Affäre: Ab wann ist es eine und was sollte man tun?

Von einer Affäre spricht man, sobald eine Person aus einer festen Partnerschaft eine sexuelle Beziehung zu einer anderen, fremden Person aufnimmt und dauerhaft unterhält. Bei einer nicht andauernden, einmaligen Liaison wird hingegen eher von einem Seitensprung gesprochen. 

Affären kommen in den besten Familien und Beziehungen vor. Es gibt sie in glücklichen oder unglücklichen Partnerschaften, doch auch Singles können Affären haben, wenn sie keine Beziehung möchten. Dabei muss die Affäre keinesfalls nur sexuell von Bedeutung sein, es gibt auch die sogenannte emotionale Affäre. Hiervon ist die Rede, wenn eine dritte Person von Dir oder Deinem Partner emotional stärker ins Gefühlsleben eingebunden wird als der eigentliche Partner. Eine emotionale Affäre geht nicht zwingend mit Sex einher.  

Klassisch ist allerdings die sexuelle Affäre, die nicht selten mit einem One-Night-Stand beginnt und dann fortgeführt wird. Bleibt es bei der einmaligen Begegnung, hast Du keine Affäre. Triffst Du Dich öfter mit der gleichen Person zum Sex und baut Ihr eine Sexbeziehung auf, ist es eine Affäre.  

Bei der typischen Affäre existiert in der Regel keine emotionale Bindung, sondern ein rein sexuelles Interesse. Doch was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis alles andere als das. Plötzlich passiert es und die Affäre sagt „Ich liebe Dich“. Was jetzt? Vor allem, wenn Du möglicherweise in einer Beziehung bist und Du keine ähnlichen Gefühle hegst? Klare Worte sind in dieser Situation unerlässlich!

#1 - Unzufriedenheit mit der Partnerschaft

Eine erfüllte Partnerschaft hängt oftmals mit einem ebenso erfüllten Sexleben zusammen. Manchmal passt es zwischen zwei Menschen zwar auf der emotionalen, jedoch nicht auf der sexuellen Ebene. Unzufriedenheit in der Partnerschaft ist einer der häufigsten Gründe dafür, dass es zu sexuellem Interesse trotz Beziehung kommt und eine Affäre begonnen wird.  

#2 - Fantasien, die man mit dem eigenen Partner nicht ausleben kann

Soll es in einer Partnerschaft auch beim Sexleben nahezu perfekt zugehen, ist es notwendig, dass beide Partner ihre sexuellen Wünsche und Neigungen vollends ausleben können. Ist dies nicht möglich, auch wenn die eigenen Wünsche geäußert wurden, ist dies vorerst zu akzeptieren, auf Dauer aber für viele Menschen frustrierend. Eine Affäre bietet in manchen Fällen eine unmittelbare Lösung. 

#3 - Wunsch nach Bestätigung

Sex mit dem eigenen Partner ist innerhalb einer Beziehung in der Regel Ausdruck für Hingabe, Zuneigung und Vertrauen, kann allerdings darüber hinaus eine wichtige Form der Bestätigung sein. Zeigt der Partner auf lange Sicht jedoch kein oder nur unzureichendes sexuelles Interesse, kann sich der Wunsch nach Bestätigung durch den Beginn einer Affäre äußern. 

#4 - Wunsch nach Abwechslung

Der Wunsch nach Abwechslung im eigenen Sexleben kann zwar auch mit dem eigenen Beziehungspartner realisiert werden, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Partner bereit ist, Neues auszuprobieren. Es ist dabei durchaus legitim, wenn der Wunsch nach einem erneuerten Sexleben vom Partner nicht erfüllt werden kann, zum Beispiel wenn dieser eine bestimmte sexuelle Neigung nicht teilt. Sexuelle Abwechslung finden viele Menschen daher häufig nur in einer Affäre. 

#5 - Erfahrungen und Vorbilder in der Kindheit

Es ist denkbar, dass die Neigung, Affären einzugehen, bereits in der Kindheit oder Jugendzeit einiger Menschen entstanden ist, beispielsweise wenn sie eine Affäre in der eigenen Familie, zum Beispiel bei den Eltern, miterlebten. Dies ist dann zwar keine Entschuldigung, zumindest aber eine mögliche Erklärung, weswegen jemand selbst in einer an und für sich zufriedenstellenden Beziehung eine Affäre beginnt.

Die Affäre ist eine schicksalhafte Begegnung, besonders wenn Du vergeben bist. Überlege Dir daher gut, ob Du Dich darauf einlässt. Im schlimmsten Fall scheitert Deine Beziehung, die Du eigentlich unter keinen Umständen verlieren möchtest. Manchmal kann schon ein ausführliches Gespräch über Unzufriedenheit, Wünsche oder Bedürfnisse helfen, um die Wogen zu glätten. Sollte dies mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin nicht möglich sein, besteht außerdem die Möglichkeit, sich professionelle Hilfe – beispielsweise in Form einer Paartherapie – zu suchen.