Andreaskreuz Bondage
Zwischen Folter und Lust
Falls Du Dich schon einmal mit SM-Möbeln beschäftigt hast, bist Du mit Sicherheit auch über das Andreaskreuz gestolpert. Es zählt zu den populärsten Elementen in der BDSM-Szene und kann für variantenreiche Fesselungen eingesetzt werden. Ursprünglich hat das Andreaskreuz einen religiösen Hintergrund und ist nach dem Apostel Andreas, der an solch einem Kreuz den Märtyrertod starb, benannt. Die gekreuzten Holzbalken sind deshalb auf zahlreichen religiösen Darstellungen zu sehen, insbesondere aus dem Spätmittelalter.
Das X steht außerdem für den griechischen Buchstaben Chi, der ein Symbol für Jesus Christus ist, sowie für die die römische Zehn. Lange Zeit wurde das Andreaskreuz als Folterinstrument oder für öffentliche Hinrichtungen benutzt, da es sich aufgrund seiner Form optimal dafür eignete. In ähnlicher Weise findet es heutzutage bei Sexspielen Verwendung, denn der devote Partner lässt sich daran fesseln (und foltern). Wahrscheinlich kennst Du das Andreaskreuz auch aus vielen alttäglichen Situationen, zum Beispiel als Warnhinweis vor Bahnübergängen.
Was ist ein Andreaskreuz?
Ein Andreaskreuz besteht aus zwei gekreuzten Balken und hat somit die Form eines X. In der Regel wird es aus Holz oder Metall gefertigt und ist bis zu 2,40 Meter hoch. Da es sich um eine recht schmal gehaltene Konstruktion handelt, muss sie besonders robust und standhaft sein. Deshalb lässt sich das Andreaskreuz meistens nicht nur am Boden befestigen, es verfügt auch über eine Verankerung in der Wand. An den Enden der Balken sind Haken oder Ösen angebracht, um die sichere Fixierung einer Person zu gewährleisten. Da es bei den Praktiken zu ruckartigen Bewegungen kommt, müssen diese Halterungen ebenfalls sehr stabil sein.
Dazu kommen dann wahlweise Handschellen, Ketten oder Bondage-Seile zum Einsatz. Häufig lassen sich die Konstruktionen zerlegen, damit sie leichter transportiert oder platzsparend verstaut werden können. Damit es für den gefesselten Partner bei länger andauernden Rollenspielen etwas angenehmer und komfortabler ist, sind viele Modelle noch mit Lederpolstern ausgestattet. In der BDSM-Szene sind Andreaskreuze weit verbreitet, aus dem Studio einer Domina sind sie nicht mehr wegzudenken.
# Fact
Der Faktor Zeit begrenzt das Rollenspiel am Andreaskreuz mehr oder weniger stark. Jeder Körper kommt irgendwann an seine Grenzen, denn das Stehen mit gespreizten Beinen und erhobenen Armen ist äußerst anstrengend.
SM-Spielereien am Andreaskreuz
Wenn Ihr ein Andreaskreuz für Eure erotischen Spielereien nutzen wollt, habt Ihr unzählige Möglichkeiten. Ihr solltet Euch langsam an diese Form der Fesselung herantasten, weshalb Ihr zunächst nur die Hände nach oben binden könnt.
Der eigentliche Zweck des Andreaskreuzes ist jedoch, den devoten Part mit gespreizten Armen und Beinen am Andreaskreuz zu befestigen. Dann kann derjenige entweder lustvoll bespielt oder auch sanften Qualen ausgesetzt werden. Der oder die Gefesselte wird so weit in den Bewegungen eingeschränkt, dass er oder sie dem Dom hilflos ausgeliefert ist. Das ist auch das Gefühl, das grundsätzlich bei allen SM-Spielarten erzeugt werden soll. Die gefesselte Person ist auch keineswegs in der Lage sich bei aufkommenden Schamgefühlen irgendwie zu bedecken. Der dominante Part kann nach Herzenslust mit Belohnung und Bestrafung spielen und somit seine Macht ausüben.
# Achtung
Wie bei allen anderen SM-Spielarten auch, es muss vorab immer ein Safeword vereinbart werden. Außerdem darf die Person am Andreaskreuz nie alleine im Raum gelassen werden!
Das Andreaskreuz ist ein Möbelstück aus dem Bereich des BDSM, das sicher nicht in vielen Wohnungen Platz findet. Das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung kann mittels Andreaskreuz äußerst aufregend gestaltet werden. Allerdings werden die festgebundenen Personen recht schnell an ihre körperlichen Grenzen stoßen, so dass sich längere Rollenspiele schwierig gestalten können.