genannten Endorphine, aus.
Welche BDSM Praktiken gibt es?
Du interessierst Dich für BDSM? Hier geben wir Dir einen Überblick über die bekanntesten BDSM Praktiken.
Bondage
Bondage zählt zu den bekanntesten Spielarten des BDSM und kann als wahre Kunst bezeichnet werden. Die Fesselungen können von der einfachen Fixierung der Arme mittels Handschellen bis hin zur aufwändigen Umwickelung des gesamten Körpers mit Bondageseilen reichen. Die gefesselte Person liebt das Gefühl des Ausgeliefertseins und zieht daraus ihre Lust und Erregung. Einige Anhänger dieser Sexualpraktik verwenden auch gerne Klarsichtfolie, um komplette Bewegungsunfähigkeit zu erzielen. Wichtig ist immer die Vereinbarung eines Safe-Words, so dass die Fesselung schnell wieder gelöst werden kann, wenn der gefesselte Part sich unwohl fühlt.
Spanking
Spanking bedeutet nichts anderes als „Verhauen“ oder „den Hintern versohlen“. Nicht selten wird eine Person zu diesem Zweck vorher gefesselt. Obwohl beim Spanking meist das Gesäß im Mittelpunkt steht, können bei dieser BDSM Praktik auch andere Körperteile mit einbezogen werden. Beim Spanking dürfen die Schläge entweder in Form einer Bestrafung Schmerzen erzeugen, oder die erogenen Zonen werden durch sanfte Schläge stimuliert. Diese Schläge können auf einige Menschen extrem erregend wirken. Häufig wird ein Orgasmus anschließend intensiver empfunden. Die Schläge können mit der Hand erfolgen oder es werden diverse Schlaginstrumente wie Gürtel, Rohrstöcke, Peitschen, Paddle oder Flogger eingesetzt.
Sinnesentzug
Um unsere Umwelt wahrzunehmen, kommen die fünf Sinne Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und Sehen zum Einsatz. Mit Hilfe des Sinnesentzugs können diese manipuliert werden, was auch als sensorische Deprivation bezeichnet wird. Durch das Ausschalten bestimmter Sinne wird eine besondere Isolation erlebt, die als extrem reizvoll gilt. Zu diesem Zweck kommen bei dieser BDSM Praktik unter anderem Ohrstöpsel, Augenbinden, Gasmasken, Knebel oder Fäustlinge zum Einsatz.
Crossdressing
Beim Crossdressing geht es darum, dass Männer Frauenkleidung tragen und Frauen Männerbekleidung. Männer kleiden sich dann gerne in Dessous, ziehen Strümpfe an und entdecken ihre Leidenschaft für sexy High Heels. Anhänger dieser BDSM Praktik finden diese Bekleidung zwar erregend und sexy, sind aber nicht unbedingt transsexuell oder schwul. Im Prinzip handelt es sich lediglich um ein erotisches Rollenspiel, das die starren Regeln der Gesellschaft für einige Augenblicke außer Kraft setzt und eine ganz andere Welt erleben lässt.
Rollenspiele
Rollenspielen in ihrer bunten Vielfalt kommt in der Welt des BDSM eine ganz große Bedeutung zu. Das liegt daran, dass Sex sich überwiegend im Kopf abspielt und sich dort das Zentrum der Lust und Erregung befindet. Dank Rollenspielen können beide Partner in ganz neue Welten eintauchen und dem Liebesspiel dadurch wieder einen besonderen Kick verschaffen. Ganz egal, ob es sich um heiße Szenen zwischen Chef und Sekretärin handelt oder um ein geiles Szenario im Krankenhaus: Bei Rollenspielen ist erlaubt was gefällt.
Folterbehandlung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Person beim BDSM zu foltern. Eine Variante ist zum Beispiel die so genannte Cock and Ball Torture, auch CBT abgekürzt. Dabei stehen beim Mann der Penis und die Hoden im Fokus, die schmerzhaft stimuliert werden (wie z.B. beim Sounding). Oft handelt es sich um eine Form der Bestrafung, bei welcher auch ein Lustschmerz entsteht. Auf welche Weise der Schmerz am besten Stück des Mannes ausgelöst wird, bleibt dem dominanten Part überlassen. Häufig finden Kerzenwachs, scharfe Gewürze, Klammern, Gewichte, Abbinden, Schläge oder das Quetschen Anwendung. Das Pendant zum CBT ist die TT (Tit Torture), also die Brustfolter bei der Frau.
Du siehst: BDSM ist sehr vielfältig und es gibt jede Menge BDSM Praktiken, die sich unterschiedlich ausprägen. Einige lassen sich auch im Rahmen „normaler“ Sexualität praktizieren, andere sind gehen mit Schmerzen einher. Da einige BDSM Praktiken auch nicht ganz ungefährlich sind, solltet Ihr immer entsprechende Vorkehrungen treffen und ein Safeword festlegen.