Wie wichtig ist Sex in einer Beziehung?

Wie wichtig Sex in einer Beziehung ist, kommt auf die Beziehung an. Jeder Mensch hat ein anderes Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Intimität und demnach empfinden einige Sex in einer Beziehung wichtiger und andere als weniger wichtig. Grundsätzlich gilt**: Beziehungen können sowohl mit viel, als auch mit wenig Sex glücklich oder unglücklich sein.**  

Wie viel Sex Paare haben, ist häufig auch von äußeren Einflüssen abhängig: der Alltag ist vollgepackt mit To Dos, der Stresspegel hoch und irgendwie vergeht dabei Lust und Zeit. Außerdem sinkt das Verlangen nach ständigem Sex oft, je länger die Beziehung andauert.

Während Sex am Anfang der Beziehung noch ziemlich wichtig war, ändern die Prioritäten sich im Laufe der Zeit. Irgendwann stehen vielleicht Kinder im Vordergrund, der Hausbau muss organisiert werden und auch sonst gibt es viele wichtige Dinge zu tun. In solchen Phasen kann Sex in einer Beziehung weniger wichtig werden. Manchmal legt sich das irgendwann wieder von alleine, wenn alles wieder ruhiger wird. In anderen Fällen kann es sinnvoll sein, sich bewusst wieder Zeit für sich selbst zu nehmen. 

Für andere Paare ist Sex in einer Beziehung auch im Laufe der Jahre noch extrem wichtig und sie schaffen es, die Häufigkeit aufrecht zu erhalten.

Sex schafft eine gewisse Nähe in der Beziehung und ist, unter dem Aspekt betrachtet, schon wichtig. Es wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, welches auch nach dem Sex noch für besonders intensive Gefühle sorgt. So lange beide Partner:innen dem Geschlechtsverkehr jedoch einen ähnlichen Stellenwert geben, ist es auch nicht so schlimm, wenn beide mit weniger Sex glücklich sind.  

Schwieriger wird es jedoch, wenn einer Person Sex deutlich wichtiger ist, als der anderen Person. Hat eine:r von beiden über einen längeren Zeitraum nur wenig oder gar keine Lust, kann das seine:n Partner:in irgendwann frustrieren.

Wichtig ist, dass Ihr miteinander sprecht, wenn einem:einer von Euch der Sex deutlich wichtiger ist, als der anderen Person. Häufig kommt es vor, dass sich diese Person abgelehnt fühlt, wenn der:die Partner:in über eine lange Zeit keine Lust hat, mit ihm:ihr zu schlafen.  

Über einen gewissen Zeitraum kann es funktionieren, irgendwann sollten sich jedoch Kompromisse finden. Falls Ihr alleine nicht auf einen grünen Nenner kommt, ist es hilfreich eine Paartherapie zu besuchen. Hier bekommt Ihr Hilfestellungen dazu, wie Ihr Eure sexuellen Vorstellungen einander annähern könnt.

Auch, wenn Beziehungen mit wenig Sex ebenso glücklich sein können, ist das eben nicht immer der Fall. Wenn zwei Menschen sich voneinander entfernen, kann es sie einander wieder näher bringen, wenn sie regelmäßiger Sex haben. 

Um Euch langsam wieder heranzutasten, könnt Ihr schon mit „Kleinigkeiten“ anfangen. Wenn auch Küsse in Eurer Beziehung zu Mangelware geworden sind, bindet diese wieder stärker in Euren Alltag ein. Auch, wenn es anfangs noch gezwungen erscheint: küsst Euch zur Begrüßung und zum Abschied – eben, wie am Anfang Eurer Beziehung. Doch dabei muss es nicht bleiben, denn küssen macht glücklich. Also nutzt jede Gelegenheit, die Ihr bekommt, um Euch einen Knutscher zu verpassen. Ihr werdet sehen, dass durch das regelmäßige Küssen auch der Wunsch nach Nähe und Intimität wieder größer wird. Wenn Ihr am Anfang noch nervös seid, weil Ihr lange keinen Sex mehr hattet: geht es langsam an, die Aufregung steigert nur weiter die Spannung zwischen Euch. Erkundet Euch neu und lasst Euch Zeit, um das Feuer neu zu entfachen.  

Sprecht offen über Eure Wünsche und Vorlieben und findet vielleicht auch Kompromisse miteinander, doch lasst Euch natürlich zu nichts zwingen.

Wie wichtig Sex in einer Beziehung ist, kommt ganz auch Euch an. Es gibt keine Vorgabe, wie viel oder wie wenig Paare miteinander schlafen sollten. So lange beide glücklich mit dem Sexleben sind, ist alles gut. Wenn Partner:innen sich im Laufe der Zeit voneinander entfernt haben, kann mehr Sex auch wieder zu mehr Nähre führen. Es kann sehr aufregend sein, sich nochmal neu zu erkunden und die Aufregung aus der gemeinsamen Anfangszeit wieder zu beleben.