No-Gos bei Männern und Frauen
Was geht in einer Beziehung gar nicht?
Am Anfang einer Beziehung kann man über das ein oder andere No-Go vielleicht noch hinwegsehen – aber auf Dauer sind sie bei Männern und Frauen total ungesund. Werte, die Euer Vertrauen und den Respekt zueinander gefährden, sollten nicht Teil einer glücklichen Beziehung sein. Welche Beispiele es für No-Gos in Beziehungen gibt und wie Du am besten damit umgehst, erfährst Du hier.
Was bedeutet „No-Go“?
Der Begriff leitet sich vom Englischen „no go“ ab, das so viel heißt wie „geht nicht“. Als No-Gos bezeichnet man Ausschlusskriterien – ganz egal, in welchem Lebensbereich. No-Gos gibt es in zwischenmenschlichen Beziehungen wie der Liebe oder Freundschaften, aber auch im Berufsleben. Die persönlichen No-Gos zu kennen, bedeutet, Grenzen zu setzen.
# Wie definieren sich No-Gos in einer Beziehung?
No-Gos in der Liebe beziehen sich zwar eher auf die Eigenschaften und Angewohnheiten der Menschen, können aber auch auf äußere Merkmale bezogen werden. Welche No-Gos Du bei Frauen und Männern siehst, entscheidest Du ganz individuell für Dich – vor allem auf Äußerlichkeiten bezogen sind die Geschmäcker sehr verschieden. Charaktereigenschaften ähneln sich da schon eher, sind aber bei jedem:jeder anders gewichtet.
Allgemeine No-Gos in Beziehungen
No-Gos bei der Partner:innen-Wahl checkt man ziemlich früh ab – am besten beim Dating, noch bevor Gefühle entstehen. Allgemeine No-Gos helfen dabei, abzuwägen, ob das Gegenüber überhaupt Beziehungspotenzial hat. Im Folgenden stellen wir Dir einige Beispiele für No-Gos vor, die sich auf grundsätzliche Werte in Beziehungen beziehen.
Untreue
Wer fremdgeht, riskiert das Vertrauen und damit das Fundament der Partner:innenschaft. In einer monogamen Beziehung ist Untreue ein No-Go für Männer und Frauen – ein Seitensprung bedeutet, dass eine Grenze überschritten wird. Wenn jemand grundsätzlich nicht treu sein kann bzw. ein:e Sex-Partner:in nicht ausreicht, denkt vielleicht besser über das Konzept einer offenen Beziehung nach.
Lügen und Geheimnisse
Ohne offene Kommunikation und Ehrlichkeit wird früher oder später jede Beziehung scheitern. Notorische Lügner:innen sind daher eher ungeeignet für eine feste Bindung. Häufige Lügen und Geheimniskrämerei erschüttern das Vertrauen und gelten daher sowohl bei Männern als auch bei Frauen als absolutes No-Go.
Respektlosigkeit
In einer Partner:innenschaft sollte man sich stets auf Augenhöhe begegnen und Wertschätzung füreinander zeigen. Wird die Beziehung aber durch Rücksichtslosigkeit und fehlenden Respekt dominiert, kann das kaum gutgehen und ist ein No-Go – bevor Du irgendwann vielleicht sogar den Respekt vor Dir selbst verlierst.
Körperliche und emotionale Gewalt
Über manche No-Gos kann man vielleicht hinwegsehen – aber Gewalt ist nicht verhandelbar und ein klarer Dealbreaker in jeder Beziehung. Ganz egal, ob die Gewalt physisch oder psychisch ist, von Männern oder Frauen ausgeübt wird – sie ist toxisch und damit ein No-Go. Gewalt in der Beziehung erschüttert das Vertrauen und nimmt die Sicherheit, die jeder und jedem zusteht. Steckst Du in einer Beziehung, in der Du Gewalt erfährst, solltest Du diese Beziehung sofort beenden.
Verschiedene Zukunftsvorstellungen
Typische Beispiele für No-Gos in Beziehungen, die die Zukunft betreffen, sind unterschiedliche Vorstellungen über Kinderwunsch, Hochzeit oder Wohnort. Zwar können sich diese Vorstellungen mit der Zeit noch verändern, aber da solltet Ihr immer offen drüber reden. Nicht immer sind Kompromisse machbar – bei Haus und Kind wird das nämlich schwer und damit kann sowas zum No-Go in einer Beziehung werden.
Suchtprobleme
Leidet Dein:e Partner:in beispielsweise unter einer Alkohol- oder Drogensucht, kann das ein echtes No-Go in der Beziehung sein. Suchtprobleme sind für alle Beteiligten sehr belastend und können weitere No-Gos wie Lügen oder Gewalt mit sich bringen. Mit einer suchtkranken Person bandelst Du daher am besten erst gar nicht an – sagt der Kopf. Wenn die Gefühle überwiegen oder wenn die Sucht erst im Laufe der Beziehung kommt, solltet Ihr Euch unbedingt professionelle Unterstützung holen.
Fehlende emotionale Intelligenz
Menschen sollten empathisch und einfühlsam sein. Sind sie das nicht, macht das ein Zusammenleben ziemlich schwer, weil dann oft die emotionale Unterstützung auf einer Seite fehlt. Es kommt häufig zu Missverständnissen und Streitigkeiten, weil die Kommunikation mangelhaft ist. Männer und Frauen, die Schwierigkeiten mit Konflikten haben und sich selbst nicht reflektieren können, sind daher für viele ein No-Go als Partner:in.
Unzuverlässigkeit
In einer Partner:innenschaft muss man sich aufeinander verlassen können. Ist ein:e Partner:in nicht zuverlässig, bleibt vieles an der anderen Person hängen. Das ist auf Dauer sehr belastend und führt dazu, dass er:sie unglücklich in der Beziehung ist. Das kann den Haushalt betreffen, aber auch Pünktlichkeit, Erledigungen oder das Einhalten von Versprechen.
Mangelnde Ambitionen
Kümmert sich nur ein:e Partner:in darum, dass die Beziehung fresh bleibt, ist das äußerst unbefriedigend. Fehlt bei der anderen Person der Antrieb, kann es zu Stillstand kommen. Möglicherweise entsteht dann sogar eine ungesunde Abhängigkeit. Aber auch, wenn ein Teil des Beziehungspaares ohne persönliche Ziele durchs Leben treibt, kann das zum Problem werden.
Keine Quality Time in der Beziehung
Nimmt sich eine Person keine Zeit für Zweisamkeit, ist das für viele Männer und Frauen ein No-Go. Fehlende Quality Time bedeutet auch einen Mangel an Kommunikation, was zu Konflikten führen kann. Ohne Zweisamkeit entfremdet Ihr Euch nach und nach und der Alltagstrott übernimmt. Zweisamkeit muss nicht immer ein heißes Date sein – auch gemeinsame Mahlzeiten, romantische Spaziergänge oder Netflix & Chill fördern die Bindung.
No-Gos bei Männern
Charakterliche und äußere No-Gos bei Männern unterscheiden sich in vielen Fällen von denen des anderen Geschlechts. Die folgenden No-Gos bei Männern können aber natürlich genauso bei Frauen auftauchen.
Emotionale Unzugänglichkeit
Einhergehend mit der oben genannten emotionalen Intelligenz ist es oft Männersache, Gefühle zu verdrängen. Verschließt Mann sich vor Emotionen, ist die Frau mit ihren Gefühlen meist allein und emotionale Nähe fast nicht möglich. Spread your feelings!
Eifersucht
Vertrauen ist einer der Grundpfeiler für eine funktionierende Beziehung. Ist der Mann aber grundlos eifersüchtig und versucht, Kontrolle auszuüben, ist das ein No-Go für die Partner:innenschaft und erschüttert das Vertrauen. Damit droht die Basis zerstört zu werden.
Bindungsangst
Leidet ein Mann unter Bindungsangst, hat die Beziehung schon einen schweren Start. Denn wenn er sich nicht zu 100 Prozent committen kann und vielleicht sogar die Beziehung sabotiert, indem er immer wieder Abstand sucht, entsteht eine ungesunde Dynamik.
Mangelnde Hygiene
Das mag jetzt etwas over the top klingen, aber Hygiene ist ein wichtiges Thema – sie bedeutet Respekt. In einer langjährigen Beziehung ist es normal, dass man zu Hause nicht mehr immer top gestylt ist – und das ist völlig okay. Aber auch in Jogginghosen kann man eine gewisse Grundhygiene betreiben. Seltenes Duschen, ungeputzte Zähne, ungepflegte Nägel und müffelnde Kleidung sind ein No-Go bei Männern (und Frauen). Tipp: Intimhygiene nicht vergessen!
Mansplaining
Wirklich ein Männerthema ist die Sache mit dem Mansplaining. Eine Beziehung muss auf Augenhöhe sein und wenn der Mann der Frau immer wieder ungefragt Dinge erklärt, die sie längst weiß, ist das ein No-Go. In einer Partner:innenschaft geht es auch darum, voneinander zu lernen – aber Mansplaining ist einfach nur bevormundend und herablassend.
No-Gos bei Frauen
Es gibt natürlich auch No-Gos, die man eher bei Frauen findet. Aber auch hier gilt: Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese No-Gos auch bei Männern auftreten.
Emotionale Manipulation
Was in Beziehung immer mal wieder auftauchen kann, sind manipulative Aussagen wie „Wenn Du mich liebst, dann …” – oder gespielte Tränen. Auch das Einreden von Schuldgefühlen ist eine toxische Verhaltensweise. Es ist ein No-Go, wenn Frauen (oder Männer) in die Trickkiste der Manipulation greifen.
Passiv-aggressives Verhalten
Statt Probleme offen anzusprechen oder Konflikte durch offene Kommunikation zu lösen, werden Schweigen, Sarkasmus oder demonstrative Launen eingesetzt. Das macht die Kommunikation unnötig kompliziert und ist vor allem für Männer, die Probleme mit Emotionen haben, ein No-Go. Sag – nach Möglichkeit auf konstruktive Weise – offen, was Dich stört, dann kommt ihr einer Lösung schon näher.
Überkritik
Dein:e Partner:in hat Macken? Die hast Du wahrscheinlich auch. Da es in einer Beziehung nicht darum gehen kann, eine Person zu etwas zu machen, das sie nicht ist, ist es sinnvoller, die Macken so gut es geht zu akzeptieren – mit einer guten Portion Humor lässt sich da viel erreichen.
Ständige, womöglich überzogene Kritik wird weder die Macke beseitigen noch Eure Bindung stärken. Auch das Selbstwertgefühl des Mannes leidet unter Kritik, die irgendwann vielleicht eher als ständiges Nörgeln aufgefasst wird. Denn Nörgeln sorgt für Unsicherheiten und ist daher ein No-Go für ihn.
Aber klar: Berechtigte Kritik sollte in jeder gesunden Beziehung Platz finden – Du hast ein Recht darauf, Deine Gefühle auszusprechen!
Arroganz
Einseitige Arroganz passt nicht zu gegenseitiger Wertschätzung und beidseitigem Respekt in einer Beziehung. Wenn eine:r immer alles besser weiß und sich ständig überlegen fühlen muss, endet das in ungesunden Dynamiken.
Zu viel Selbstmitleid
Ein weiteres No-Go: Jammern (Pssst, Männer können das auch!). Es ist sehr anstrengend, wenn sich eine Person immer wieder in Selbstmitleid suhlt und sich als Opfer sieht. Klar hat jede:r mal eine schlechte Zeit, aber wird das zur Tagesordnung, belastet es die Beziehung enorm.
Auswirkungen von No-Gos auf die Beziehung
Fehler sind menschlich. Aber wenn sich No-Gos bei Männern und Frauen häufen und es keine Besserung gibt, kann die Partner:innenschaft auf der Kippe stehen. Denn niemand wird in so einer Dealbreaker-Beziehung glücklich.
Wenn ihr eure No-Gos in der Beziehung nicht erkennt und gemeinsam angeht, kann es (etwas dramatisch und überspitzt, vielleicht aber auch einfach nüchtern betrachtet) zu der folgenden Entwicklung kommen:
Bevor jetzt aber die Gewitterwolken über Dir zusammenschlagen, lies‘ lieber im folgenden Abschnitt, wie ihr No-Gos gemeinsam angehen könnt.
Tipps: So gehst Du mit No-Gos in der Beziehung um
- Erkenne und reflektiere Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften und warum sie dich stören.
- Offene Kommunikation ist wichtig! Sprich Deine Sorgen an.
- Findet gemeinsam Lösungen, geht Kompromisse ein und versucht, die Beziehung zu retten.
- Aber: Setze Grenzen, damit es Dir dabei gut geht.
- Nur Taten können die No-Gos in der Beziehung eliminieren – Worte allein genügen nicht.
- Sucht Unterstützung durch eine Paartherapie oder ein Coaching, wenn Ihr es nicht allein schafft.
- Akzeptiere, wenn sich die No-Gos bei ihm:ihr nicht ändern lassen und distanziere Dich von einer ungesunden Beziehung.
Fazit: No-Gos bei Männern und Frauen können zum Beziehungs-Aus führen
Finden sich in Deiner Beziehung gleich mehrere No-Gos, ist es Zeit, zu handeln. No-Gos bei Männern und Frauen können die Beziehung nämlich auf eine ungesunde Ebene bringen. Erkennst Du die No-Gos bei Euch, habt Ihr aber die Chance, an der Beziehung zu arbeiten und die vermeintlichen Dealbreaker zu beseitigen.