Sex in der Fernbeziehung

Wie der Name schon sagt, lebt Ihr in einer Fernbeziehung (im Englischen auch long distance relationship) weit voneinander entfernt. Die meiste Zeit seid Ihr an verschiedenen Orten, manchmal sogar in verschiedenen Ländern. Egal ob wenige Stunden mit dem Auto oder sogar eine Flugreise entfernt – Ihr könnt Euch nicht sehen, wann Ihr möchtet und schon gar nicht dann miteinander ins Bett steigen, wenn Ihr Lust dazu habt.  

Mangel an Nähe und Körperkontakt

Manchen Paaren fehlt nicht unbedingt der reine Sex, sondern vielmehr die körperliche Nähe und der Kontakt zum Partner oder zur Partnerin, da diese aufgrund der Entfernung nicht stattfinden. Denn normalerweise werden in Liebesbeziehungen mehrmals am Tag kleine, liebevolle Berührungen wie Küsse, Umarmungen oder Streicheleinheiten ausgetauscht.

Paare, die in der gleichen Stadt wohnen, teilen zudem oft Nachts das Bett. Selbst wenn es hier nicht heiß her geht, können die abendlichen Stunden zum kuscheln, streichelnd und Nähe austauschen genutzt werden. In Fernbeziehungen ist dieser zärtliche Körperkontakt nur selten möglich und wird schmerzlich vermisst.

Gezwungenes Timing für Sex

Wenn Ihr Euch dann seht, habt Ihr vielleicht gerade gar nicht so große Lust auf Sex. Wenn Ihr Euch bald allerdings monatelang wieder nicht sehen und berühren könnt, steigt der Druck. Vielleicht sagst Du dann „Ja“ zum Sex, obwohl Dir eigentlich gar nicht danach ist. So lässt sich die Intimität natürlich nicht genießen und sorgt am Ende eher für Konflikte als für Nähe.

Vielleicht hast Du gerade auch Deine Periode, wenn Du Deine Partnerperson besuchst. Das muss zwar kein KO-Kriterium für Sex sein, trotzdem haben gerade Frauen, die während ihrer Menstruation an Krämpfen und Co leiden in dieser Zeit eine niedrige Libido. Wer dennoch Sex während der Periode haben möchte, kann zu Softtampons und Menstruationsdisks greifen, um einen Großteil des Blutes aufzufangen.

Du siehst: Timing ist manchmal das größte Problem an einer Fernbeziehung. Selbst wenn körperlich alle Voraussetzungen stimmen, bleibt da noch immer der Kopf. Und der hat bekannterweise unter Zeitdruck und Stress besonders wenig Lust auf Sex.

Ihr kommt Euch also nah, ganz ohne Druck, dass sofort wilde Sexstellungen nachgeturnt oder ein Orgasmus erreicht werden muss. Vielleicht sorgt diese Entspannung dann ja dafür, dass sich Eure Libido regt und Ihr Lust auf mehr bekommt. Und wenn nicht, ist das auch total ok! Denn Zärtlichkeit und (nicht sexuelle) körperliche Nähe sind für eine erfüllende Beziehung mindestens ebenso wichtig!

Leider gibt es in Fernbeziehungen oft längere Zeiträume, in denen man sich gar nicht persönlich sieht. Um die gemeinsame Sexualität in dieser Zeit nicht zu vernachlässigen, ist Kreativität gefragt! Wir verraten Euch sieben verschiedene Möglichkeiten für eine erfüllende Sexualität in Fernbeziehungen: 

#1: DIRTY TALK VIA TEXTNACHRICHT

Eine kleine, versaute Nachricht zwischendurch oder ein heißer Sex-Chat am Abend kann Euch beiden die Stimmung versüßen. Fangt mit dem Dirty Talk harmlos an und werdet immer expliziter. Wer es ganz besonders aufregend mag, schickt zusätzlich heiße Fotos oder Pinkshots. Achtet hierbei darauf, keine Fotos zu schicken, auf denen man Euer Gesicht erkennen kann. Natürlich könnt Ihr die versauten Nachrichten auch aussprechen und Euch mit Dirty-Talk-Sprachnachrichten um den Verstand bringen. 

#2: TELEFONSEX

Telefonsex ist der Klassiker in Fernbeziehungen. Dabei sagt Ihr Euch gegenseitig ins Ohr, was Ihr gerne miteinander anstellen würdet oder beschreibt lasziv, wie Ihr Euch gerade selbst berührt beim Masturbieren. Ihr möchtet Euch dabei sehen? Ein Videotelefonat ist mit jedem Smartphone schnell gestartet und liefert die passenden (Nackt-)Bilder zu den erotischen Erzählungen und Geschichten. 

#3: PORNOS SCHAUEN

Wer Pornofilme mag, kann mit einem gemeinsamen Pornoabend wenig falsch machen. Einigt Euch auf einen Film oder ein Genre und schaut Euch die Pornos gleichzeitig an. Mutige telefonieren dabei (s. Punkt 2). So heizt Ihr Eurer Beziehung durch gemeinsames Pornoschauen zusätzlich ein. 

#4: FERNGESTEUERTER SPASS

Es gibt Sex Toys, die sich per Fernbedienung von überall aus steuern lassen. Sogar Modelle, die sich per Smartphone ein- und ausschalten lassen, sind auf dem Markt. Und genau diese ferngesteuerten Vibratoren, Liebeskugeln und Analplugs  sind perfekt für Paare in Fernbeziehungen gemacht.  

#5: DAS INDIVIDUALISIERTE SEXSPIELZEUG

Der Markt für Sexspielzeuge ist enorm. So gibt es die Möglichkeit, einen Abdruck des eigenen Geschlechtsteils zu machen und diesen als Sextoy nachbauen zu lassen. So kannst Du Deinem Schatz Deine Vagina oder Deinen Penis schenken. Bei der Selbstbefriedigung habt Ihr jetzt immer Eure liebste Person dabei. 

#6: GUT GEPLANT IST HALB GEKOMMEN

Freut Ihr Euch schon auf Euer nächstes Wiedersehen? Natürlich tut ihr das. Dann macht doch einen Plan, was Ihr alles miteinander anstellen wollt, wenn Ihr Euch das nächste Mal live und in Farbe seht. Schon beim Gedanken daran werdet Ihr wahrscheinlich erregt sein. Und wenn Ihr Euch dann wirklich seht, könnt Ihr mit Sicherheit kaum an Euch halten. 

#7: KNUTSCHEN FÜR NERDS

Nicht nur Howard aus „The Big Bang Theory“ hat einen Kuss-Simulator gebaut. Mittlerweile gibt es entsprechende Aufsätze sogar für das Smartphone. Wenn Du dann Dein Gerät abknutschst, überträgt es die Bewegungen auf das Gerät der anderen Person. So könnt Ihr in Echtzeit auch über viele Kilometer hinweg miteinander knutschen. Das nennen wir wirklich mal eine innovative Kussart!

Du siehst, die Möglichkeiten mit Hilfe von Cybersex Intimität in einer Fernbeziehung herzustellen, sind riesig. Auf zwei Varianten der digitalen Sexualität wollen wir nochmal etwas genauer eingehen. Damit auch wirklich keine Fragen zum Thema Sexualität in Fernbeziehungen offen bleiben!

Sexting in Fernbeziehung

Eine Form der Sexualität in Fernbeziehungen, die ohne großen Aufwand möglich ist, ist das Sexting. Dabei tauscht ihr Dirty Talk per Textnachricht aus. Beim Sex im Bett habt ihr Dirty Talk noch nicht ausprobiert? Kein Problem! 

Das erotische Chatten kann ein guter Einstieg in die Welt der frivolen Sprache sein. Schließlich müsst ihr explizite Wörter nicht aussprechen, während Ihr Eurem Gegenüber in die Augen schaut, sondern könnt sie einfach ganz entspannt ins Chatfenster tippen.

Was genau Ihr beim Sexting miteinander teilen wollt, bleit Eurer Fantasie überlassen. Eure Kreativität liegt gerade brach? Dann haben wir hier einige Sexting Ideen für Euch! 

#1 Aktuelle Situation beschreiben

Für den Anfang könnt Ihr beispielsweise damit starten, dass ihr trotz der Entfernung gleichzeitig masturbiert. Lasst die andere Person genau daran teilhaben, was Ihr macht. Trägst Du sexy Dessous? Benutzt Du einen Dildo oder anderes Sexspielzeug? Wie genau berührst Du Dich? Bist Du schon feucht von Deiner Lubrikation oder hast Du eine Erektion? Beschreibe was beim Masturbieren vor sich geht. Ein einfacher und zugleich heißer Chat!

#2 Zukunftsszenarien fantasieren

Beim Sexting könnt Ihr Euch auch gegenseitig beschreiben, wie Eure gemeinsamen heißen Stunden in der Zukunft aussehen könnten. Macht sie in einem sexy Kleid die Tür auf? Oder trägt er unter seiner Hose einen hotten Männertanga?

Seid so detailliert wie Ihr wollt und beginnt gerne schon beim ausführlichen beschreiben eines leidenschaftlichen Zungenkusses. Den sexy Chat könnt Ihr ganz nach Euren Vorlieben gestalten. Wünscht Ihr euch ausgedehntes Petting, einen heißen Blowjob oder darf es vielleicht Sex in der Öffentlichkeit sein? So generiert Ihr als positiven Nebeneffekt direkt Ideen für Euer nächstes persönliches Date!

#3 Sexuelle Fantasien formulieren

Selbstverständlich müsst Ihr nicht alles, worüber Ihr beim Sexting schreibt, auch tatsächlich in die Tat umsetzen! Ihr könnt diese Chance auch nutzen, bestimmte Vorliebe und Fetische miteinander zu teilen, die Ihr im echten Leben noch nicht umsetzt. 

Beschreibt Euch beispielsweise, auch welche BDSM Sexpraktik Ihr neugierig seid, welches Rollenspiel Euch reizt oder welche kuriosen Sexpraktiken Ihr Euch miteinander vorstellen könntet. Entweder inspiriert Euch das, tatsächlich mal neue sexuelle Gefilde auszuprobieren, oder es bleibt nur bei der geschrieben Fantasie – beides wäre total in Ordnung. 

Appgesteuerte Sextoys

Dank des technischen Fortschritts werden die Möglichkeiten der appbasierten Sexualität immer größer. So findest Du bei Satisfyer zahlreiche App Toys. Dabei gibt es ganz verschiedene Sextoys mit Appsteuerung. Du denkst das ist nur was für Frauen? Von wegen, auch Männer müssen nicht auf den ferngesteuerten Spaß verzichten. Denn es gibt sogar einen Bluetooth Masturbator und verschiedene ferngesteuerte Analtoys für die Stimulation der Prostata. 

So weit so gut, aber wie lassen sich die appgesteuerten Sextoys in einer Fernbeziehung nutzen? Wichtig ist, dass ihr beide jeweils ein Smartphone habt, das mit dem Internet verbunden ist. Nun ladet Ihr Euch beide die Satisfyer App runter. Die Person, die das fernsteuerbare Sextoy bei sich hat, verbindet dieses nun mit Hilfe von Bluetooth mit dem eigenen Handy. 

Seid Ihr bei der App miteinander verbunden, kann nun auch die andere Person die Steuerung des Sexspielzeugs per App übernehmen. Dabei kannst Du die volle Kontrolle über Vibrationsstärke und Vibrationsmuster übernehmen und Deinen Schatz um den Verstand bringen! Lies hier mehr zur Satisfyer App Anwendung.

Für manche Paare ist der Sex so wichtig, dass sie nicht über Monate darauf verzichten können. Hier kann alternative Beziehungsmodelle die Lösung sein. Denn eine monogame Beziehung ist nicht die einzige Möglichkeit. Auch eine offene Beziehung oder polyamore Beziehungsmodelle können in einer Fernbeziehung umgesetzt werden. Du bist noch nicht bereit, Deine Beziehung komplett zu öffnen? Kein Problem, denn bei einer offenen Beziehung geht es vor allem auch darum, Absprachen zu treffen, die für beide in Ordnung sind. 

So könnt Ihr Euch beispielsweise zunächst nur fürs Flirten und Knutschen mit andern öffnen. Oder die Absprache treffen, dass Ihr während Ihr in unterschiedlichen Städten seid, Sex mit anderen haben dürft. Sobald Ihr Euch seht und gemeinsam in einer Stadt sind, seid ihr für diese Zeit monogam und habt nur Sex miteinander. 

Die Öffnung kann dabei helfen, sexuelle Spannungen abzubauen und die gewünschte Befriedigung zu finden. Frustration aufgrund mangelnder sexueller Befriedigung bleibt somit aus, was ein Gewinn für die Beziehung ist. Unterschätzt allerdings nicht, dass auch ein Öffnungsprozess mit viel Unsicherheit und Gesprächsbedarf verbunden ist. Plant am besten regelmäßige Chek-in Telefonate, bei denen Ihr Euch darüber austauscht, wie Ihr Euch mit Eurer aktuellen Beziehungssituation fühlt.

Besonders bei langen Perioden ohne den Partner oder die Partnerin ist die Verlockung, sich auf eine Affäre mit dem Kollegen oder der Nachbarin einzulassen, groß. Selbst wenn Ihr Euch eigentlich in einer monogamen Beziehung befindet. Wir geben Euch Tipps, wie Ihr es dennoch schafft, Eure Fernbeziehung treu zu meistern:

Vertrauen und Kommunikation

Das A und O jeder Beziehung, besonders einer Fernbeziehung, ist Vertrauen. Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel, um Unsicherheiten und Missverständnisse zu vermeiden. Nehmt Euch täglich Zeit für ein Gespräch. Teilt Eure Gedanken und Gefühle und hört aufmerksam zu. Sprecht offen über Eure Bedürfnisse und Wünsche, auch wenn es um sexuelle Themen geht. Das einvernehmliche Öffnen einer Beziehung ist allemal besser als Fremdgehen in einer Fernbeziehung!

Gemeinsame Ziele und Pläne

Setzt Euch gemeinsame Ziele und plant Eure Zukunft. Regelmäßige Besuche können die Wartezeit verkürzen und die Vorfreude steigern. Sprecht darüber, wann und wie Ihr wieder zusammenleben möchtet. Gemeinsame Zukunftsperspektiven stärken das Band zwischen Euch.

Abwechslung und Kreativität

Langweilig wird es nur, wenn man es zulässt. Seid kreativ und haltet die Beziehung spannend. Kleine Überraschungen, wie unerwartete Geschenke oder liebevolle Nachrichten, können viel bewirken. Auch das gemeinsame Ausprobieren neuer Hobbys oder die Teilnahme an Online-Kursen kann helfen, um Euch weiterzuentwickeln und neue Erfahrungen zu teilen.

Eigenständigkeit bewahren

Eine Fernbeziehung bietet auch die Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln. Nutze die Zeit, um eigene Hobbys und Interessen zu verfolgen. Eine gesunde Eigenständigkeit kann die Beziehung stärken. Bleib zudem in Kontakt mit Deinen Freund:innen und verbringe Zeit mit ihnen. So vermeidest Du das Gefühl der Einsamkeit und bleibst emotional ausgeglichen.

Sex beim Wiedersehen

In Fernbeziehungen entsteht oft der Druck, bei jedem Wiedersehen alle verpassten Körperlichkeiten nachzuholen. Paare fühlen sich verpflichtet, besonders viel Nähe und Intimität zu zeigen, um die Zeit der Trennung auszugleichen. Dies kann jedoch zu Stress führen und die Begegnungen weniger entspannt machen, da der natürliche Fluss von Zärtlichkeiten und Berührungen durch die Erwartungen beeinträchtigt wird. 

Nehmt den Druck aus eurer Beziehung – habt Sex, wenn Ihr beide Lust dazu habt. Und wenn nicht, ist das auch in Ordnung! Der Fokus sollte in Eurer gemeinsamen Zeit nicht ausschließlich auf der Sexualität liegen, sonst könnten Eure hohen Erwartungen enttäuscht werden. 

Es kann immer vorkommen, dass einer von Euch krank wird, zu müde ist, Ihr nicht genug Zeit habt oder einfach keine Lust verspürt. Ihr habt sicherlich viel nachzuholen, aber lasst es trotzdem ruhig und ohne Druck angehen – in eurem Tempo. Jede Beziehung hat ihre eigene Geschwindigkeit und es ist wichtig, das zu respektieren.